Umkehr

Es ist höchste Zeit, zu beenden
Zerstörung, Krieg, Leid und Tod;
die Eskalationen zu wenden,
kein Menschenkind leide mehr Not.

Anstatt aufzurüsten mit Waffen,
wo einer den andern bedroht,
gilt es nun gemeinsam zu schaffen,
was Leben hier hält fest im Lot.

Vernunft wehre gierigem Raffen!
Die Güte sei menschlich‘ Gebot,
vereint dann auf Erden zu schaffen
für alle das tägliche Brot!

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Ingmar Drewing

Paradiesisch

Der Traum von diesem Paradies,
wo Menschen miteinander leben,
zum Wohle aller gütig streben,
fern von Geld und goldnem Vlies,
den heg auch ich, sag’s unumwunden;
jedoch noch fehlt auf Erden dies,
nicht ward die blaue Blum gefunden.

Vielleicht wird ’s Menschen einst gelingen,
wenn unknechtet sie von Macht,
erwachend aus des Truges Nacht,
sich frei von Wahn und falschen Dingen
einander widmen mit Bedacht,
nicht folgend Gier und Egoschüben,
stattdessen gütig leben, lieben.

© Ingrid Herta Drewing

Weinzeit

Eine Flasche, fest verschlossen,
Wein sehr lang im Keller lag,
denn er sollte erst genossen
werden an besond’rem Tag.

So vergingen zwanzig Jahre;
endlich holt’ man ihn herauf
und entkorkte, hofft’, dass klare
Blume steig’ im Glase auf.

Doch der Wein, vom Warten sauer,
zeigte sich als Essig nun.
Ja, nicht alles, was lang’ dauert,
hat mit Güte auch zu tun.

© Text:Ingrid Herta Drewing
Foto:Pixabay

Pfingstgedanken

Nicht Mauer sein, nicht Wall, der alles trennt,
die Tür sein, die in Freiheit, Weite führt,
die Brücke, die verbindet, was getrennt,
ein Mensch sein, den die Nächstenliebe rührt.

Nicht Feuer sein, im Wahn die Welt zerstörend;
doch Frühlingsregen, der die Erde netzt,
sie hegend, auf des Lebens Stimme hörend,
der Sonne gleich, die sie ins Blühen setzt.

Mit wachen Augen durch das Leben gehen
und Fehler nicht nur bei den Andern sehen,
von Eitelkeit geblendet und gehemmt.

Sich nicht im Starrsinn dumpf ums Ego drehen,
versuchen, andre Menschen zu verstehen,
erscheinen sie zunächst auch noch so fremd.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Kinder

Kinder sind wie Sonnenstrahlen,
schenken unsrem Leben Licht,
denn ihr Lachen alle Qualen,
grauen Tages Frust durchbricht.

Kinder sind der Liebe Boten,
schauen offen in die Welt.
Ihre Augen staunend loten
aus, was wichtig ist, gefällt.

Kinder sind der junge Morgen,
gehen singend in den Tag,
lassen uns vergessen Sorgen,
auch des Alltags Müh und Plag.

Kinder, an des Lebens Quelle,
sprudeln munter, spielend leicht,
sind erwartungsfroh zur Stelle,
wenn uns Hoffnung kaum erreicht.

Kinder sind von Gott gegeben,
unsrer Liebe anvertraut,
sollten sorgsam sie umhegen,
schützen, lieben, gütig pflegen,
leiten recht, erziehen traut.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
© Zeichnung: Ingmar Drewing ( 9 Jahre)

Hertelchens Geburtstag

Heut dein Geburtstag lässt mich an dich denken.
Ich sehe vor mir oft dein lieb’ Gesicht.
Du konntest so viel Herzensgüte schenken,
mein Hertelchen, ja, ich vergess’ dich nicht.

So viele Jahre sind ins Land gegangen,
nachdem der Tod mir dich und Mutti nahm,
und noch hält eure Liebe mich umfangen,
die ich so reichlich stets von euch bekam.

Als hätte ich zwei Mütter, ist’s gewesen.
Du warst mir Patin, ich für dich dein Kind;
geschwisterlich habt ihr, ihr lieben Wesen,
gemeinsam jeder Not gewehrt und lind

konnte ich meine Kindheit so erleben.
Ich danke euch für das, was ihr gegeben.

© Foto u. Gedicht : Ingrid Herta Drewing

Lebenswert

Wenn sich die inneren Werte
nur noch beschränken auf Fett,
man sich gar nicht mehr scherte
um vieles Altbewährte,
weil ’s nicht mehr modisch nett,
dann wird beliebig das Leben,
deines, das Anderer auch,
hat dir wohl wenig zu geben;
oberflächliches Streben
wird zu banalem Brauch.

Möge ein neues Beginnen
schärfen dir weidlich den Blick
dass auch dein Handeln und Sinnen
dich lässt dem Wahn hier entrinnen,
nur Geld und Gut berge Glück!
Was letztlich zählt, lehrt das Leben,
macht uns durch Liebe doch reich,
mag menschlich, gütig erheben,
uns wahrhaft helfend verweben
und ist Geschenk auch zugleich.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wunsch

Ich mag so gern an kleine Wunder glauben,
der Morgenröte Lächeln, ihr Geschenk,
und dass trotz Dunkel Sterne Glanz erlauben,
damit nicht Klage nur die Lieder lenk‘.

Ich möchte wohl um diese Hoffnung wissen,
die auch im Nebel ahnt das helle Licht,
wenn man der Sonne warmen Schein muss missen,
nach vorne blicken voller Zuversicht.

So will ich froh von Liebe, Güte singen,
auch wenn sich Argwohn hier noch findet ein,
regt sich in vielen Dingen doch dies‘ Klingen,
der Sehnsucht Traum von Freude, Glücklich-Sein.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wandel

Möge doch bei jedem Wandeln
fest noch sein ein Fundament,
dass der Menschen neues Handeln
dient dem Leben in der Welt.

Möge Hoffen, Glauben, Lieben
uns noch immer Weisung sein,
dass wir uns in Tugend üben,
freudig auch im Gütig-Sein.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Geburtstagsgruß für Ingmar

Der Dreizehnte im Januar
mir immer gut gefällt,
denn da kamst Du, so wunderwahr,
mein lieber Sohn zur Welt.

Drum wünsch‘ ich Dir ein gut Geschick,
viel Freud‘ in Deinem Leben.
Es soll für Dich Gesundheit, Glück
und ganz viel Schönes geben.

Bewahr Dir Güte und Humor,
lass Dich durch nichts verdrießen!
Was Dich beglückt, das leucht‘ hervor,
soll Dir den Tag versüßen!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing