Archive for the Category Nonsense

 
 

Blödelverse

Das Eisenkraut, Verbene,
ist grün und gar nicht hart,
Sein Blühen ich ersehne,
es duftet mild und zart.

Das Dreieck hat drei Ecken,
ein Rechteck ihrer vier.
Die Kugel, eine kecke,
rollt ohne durch ’s Revier.

Das Rad hat Katzenaugen,
die blinken hell im Licht.
Zum Mäuse Suchen taugen
sie aber dennoch nicht.

Der Hai hat scharfe Zähne,
frisst aber nie ein Rind.
Dem Seepferd fehlt die Mähne,
und Vater kriegt das Kind.

Der Laubfrosch auf der Leiter
pflückt keine Kirschen dort.
Er hat kein Körbchen, heiter
springt er doch wieder fort.

Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Silbenhacker

Es ging dem Laub das Ur verloren,
daran trug Wetters Un die Schuld,
das hatte sich das Boot erkoren,
mit Blitz und Donner schnell geskullt.

Un-Worte treiben auf den Foren,
das Un, es raubt mir die Geduld,
hat sich schon fast mit Heil verschworen,
kaum schenkt der Wald noch Ur die Huld.

Kein Reim erklingt mir in den Ohren,
die nun so un-sanft eingelullt.
Doch Ein im Un-Fall ist geboren:
Ohn‘ Umlaut Ur sein Bild erfullt!

© Ingrid Herta Drewing,2017

Reim dich oder ich fress dich!

(Zum sogenannten „Vatertag“)

„Es bedarf wohl kaum der Worte,
wenn ich köstlich süß vor Orte
mich hier präsentier!“,
meinte progressiv die Torte,
stand gelassen an der Pforte
und trank ein Glas Bier.

„Off e Wörtsche,
liebes Törtsche,
komm mal her zu mir!
Mach doch uff ganz schnell dess Pförtsche,
oder gibbt’s vielleicht im Örtsche
irgendwo noch Bier!“

„Lass dies hessische Gesülze,
lösch den Durst mit fremdem Pilse,
meines geb ich nicht.
Frag im Dorf doch Gastwirts Ilse,
wenn du Glück hast, ja dann will se
dir eins zapfen, dass es zischt.“

© Ingrid Herta Drewing,2017

Blödel-Reime

Kühe , die auf Rasen grasen,
haben meistens feuchte Nasen,
selten weiche Knie.
*
Ja des Lebens Liebesstunden
werden oft gesucht; gefunden
hat sie mancher nie.
*
Volle Tassen muss man fassen,
will man daraus trinken.
Ganz schlecht wär’s, man sollt’ es lassen,
noch damit zu winken.

© Ingrid Herta Drewing