Archive for April 2017

 
 

Aprilmorgen

_Veilchen

Der Morgen graut, die Amsel singt,
der Himmel ist verhangen,
April noch Schnee und Regen bringt,
als sei der Lenz vergangen.

Jedoch im weiten Wiesenrund
regt sich in hellem Blühen
die Pflanzenwelt im Blumenbund,
die Farben leuchtend glühen.

Denn durch den Wolkenvorhang blickt
die Sonne hin und wieder
und wärmend sie ihr Strahlen schickt
hier auf die Erde nieder.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Schneegestöber in Bayern

Es tanzt der Schnee vor meinem Fenster.
Die Flocken tummeln sich im Wind,
jetzt, da des Winters Frostgespenster
doch rau zurück gekommen sind.

Was mir zur Weihnacht Freude brächte,
erscheint mir nun als kalter Hohn.
Ich sehne mich nach milden Nächten
und Frühlingsduft, der Blüten Lohn.

Ich hoff‘, wir müssen nicht lang warten!
Schon in drei Tagen wird es Mai;
dann wird erneut der Frühling starten,
und Winters Spuk ist bald vorbei!

© Ingrid Herta Drewing

Zu Nicos Geburtstag

Heute wirst Du sechzehn Jahre,
Nico, Enkelsohn; die Welt
schenk‘ Dir vieles Wunderbare,
Gute, Schöne, alles Klare,
was sie auch bereit hier hält!

Wege wirst Du neu beschreiten,
sei es weit weg von Zuhaus‘,
Liebe wird Dich doch begleiten,
Deiner Eltern sorgend Leiten
lässt Dich aus dem Blick nicht aus.

Gott geb‘ Kraft Dir, dass Dein Streben
auf die rechten Ziele fällt!
Hoffnung sei Dir stets gegeben,
dass in Deinem jungen Leben
Freude Dich in Atem hält!

© Ingrid Herta Drewing,2017

Frühlingsmorgen

KIRSCHBLÜTEN, WARDA_oEin frühlingsheller Morgen
schenkt uns sein klares Licht,
weckt,was noch ruht verborgen
und lockt den Alltagssorgen
ein Lächeln ins Gesicht.

Die frühen Vögel singen,
da wird das Herz dir leicht,
verleiht dem Sehnen Schwingen;
du hörst es, dieses Klingen,
das in den Himmel reicht.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Erinnerungsstücke

( Nach 5-Wörtervorgabe:Torte, Trauschein, Kochtopf, Riss, Wiegenlied )

So schön, aus weißem Marzipan,
der Hochzeitstorte Rose.
Sie zu bewahren, war der Plan,
in jener kleinen Dose,
die neben Brautkranz, Trauschein lag,
gehütet nach dem Hochzeitstag.

Doch zwischen Kochtopf, Wiegenlied
muss manches Märchen schwinden.
Die Rose jetzt ein Riss durchzieht,
der kaum zu unterbinden.
Vergilbt sind auch des Kranzes Blüten.
Nun gilt’s, des Lebens Traum zu hüten.

© Ingrid Herta Drewing

Wetterwunsch

wetterfrosch_n

Der Wetterfrosch hat sich verkrochen,
obwohl vor kurzem er recht heiter
uns quakend Sonne hat versprochen,
so frühlingstrunken auf der Leiter.

Als stelle Winter noch die Uhren,
gehst warm gekleidet du hinaus.
Zu kühl sind die Temperaturen,
doch prangen Blüten rund ums Haus.

Dass er mag Licht und Milde bringen,
setzt du dein Hoffen auf den Mai.
Wenn Immen summen, Vögel singen
sei endlich kühler Spuk vorbei!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Da sein

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Du trägst schon lange jenes Joch der Jahre,
bist aber hier zum Abschied nicht bereit
und trotzt dem Ruf der grauen Norne Zeit.
Noch sprudelt aus der Quelle dir dies klare
und frische Wasser, das den Geist befreit.

So lässt im Lenz du dich vom Licht beglücken.
Die Sonne steigt und schenkt den Blüten Raum,
auch dir erwacht des Frühlings heller Traum.
Ein sanfter Regen netzt die grünen Brücken,
und Vögel singen in des Lebens Baum.

Da schwindet, was nach Dunkel ruft; die Nacht
hält licht den Sternenmantel ausgebreitet;
ein Engel, scheint es, still vorüber schreitet.
Und deines Daseins Stimme, neu erwacht,
dankt ihrem Schöpfer, der das Leben leitet.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing

Fossil

( nach 5-Wörter-Vorgabe: Henker,Liebeswahn,Trauerweide, Sumpfralle,Brücke )

So mancher kühne Denker,
wenn er im Liebeswahn
geriet auf falsche Bahn,
entpuppte sich als Henker,
entfernt von seinem Glücke.

Im Sumpf der Messelrallen
und unter Trauerweiden
erlag er stummen Eiden,
hielt die fossilen Krallen
für seine Liebesbrücke.

© Ingrid Herta Drewing

Blick ins Grüne

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Vom Souterrain reicht hoch dein Blick
erfasst die grüne Bühne.
Dort wo der Blumen Blütenglück
in zarten Farben strahlt zurück
mit freundlich heller Miene.

Du schaust hinaus in Frühlings Licht,
das sonnig lässt erglänzen,
die Glockenblümchen dicht an dicht,
weiß, blau und lila ihr Gesicht
mag die Natur kredenzen.

Sogar die Amsel schaut vorbei,
schenkt ihr melodisch Singen,
vergisst die Wetterspielerei
hier im April, denn bald wird Mai
mit Sonnenstrahlen schwingen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Münster, Nerzweg
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Gänseblümchenwiese

Gänseblümchen_o

Als sei sie ganz von Schnee bedeckt,
glänzt strahlend weiß die Wiese.
Im Gänseblümchenkleid versteckt,
was sonst sie grünen ließe.

Millionen kleiner Blütensterne
sich hin zur Sonne recken,
die jetzt am Mittag aus der Ferne
sie gleißend mag entdecken.

An diesem Tag, so Licht erfüllt,
kein Wölkchen schwebt im Blauen,
scheint uns der Frühling wohl gewillt,
sein Reich hier auszubauen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Röderstraße