Archive for the Category Wetter

 
 

Milder Dezembertag

Vorfrühling im Park,
Sonnenschein und Blauhimmel,
eisfrei lockt der Teich
Stockenten und Nilgänse;
Spaziergängern zur Freude.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Am Warmen Damm, 28.12.23

Wonnemonat?

Von wegen „Wonnemonat Mai“!
Hier wettert graues Einerlei.
Es weint der Himmel sich vor Graus
die schönen, blauen Augen aus.

Denn von der Sonne keine Spur;
verwundert sucht man sie hier nur.
Hat ein Vulkan zu viel gespuckt,
dass sie beleidigt weg jetzt guckt?

Den Frühling stört das wohl noch nicht;
er lacht mit blühendem Gesicht.
Doch wenn der Mai so weiter graut,
kühl, windig in die Landschaft schaut,
dann werden sich die Bienen hüten,
kaum emsig fliegen zu den Blüten.

Das stört nicht nur den Imker dann,
wer Obst anbaut, der Gärtner kann
im Herbst auf Ernte kaum noch hoffen,
auch der Verbraucher ist betroffen.

Drum komm doch Sonne, bring dem Mai
das mit der Wonne schnell noch bei!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sechster Januar

Nur nasses Nieseln, Nebel überm See;
das Wetter will der Jahreszeit entgehen.
Es fehlt das zarte Rieseln hier, der Schnee;
kaum kann ein schönes Winterbild entstehen.

Es wehen aus Südwest die milden Lüfte
in diesem Januar, so winterfern.
Doch am Dreikönigstag gibt ’s Weihnachtsdüfte,
und Kinder singen, folgen ihrem Stern.

Die goldnen Kronen weichen auf im Regen,
gebastelt sorgsam, fein aus Glanzpapier.
Doch C. M. B. zieh’n, spenden ihren Segen;
bald ziert im Dorf ihr Zeichen jede Tür.

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto : Pixabay

Wintersonnenwende

Die Weihnachtsstimmung schwimmt im Regen.
Die Füße werden nass und kalt,
leicht weht der Westwind dir entgegen
und bläst den Nebel aus dem Wald.

Hier grünen hohe Tannenbäume,
von Schneelast Äste unbeschwert,
und frühlingshafte Weihnachtsträume
ein zwitschernd Meisenpaar beschert.

Die Illusion, zur Sonnenwende
zög’ mit dem Licht auch Frühling ein,
hebt nur für kurze Zeit die Blende,
dann holt dich Winter wieder ein.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wetter-Extreme

Die Trockenheit beherrscht bereits die Felder,
obwohl der Sommer hier doch erst begann.
Im Süden, Osten brannten viele Wälder
und außerdem verdorren Fichte, Tann‘.

Im Juni gab es kaum noch Frühlings Milde,
die Hitze machte sich in Städten breit.
Zwar tobten die Gewitter, in Gefilden
war man vor Sturm und Hagel nicht gefeit.

Wir warten noch auf reichlich Sommerregen,
dieweil Down-Under in der Flut ertrinkt.
Doch waren auch Tornados hier zugegen,
der Klimawandel uns wohl mahnend winkt.

Es taut der Permafrost, die Gletscher schwinden,
sogar dort am Polarkreis Hitze steht.
Wir müssen die Extreme überwinden,
sonst wird bald unser Leben obsolet.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Wetterwunsch

Der Wetterfrosch hat sich verkrochen,
obwohl vor kurzem er recht heiter
uns quakend Sonne hat versprochen,
so frühlingstrunken auf der Leiter.

Als stelle Winter noch die Uhren,
gehst warm gekleidet du hinaus.
Noch kühl sind die Temperaturen,
doch prangen Blüten rund ums Haus.

Dass er mag Licht und Milde bringen,
setzt du dein Hoffen auf den Mai.
Wenn Immen summen, Vögel singen
sei endlich kühler Spuk vorbei!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Staubig

Zur Wortvorgabe:
Hanswurst, Saharastaub, Windrad-Propeller, Murmeltier, Grüner Pass

Staubig

Es fehlt der Regen, kühles Nass;
die Wälder trocken, brennen schneller.
Da hilft wohl auch kein Grüner Pass.

Saharastaub saust durch die Luft
ihn hält nicht Windrad, noch Propeller,
auch nicht des Frühlings Blütenduft.

Hans Wurst hat Durst, holt aus dem Keller
sich deshalb nun zwei Flaschen Bier,
trinkt aus, schläft wie ein Murmeltier.

© Text : Ingrid Herta Drewing,

Foto : Pixabay

Trockenster März seit

Winterfern

Heut schenkt die Sonne weite Sicht,
lässt hell den Tag beginnen,
der nun in ihrem goldnen Licht
der Stadt den neuen Glanz verspricht,
die Nebeln darf entrinnen.

Mich lockt zum Park der Wiesen Grün,
des Schwarzbachs muntres Rauschen.
Die Weiden wie im Frühling blüh’n,
am Himmel Glückes Vögel zieh’n,
die ihr Quartier schon tauschen.

Bei ihrem Zug zum Winterhort
die Kraniche kurz bleiben,
wo in der Wetterau vor Ort
sie sammeln sich, nur fliegen fort,
sollt‘ Frost sie dort vertreiben.

Doch noch zeigt Winter nicht die Spur,
kein Frost, kein Schnee-Verwehen.
Vorfrühling dreht schon an der Uhr;
ein Weckruf scheint’s für die Natur,
und Gänseblümchen stehen.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Dezember-Milde

Im Radio wird die Winterzeit besungen;
romantisch, leise schwebt herab der Schnee.
Es singt ein Jungenchor aus vollen Lungen
andächtig, wie so still ruh’ starr der See.

Du schaust hinaus und siehst, nur Regen nieselt.
Die Landschaft zeigt dir hier ein andres Bild.
Kein weißes Flöckchen, Sternchen zärtlich rieselt,
die grauen Wolkenfässer Wasser füllt.


Da können nicht nur Weihnachtstannen grünen,
im Hof der Bambus, auch des Parks Gefilde.
Es sprießt auf regenfeuchten Wiesenbühnen
Dezember zeigt sich schon in Frühlingsmilde.

Ja hielten wir wie’s Wetter uns so mild bereit,
für einen Neubeginn in Friedens Zeit!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Verregneter Mai

Die Regentropfen perlen an mein Fenster.
Ich schau hinaus und seh‘ kein Himmelblau,
im Mai kaum Sonne, nur der Wolken Grau;
als kämpfe Winter, schicke Nass-Gespenster,
zu wehren Frühlings milder Blütenschau.

Das trübt fast wie Corona hier das Leben.
Da kaum noch ein gesellig‘ Sein verbleibt,
nur virtuell es meinen Tag antreibt,
wenn ich mit Wort und Bild mich darf verweben
im Internet, wo man Gedichte schreibt.

Und dennoch mag ein Trost die Stimmung heben:
Der Regen füllt die Speicher auf im Land,
das Grundwasser, das durch der Dürre Tand
der letzten Sommer fehlte fast zum Leben,
als man statt Bächen, Flüssen oft nur Rinnsal fand.

Geduldig will ich auf den Juni hoffen,
dass durch das Impfen Sars 2 nicht mehr sei
für uns gefährlich; wir dann leben frei,
einander so begegnen froh und offen,
und Kummer,Trübsal endlich sind vorbei!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing