Archive for April 2013

 
 

Frühlingsschwung

Auf Feuervogels goldnen Schwingen
rauscht nun der Frühling hier ins Land.
Ein Sprießen, Blühen, helles Klingen,
in Dorf und Stadt die Vögel singen;
zum Maientanz reicht er die Hand.

Wir können leicht bekleidet gehen,
da Wärme licht den Tag erfüllt.
Fast überall wird jetzt bestehen
die Hoffnung, die wir grünen sehen,
wo sonst nur Nebel uns umhüllt.

Verscheucht sind Alltags Stress-Gedanken;
das Leben, es erscheint nun leicht,
auch wenn sich Krisen hochauf ranken,
darfst du entspannen, Kräfte tanken,
denn Frühling hat dein Herz erreicht.

© Ingrid Herta Drewing

Im Nebel

Der Regen spült den Sonntag in die Rinne
und Kälte fließt aus dunklem Wolkengrau.
Was hier wohl vielen Pflanzen zum Gewinne
gereicht in ihrem wachsenden Beginnen,
verdirbt dem Sehnsuchtsblick die klare Schau.

Denn wieder hüllen dichte Nebelweben
dies‘ Land, wie`s oft geschieht,fast gänzlich ein.
Mag auch des Frühlings helles Blütenleben
sanft träumend dort in deinem Garten schweben;
es fehlt die Wärme hier, der Sonne Schein.

© Ingrid Herta Drewing

Europa und Euro

Du hältst den Euro sinnend in der Hand
und weißt, du wolltest einst die D-Mark lieber;
doch’s Volk ward nicht gefragt zum Währungspfand.
Wem nützt es, falls du fleißig wie ein Bieber,
wenn zu viel fließt ins Euro-Schulden-Land?

Europa, die sonst stolz dort auf dem Stier
erhob’nen Hauptes in die Zukunft ritt,
wo alle friedlich fänden sich im Wir,
geriet ins Straucheln;Bullen-Bären- Schritt
brachte die Schuldenkrise ins Revier.

Sie pokern schon ums letzte Hemd der Dame,
die emsig, doch in Euroland verwirrt,
als kenne sie nicht mehr den wahren Namen,
von einer Bad-Bank in die andre irrt,
mit Rettungsschirmen macht für sich Reklame.

Fände Europa wohl die Würde wieder,
wenn sie nicht sänge diese Währungs-Lieder?

© Ingrid Herta Drewing

Lebenswille

Ein schlafend Feuer der Vulkan,
in Eis und Schnee gehülltes Leben,
und dennoch bricht sich Grünen Bahn.
Der Mensch, hier zwischen Wissen, Wahn,
sucht seinen Weg im Erdenstreben.

Und wehrt sogar Naturgewalten,
soweit sie leicht beherrschbar sind.
Doch immer wieder gibt‘ s kein Halten,
wenn Stürme, Fluten, Feuer schalten,
verfliegen Kraft und Witz wie Wind.

Jedoch, es wird ihn Hoffnung tragen,
sein Glaube, Denken ihn bewegt,
dass er trotz Leid und Todesklagen
auch weiterhin in seinem Wagen
den Lebenswillen wirksam hegt.

© Ingrid Herta Drewing

Limerick- Allerlei

Steuerflucht

Es haben viel Promis bereits
den Wohnsitz gewählt in der Schweiz.
So sparen sie Steuern,
obwohl sie beteuern,
sie hätt‘ nur die Landschaft gereizt.

Dissonanz

Es war mal ein altes Fagott,
das liebte den Jazz nicht so flott.
Da sprach die Trompete,
recht etepetete:
Jetzt lass doch endlich den Trott!

Unbelehrbar

Es warnte ein Eber die Sauen
vor Schlachthöfen, grässlichem Grauen.
Sie hielten’s für Faxen,
nun sind ihre Haxen
beim Wiesenwirt anzuschauen.

© Ingrid Herta Drewing

Sonntagmorgen im Frühling

Der Margeriten Sterngesichter
begrüßen mich am Morgen.
Die kleinen Sonnenblütenlichter
erblühen, hier geborgen.

Wenn alles rings umher noch ruht
in sanfter Morgenstille,
erscheint die Welt so friedlich, gut
in ihrer schönen Fülle.

Da sitzt sogar die Amsel schweigend
noch auf der Tanne Wipfel,
lauscht in den Tag, der, licht sich zeigend,
schaut über Berges Gipfel.

Und deine Seele, tief verwoben
im Atem der Natur,
fühlt sich gestärkt, ins Licht gehoben
auf ihres Lebens Spur.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsfreude

Des Frühlingsmorgens helle Lieder
erfrischen licht dir Seele, Sinn.
Der Bäume zartes Blühgefieder,
ein duftend‘ lieblicher Beginn.

Der Tag, der hier, so sonnig strahlend,
die Wärme in das Leben bringt
und Fröhlichkeit, die klangvoll malend
im Brautgesang der Vögel schwingt.

Da fühlst du frei dich und geborgen
in der Natur, die sanft erwacht.
Die Hoffnung grünt, an jedem Morgen
die Blütenwelt im Lichte lacht.

© Ingrid Herta Drewing

Am Warmen Damm in Wiesbaden

So friedlich hat der Frühling sie vereint;
Nilgänse gehen neben Krähen ,Tauben,
und auch die Enten haben, wie es scheint,
nichts einzuwenden, wenn sie Futter rauben.

Das alles watschelt, hüpft,fliegt auf der Wiese
hier unter Blütenbäumen nah dem Teich.
Magnolien,üppig blühend; zarte Grüße
verschenkt nun auch der Kirschbaum hier so reich.

Ich sitz‘ auf einer Bank, blick‘ zum Theater,
genieß den lauen Lenz mit allen Sinnen;
Beschaulichkeit, mein innerer Berater,
weiß um ein hoffnungsfrohes, neu‘ Beginnen.

Auf Schillers Marmor-Schulter Friedenstauben:
Den Kuss der ganzen Welt! Ich mag’s gern glauben.

© Ingrid Herta Drewing

Im Grünen

Da kuschelt sich die Ringeltaube
ins Grün der großen Efeuwand
und baut ein Nest in ihrer Laube,
zupft Blatt um Blättchen mit Verstand.

Die Amsel tut ’s ihr emsig gleich
in dieser Laubenkolonie,
für viele Vögel Raum und Reich,
auch Finken finden Sympathie.

Recht fleißig nun die Sänger wirken,
erwarten bald die neue Brut.
In zartem Grün der Gruß der Birken,
mit ihnen meint’s hier Frühling gut.

© Ingrid Herta Drewing

Steuerbetrug

Offshore-Leaks,Assi-Freaks,
Steuern nichtig,Zahler flüchtig,
Dank der Bank,wild Gerank‘,
Cayman und die Virgin Inseln,
Londoncity-Tricks-Gepinsel,
Zypern, Schweiz, Lux, Liechtenstein,
Austria lässt Fünf grade sein,
lädt so Hinterzieher ein.

Bankgeheimnis,welch Gewinsel!
Selbst in Griechenlands Gerinnsel
wirken dunkle Hehlerinseln.
Amsterdam und Delaware,
unsereins nimmt’s ja kaum wahr,
Briefkastenfirmen ohne gleichen
halten sich die Superreichen.
Dabei zieht’s so viel Konzerne
monitär weit in die Ferne,
denken nur ans Profitieren:
Mag’s Gemeinwohl doch krepieren!

© Ingrid Herta Drewing