Sommerabend
Die Häuser glühen
im Abendschein des Sommers.
Venus ist erwacht.
Dort auf dem Balkon
fröhliche Menschen am Tisch,
Lachen brandet auf.
Kühler Wind, endlich
weht er talwärts vom Berge,
vertreibt die Schwüle.
Ingrid Herta Drewing
Die Häuser glühen
im Abendschein des Sommers.
Venus ist erwacht.
Dort auf dem Balkon
fröhliche Menschen am Tisch,
Lachen brandet auf.
Kühler Wind, endlich
weht er talwärts vom Berge,
vertreibt die Schwüle.
Ingrid Herta Drewing
Die Sonne brütet überm Land,
und glühend nervt die Hitze
so manchen, der noch unlängst fand,
es wäre schön zu schwitzen.
Als uns der Mai mit Kälte traf,
hegten wir Sommerträume.
Jetzt klagt nicht nur das Wolleschaf,
zu heiß sei ’s unter Bäumen.
Ins Freibad lockt dies Wetter schon.
Wenn doch jetzt Urlaub wäre!
Doch ohne Arbeit keinen Lohn,
das kennt man seit der Lehre.
So kühlt uns kurz ein frisches Eis
und auch der Ventilator.
Das Wetter spielt ja, wie man weiß,
ansonsten Terminator.
Wir müssen ’s nehmen, wie es kommt,
das Beste daraus machen:
auch wenn die Schwüle uns nicht frommt,
Humor bewahren, lachen!
Ingrid Herta Drewing
Nun ruht des Sommers Blick warm auf den Fluren,
und Freude bringt die Leichtigkeit ins Land.
Der Tag blüht lächelnd auf; die Sonnenuhren,
sie reichen goldnen Stunden sanft die Hand.
Wir lieben sie, die langen, hellen Tage
und auch die sternumflorte, milde Nacht.
Frühsommerträume halten an die Waage,
die sonst oft trägt der Alltagssorgen Fracht.
Die Seele, froh gestimmt, beginnt zu singen
und fühlt geborgen sich in ihrer Welt.
Kein Argwohn mag den Zauber zu durchdringen,
der zärtlich liebend sie umfangen hält.
Der Sommersegen, der nun unser Leben
vermag in Glücksmomente zu verweben.
Ingrid Herta Drewing
in tiefem Schlafe ruhte,
ward nicht von Fahrern,
wie’s hier Sitte
geweckt durch Hupgetute.
In großem Bogen um das Tier
lenkten sie ihre Wagen,
wechselten fraglos ihr Revier
und hatten keine Klagen.
In Bhutan war’s, wo dies geschah;
erstaunt sah ich das Bild.
Der Mensch ist der Natur dort nah,
sein Glaube stimmt ihn mild.
In uns’rem Land erwacht schon Freude,
wenn mal für Menschen wird gestoppt.
Wie oft fühlt man sich fast als Beute,
von wilden Fahrern arg gefoppt.
Gelassenheit, lehrt die Geschichte,
ist ganz gewiss ein guter Rat;
die Hektik macht sonst das zunichte,
was man als Mensch zu schützen hat.
Ingrid Herta Drewing
|
Wie schön ist diese Welt,
von Gott in seiner Güte
so licht und klar erhellt,
des Lebens Wundertüte!
Der frischen Wasser Rauschen
in einem klaren Bach,
der Vögel zwitschernd Plauschen,
wenn früh die Sonne lacht.
Der Blumen süße Düfte
und ihre Farbenpracht,
die milden ,weichen Lüfte,
wenn Lenz ist neu erwacht.
Der Kinder frohes Lachen
bei unbeschwertem Spiel,
der Tag nach dem Erwachen,
da Liebe fand ihr Ziel.
Des Sommers reife Früchte,
die Herbstglut, die im Baum
stillt alle Farbensüchte
vor langen Winters Traum.
So schön ist diese Welt
und allen Lebens Blüte,
von Gott in seiner Güte
auch uns bereitgestellt.
Ingrid Herta Drewing
Sternschnuppen fallen in den Nächten nieder,
und wir, in Wünschen weilend, schauen sie
begeistert an und hoffen immer wieder,
es werde wahr die zarte Melodie.
Die Weise, die der Seele singt von Glück,
von einem Lächeln, dessen sanftes Streben
uns schenkt vom Paradies ein kleines Stück,
die Zauberkraft im Alltagsplan des Lebens.
Wohl wissen wir, der Wunsch ist Illusion,
die vor des Tages Licht kaum kann bestehen;
und dennoch finden träumend wir den Lohn
in dem Geheimnis, das wir nicht verstehen.
Aus Dunklem kommend, glüht es strahlend auf,
das Leben in des weiten Weltalls Lauf.
Ingrid Herta Dreewing
Die Mauerseglerkinder dort im Blau,
sie üben sich in schnellem Flügelschlag
und gleiten kreisend; ihres Fluges Schau
beseelt den Himmel schon sehr früh am Tag.
Die Großen rasen schwirrend durch die Schlucht
der Häuser, pfeifend Beute dort zu orten;
geschickte Jäger, der Insekten Flucht
gelingt nur wenigen an diesem Orte.
So schützen sie uns vor der Mücken Plage,
die schnellen Vögel, die am Himmel sacht,
der Sonne nah, hier segeln leicht am Tage
und schwarzbefrackt entschwinden in die Nacht.
Mit ihnen währt des Sommers helles Fest,
bis er die Boten südwärts ziehen lässt.
Ingrid Herta Drewing
die aus des Weltalls Weiten
zerstören könnten dich und mich
und alles, was hier täglich sich
das Leben mag bereiten.
Mir kribbelt wundersam die Stirn,
wenn ich ans All nur denke.
Mein armes menschliches Gehirn
fühlt arg ein Grauen, Gletscherfirn
will kühl sich auf mich senken.
Fast schwindelig wird mir dabei,
denk ich an diese Weiten,
der Galaxien Konterfei,
der Strahlen Kraft, wie groß sie sei,
bezwingend Raum und Zeiten.
Drum lasse ich das Grübeln sein,
an alles, was von draußen
in unsre Welt bös greife ein.
Ich glaub’ an ein behütet Sein
durch Gott, trotz allem Grausen.
Ein frischer Morgen hisst die blaue Fahne
nach einer Nacht, die kühl und sternenklar.
Die ersten Sonnenstrahlen lassen ahnen,
dass heut’ ein heller Tag wird für uns wahr.
Schon wiegen sich die Schwalben in den Lüften,
die Grünfink Scharen wirbeln flugs dahin,
und Bienen folgen zarten Blütendüften.
Ich sitz’ auf dem Balkon, froh ist mein Sinn.
Gekuschelt noch in eine warme Weste,
schau ich mir an dies schöne Morgenbild,
seh’, wie die Vogelmutter trägt zu Neste
und höre, wie das Leben, sanft gewillt,
nun munter wird, den Sommertag ergründet
und konzertierend seinen Rhythmus findet.
Ingrid Herta Drewing
Die Feuerräder, die ins Tal wild rollten,
sie wiesen auf der Sonne warme Glut,
die sie, so hoffte man, auch strahlend zollte,
wenn in des Frühlings Arm das Land sanft ruht’.
Das Hoffen auf die hellen, heitren Tage
bewegt auch in der Stadt des Menschen Sinn.
Der längste Tag des Jahres nährt die Frage,
ob Wärme währen wird nach dem Beginn.
Wenn uns der violette Sommerabend
im Freien noch gesellig plauschen lässt,
und wir, an Liebesblick und Wein uns labend,
die milde Nacht erwählen für ein Fest.
Dann klingt uns zärtlich schön dies Sommerlied,
und Freude schreibt sich lächelnd ins Gemüt.