Archive for Februar 2015

 
 

Im Kurpark

Im knospenden Geäste thront
vertraut ein Halsbandsittichpaar.
Vom Sonnenschein so warm belohnt,
nimmt es den Winter kaum noch wahr.

Der weite Himmel, klar und blau,
lässt schon von Frühling träumen,
lockt hoch hinauf zur Wipfelschau
in Kurparks kahlen Bäumen.

Ein Sonnentag, so Licht erfüllt,
verleiht der Hoffnung Flügel,
dass bald der Frühling, unverhüllt,
ergreife zart die Zügel .

© Ingrid Herta Drewing,2015

Momentaufnahme I

Das Eichhörnchen dort auf dem Baum
isst seine Nuss manierlich.
Für mich ein Schattenspiel, ein Traum,
wie es so sitzt possierlich.

Mit meiner kleinen Kamera
hielt ich den Anblick fest,
als ich das Tierchen thronen sah
hoch oben im Geäst.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingslicht

Aus grauen Wolkenhüllen
bricht goldner Glanz hervor.
Die Sonnensehnsucht stillen,
die Welt warm zu erfüllen,
vermag der Strahlen Chor.

Und schenkt den Frühlingstagen
dies milde, sanfte Licht
und zarte Blütensagen.
Den Neuanfang zu wagen,
erscheint als Lebens Pflicht.

Du lauschst dem Spiel der Klänge,
der Vögel hellem Lied.
Vergangen Winters Zwänge,
des Nebels trübe Enge,
und froh wird dein Gemüt!

© Ingrid Herta Drewing,(2014)Überarb.

Momentaufnahme II

Auf der Baumbühne
isst das Eichhörnchen die Nuss,
Winterschattenspiel.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingsklang

Blauhimmel, goldner Sonne Schein
erweitern nun die Räume.
Du magst nun nichts versäumen,
stimmst dich auf den Spaziergang ein
und darfst vom Frühling träumen.

Die Amsel singt ihr Lied schon lind,
Frühblüher sich einstellen,
der Bäume Knospen schwellen.
Vom Eis befreit die Bäche sind
und stürzen in die Schnellen.

Da wird auch dir so leicht der Sinn,
du möchtest freudig singen,
in Höhen dich aufschwingen.
Und lächelnd fühlst du den Beginn
des Frühlings, hörst sein Klingen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Jahresklang

Die Welt ist Klang, die Welt ist Farbe,
in Harmonie ein lichtes Schwingen.
Es deckt der Frühling Winters Narbe;
im Blühen hell die Vögel singen.

Der Sommer schenkt uns Wärme, Reifen,
Gewitter auch; doch Regenbogen
so farbenschön in Lüfte greifen
am Himmel, Sonnenstrahl gewogen.

Im Herbst, ein Rausch, dies Abschiedfest!
Es brennt des Laubes Gold-Gesicht,
bis wild der Sturm es tanzen lässt,
es fällt und welkt im Nebel dicht.

Der Winter wählt die Pause, Stille,
und glitzernd funkelt weiß der Schnee.
Als wirke hier ein starker Wille
bannt Frostes Eis den Klang im See.

Doch wieder klingt die Welt, in Farbe
und Harmonie ein lichtes Schwingen.
Bald deckt der Frühling Winters Narbe;
Musik erblüht, hell Vögel singen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Schneegestöber

Es tanzt der Schnee vor meinem Fenster;
die Flocken tummeln sich im Wind,
jetzt, da des Winters Frostgespenster
doch rau zurück gekommen sind.

Was mir zur Weihnacht Freude brächte,
erscheint mir nun als kalter Hohn.
Ich sehne mich nach milden Nächten
und Frühlingsduft, der Blüten Lohn.

Doch darauf darf ich wohl noch warten,
auch der Kalender zeigt’s: Zur Zeit
wird hier kein Frühling lieblich starten,
es trägt das Land des Winters Kleid.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsahnen

Ein Hauch von Frühling liegt heut in der Luft.
Mir ist, als rüst’ zum Aufbruch sich die Zeit.
Zwar fehlt noch lieblichzarter Blüten Duft;
jedoch ich spüre, Lenz hält sich bereit.

Im Park und in den Gärten nun schon neigen
Schneeglöckchen sanft ihr weißes Blühgesicht
klar aus dem Grün. Ein wahrer Blumenreigen
wächst aus den Winterwiesen hin zum Licht.

Und hoch im Weiden-Wipfel dort am See
singt eine Amsel hell ihr schönes Lied.
Ein süßes Sehnen streift der Seele Weh,
schwingt zärtlich, leise sich in mein Gemüt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Friedenswunsch

Hier will doch keiner Krieg, und wir ersehnen
dass Frieden bleibe, wollen ihn bewahren,
ihn sehen, träumend an der Pforte lehnen,
des Lebens Frühlingsblüten in den Haaren.

Es sollen nicht die Kinder kämpfend ziehen,
ihr junges Leben tragen in die Schlacht!
Geboren wurden sie, um aufzublühen,
dem Tag geweiht und nicht des Todes Nacht!

Statt wild und wüst einander zu begegnen,
bewahre man sich seine Menschlichkeit!
Vernunft und Liebe sollten Taten segnen,
nicht herrschen Hochmut, Hass, Vermessenheit.

Das Miteinander gilt es zu bedenken,
einander auch verstehen, Güte schenken!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Pause

Eine kleine Pause, hin und wieder,
sorgt für neue Lebenskraft,
wehrt dem Trott im Takt der forschen Lieder,
vielem, was uns könnte zwingen nieder,
weil sie Raum und Ruhe schafft.

Mensch sein, heißt auch, sich darauf besinnen,
was im Leben dir ist wert.
Du weißt wohl, dass Stunden schnell verrinnen,
hoffst, es glück‘ dein mutiges Beginnen
auf dem Kurs, der dir gewährt.

Manchmal hilft nur neues Orientieren,
widersprechen dem Gebot.
Nutzlos ist es dann, noch zu taktieren,
willst du, was dir wichtig, nicht verlieren,
dass dein Leben bleibt im Lot.

© Ingrid Herta Drewing,2010