Sommer in Wiesbaden

Ja, meine Stadt, da grünst du schön im Blauen,
das dir ein klarer Himmel hat beschert,
ein Sommermärchen zeigt sich liebenswert,
der Blick vom Berg darf weit nach Süden schauen.

Die dunklen Wolken, jene altersgrauen,
die Dauerregen brachten, nass bewehrt,
verzogen sich; wir dürfen unbeschwert,
befreit auf Licht und Wärme wohl vertrauen.

Da locken Wiese, Wald, auch Park und Garten,
der Pflanzen Pracht, dein Schwimmbad in der Höh’,
das Panorama und sein still Milieu.

Auch Feste dürfen froh in Freiluft starten
in Schiersteins Hafen, auf der Rue-Allee
und im August des Weinfests Resümee.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

WIESBADEN

WIESBADEN lädt in Gedichten und Farb-Fotografien dazu ein, in verschiedene jahreszeitlich geprägte Stimmungen und Bilder dieser schönen Stadt einzutauchen.

ISBN 9783758489839 / 20.56 €

Dieses Buch richtet sich an Menschen, denen Poesie und Naturlyrik gefällt. Denn das lyrische Ich lässt den Leser die Landschaft in Frühling, Sommer, Herbst und Winter erschauen und ergänzt sein poetisches Mitschwingen mit der Natur durch Farb-Fotos aus Wiesbaden. „Die Autorin Ingrid Herta Drewing, die ihre Heimatstadt liebt und seit ihrer Geburt dort wohnt, hat in ihrem Buch ganz bewusst Liebens-und Sehenswertes dieser Stadt im Grünen ausgewählt, Schönes, das man jeden Tag als Bürger oder Gast dieser Stadt dort erschauen und erleben darf.“

„Wiesbaden im Jahresklang“

Wer ein Souvenir an Wiesbaden oder ein kleines Geschenk für Freunde der Poesie sucht und Naturlyrik mag, dem darf ich mein Taschenbuch WIESBADEN IM JAHRESKLANG empfehlen
ISBN 9783756512508 / 7.99 €

Lesende erfahren einiges über Wiesbaden und sind dazu eingeladen, die Landschaft unsrer Heimatstadt in Frühling, Sommer, Herbst und Winter zu erschauen.
Das poetische Mitschwingen mit der Natur wird durch Schwarz-Weiß-Fotos aus Wiesbaden ergänzt.

Mein Wiesbaden

Jahrtausende schon sprudeln deine Quellen,
„Aquis Mattiacis“, zur Römerzeit
bekannt die Thermen, sechsundzwanzig Stellen
halten noch heute Wasser heiß bereit.

Im Mittelalter warst du „wisibada“;
Bad in den Wiesen, vielleicht kleine Stadt.
Man darf vermuten, dass von fern und nah da,
wer konnte, kam und hier gebadet hat.

Mit Einwohnern, fünftausend, mein Wiesbaden,
warst Nassaus Hauptstadt im Großherzogtum.
Das Schloss in Biebrich, Stadtschloss seiner Gnaden
künden davon sowie der Landesdom.

„Weltkurstadt“ wurdest du genannt, Wiesbaden,
ab Achtzehnhundertvierzig ward es laut.
Es fühlten sich viel Gäste eingeladen,
als eine Bahn nach Frankfurt war gebaut.

Nun ging’s bequemer, in der Welt zu reisen,
das Kuren in den Bädern war en vogue.
Die Gunst und Kunst wohl konntest du erweisen,
auch manchem Spieler, der sich selbst betrog.

Als man in Deutschland wilhelminisch wurde,
entdeckte Kaiser Wilhelm dich als Stadt,
ließ bauen hier, wo er ausgiebig kurte,
dir damals neuen Glanz verliehen hat.

Gesellschaftsmittelpunkt durftest du werden.
Was Rang und Namen hatte, fand sich ein.
Wo Goethe, Dostojewski einst verkehrten,
wollt‘ nahe man dem Kaiser nun gern sein.

„Nizza des Nordens“ wurdest du, Mondäne,
von Parks und Villen, Kunst, Kultur umkränzt.
Dein Wohlstand wuchs zu dieser Zeit, ich wähne,
auch für die „kleinen Leute“ hat’s geglänzt.

Dann nach zwei Kriegen war dies Bild verschwunden.
Doch blieb erhalten dir viel Bausubstanz
in Vierteln, Parkanlagen, die bekunden
im Stil des Historismus alten Glanz.

Du wurdest Landeshauptstadt hier von Hessen;
die Siegermacht neu teilte auf und ein.
Als Stammsitz der Besatzung, kann’s ermessen,
das „ Weiße Haus“ am Park lud dazu ein.

Du hast dich gut erholt, der Krieg lag fern.
Ich fühl‘ mich wohl, in dir, du grüne Stadt,
denn du bewahrst auch schön, obwohl modern,
was uns Geschichte noch zu sagen hat.

© Fotos u. Text : Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Blick vom Neroberg im Sommer

Herbst

Des Sommers Träume,
goldene Lindenherzen,
Birken-Laub, seiden,
leuchten zum Abschied im Park,
bevor sie Nebel verhüllt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Was mir gefällt

Ich mag den frischen Wind,
der in des Sommers Glut
vom Fluss auflandig geht,
wenn er leicht fächelnd weht,
das Land in Sonne ruht,
ein sanftes Katzenkind.
Ich mag den Sommerregen,
der folgt auf heiße Tage
und milde Kühlung bringt,
in allen Pflanzen singt,
verscheucht die Trockenplage,
uns Wasser schenkt als Segen.

Ich mag der Sonne Licht,
ihr Strahlen auf der Haut,
wenn sanft sie Wärme schenkt,
das Wachsen wohlig lenkt,
die Blüten leuchten traut,
und Frucht von Ernte spricht.

Ich mag die Sterne, Nacht,
wenn hoch der volle Mond
durch blaues Dunkel strahlt
und silbern, zart bemalt
die Landschaft, still belohnt
und über allem wacht.

Ich mag der Kinder Lachen,
den Klang der Freude, Leben,
das morgens früh schon singt,
so glockenhell erklingt,
ein liebend, schenkend Geben,
fern aller bösen Drachen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Monopteros auf dem Neroberg

Dieser Aussichtstempel wurde 1851 aus den Säulen der alten Kandelaber der Öllampen auf der Wilhelmstraße hier von Philipp Hofmann gebaut im Stil der Italienischen Renaissance ( Bramante um 1500 in Rom),vgl.Gottfried Kiesow „Architekturführer Wiesbaden“, S.279

Mein Wiesbaden

Wo der Fluss sich neigt,
um dann im Rheingau hinzuströmen,
dort liegst du, meine Stadt,
am Taunushang verzweigt,
und lässt von Sonne dich verwöhnen.

Du schaust nach Süden,
deine Luft und dein Lächeln sind mild.
Deiner Quellen wärmende Kraft
hat schon viele Leiden gestillt.

Und deine Wiesen und Wälder,
erfüllt von lichtem Grün,
säumen Hügel und Felder,
bewacht von Burgen kühn.

Zwar bist du auch schöne Mondäne,
stolzierst auf der Rue gern im Nerz.
Doch nicht nur im Vorortdirndl
zeigst du ganz offen dein Herz.

Zu musikalischen Festen,
und im Mai, Magnolien im Arm,
empfängst du strahlend Gäste
im Fin de Siècle-Charme.

Auch mich hältst du umfangen
mit deinem Liebesblick.
Wohin ich auch gegangen,
ich sehnte mich zurück.

©Foto u. Text:  Ingrid Herta Drewing, 2009

Frühlingsweise

Der Morgentau küsst wach die Wiesen,
und Sonne scheint, erreicht die Welt,
den Tag hier lächelnd zu begrüßen,
ein Schimmern, Leuchten! Sie lässt fließen
ihr warmes Licht auf Wald und Feld.

Es klingen zart der Harfe Saiten,
und lieblich dringt ihr Zauberklang
aus Himmels hellen, blauen Weiten,
das Frühlingskind sanft zu begleiten,
schenkt Blütenduft und Licht-Gesang.

Die Vögel, die den Tag besingen,
sie tragen neuen Federflaum
und bergen unter ihren Schwingen
dies Lied von Hoffen und Gelingen,
des Phönix’ goldnen Lebenstraum.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Frühlings-Sonntagmorgen

Im Osten wird es hell; die Vögel singen.
Ein Frühlingstag erwacht mit klarem Blick;
die Welt beginnt in zartem Blau zu schwingen.
Von ferne leise Sonntagsglocken klingen,
und strahlend glänzt der Sonne golden Glück.

Da öffnen sanft die Blumen ihre Blüten,
verströmen ihren lieblich süßen Duft.
Schier unerschöpflich scheint die Wundertüte,
aus der Natur schöpft ihres Reichtums Güte,
ein Grünen, Blühen, warme, milde Luft.

Du nimmst die Welt jetzt wahr mit allen Sinnen.
Dies neue Werden, Wachsen dich berührt.
Dein Tag mag leichter nun im Licht beginnen;
du spürst und fühlst, das Leben wird gewinnen
und traust der Hoffnung, die dich lächelnd führt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Blick auf die Marktkirche

Wiesbaden im Frühling

Kühler Apriltag,
aber hier „Am Warmen Damm“
blühen Magnolien.

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Am Warmen Damm,