Archive for April 2022

 
 

Vergänglichkeit

Jugend und Alter,
60 Jahre Unterschied.
Die Zeichen der Zeit.

©  Ingrid Herta Drewing,

Frühlingsregen

Es fällt ein sanfter Frühlingsregen
und netzt der Erde frisches Grün.
So kann der helle Blütensegen
auch weiterhin im Glanz erblüh’n.

Die Vögel, froh gestimmte Sänger,
begrüßen flugs das klare Nass;
im Vogelbad drängt man nicht länger,
Platz gibt es auch am Regenfass.

Wir lieben’s trocken, Schirme tragend,
spür’n wir die regenfrische Luft,
und Frühling schenkt uns, wohl behagend,
sein Lächeln, schöner Blumen Duft

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Frühlings-Freude

Als sei erwacht die Welt aus dunklen Träumen,
malt sich der Lenz mit hellem Licht ins Land,
lässt falsche Pflichten hier im Park versäumen
und schenkt mit wunderzarten Blüten-Bäumen
sein Lächeln gütig her mit reicher Hand.

Es tragen nun des Frühlings helle Tage
mir Zuversicht des Lebens in den Sinn,
und ich erkenn‘, erneut erfreut, die Frage
nach Krisen, Sorgen, Ängsten wirkt nur vage;
beglückend schenkt Natur den Neubeginn.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wetterwunsch

Der Wetterfrosch hat sich verkrochen,
obwohl vor kurzem er recht heiter
uns quakend Sonne hat versprochen,
so frühlingstrunken auf der Leiter.

Als stelle Winter noch die Uhren,
gehst warm gekleidet du hinaus.
Noch kühl sind die Temperaturen,
doch prangen Blüten rund ums Haus.

Dass er mag Licht und Milde bringen,
setzt du dein Hoffen auf den Mai.
Wenn Immen summen, Vögel singen
sei endlich kühler Spuk vorbei!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Krähen im Park

Im Park Am Warmen Damm in der Platane
bewohnen Krähen lange schon ihr Nest.
Und nun, da Frühling hisst die Freuden-Fahne,
begehen lautstark sie ihr Jubelfest.

Dieweil sich manche tummeln auf der Wiese,
sitzt still die Krähe auf dem Baumstumpf dort,
thront über weißem Gänseblümchen-Vliese,
als ob sie hier bewache ihren Hort.

Vielleicht genießt sie nur die leichte Brise,
die mild sich hat von Süden eingestellt,
erfährt im hellen Blüten-Paradiese
ihr Leben froh in dieser kleinen Welt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Linde im Nerotal

Als hätten Feen sanft mit Zauber-Singen
die Zweige zart berührt in Mondes Nacht,
erstrahlt der Baum, im Sonnenlicht erwacht,
in schöner grüner Zier mit leichtem Schwingen,
entfaltet Blatt um Blatt im Südwind sacht.

Du siehst ’s erfreut, darfst weit ins Tal hier blicken,
bewunderst dieses Festspiel der Natur,
die überall sich zeigt auf Frühlings Spur,
erneut mit Blüten weiß uns zu beglücken,
und Liebeslieder klingen hell in Dur.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Auf der Schaukel ( zu Renoirs Gemälde)

Im Park, dort auf der Schaukel hält sich jene Schöne,
die hier Renoir in ihrem Liebreiz eingefangen;
ein zarter Frühlingstraum in schillernd hellen Tönen,
ihr Kleid mit Schmetterlingen, Schleifen, blau behangen.

Zu ihrer Rechten wir zwei junge Männer sehen.
Der eine scheint ganz fasziniert von ihrem Blick,
kann ihrem Zauber wohl nur zögernd widerstehen,
der andere, am Baum, lehnt lässig sich zurück.

Am Rande dieser Gruppe steht das Kind, ein Mädchen.
Es schaut abwartend, brav den Großen zu,
bemerkt noch nicht, wie fein gesponnen sind die Fädchen,
die hier so glühend schweben in des Sonntags Ruh.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Zu Klimts Gemälde“Der Kuss“

Verflochten, verwoben
in goldenem Vliese,
sie, blühend
wie die Sommerwiese,
lieb geborgen
in seinem Arm.

Ein Sonnengott
küsst die Erde warm,
in lichtem Mantel
sanft versunken,
hingegeben
und
liebestrunken.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Eric Hildebrandt

Frühlingsrausch

Der Lenz ist da, der Sonne Licht
konnt’ Winter ganz bezwingen.
Es wich dies neblige Gesicht,
das öde, grau sprach von Verzicht.
Jetzt will das Leben singen!

Schon zeigt hier Herz der Lindenbaum,
entfaltet seine Blätter.
Der Birke lichter Seidenflaum,
ein Flüstern, lieblich sanfter Traum
im blauen Frühlingswetter.

Der Kirsche zartes Kleid, ein Rausch
aus rosa hellen Blüten;
es strahlt und lockt zum Nektar-Tausch
die Immen, die im Summ-Geplausch
die Pollenschätze hüten.

Und auch der Wiese Blumenpracht
mag nicht mehr farblich schweigen.
Als hätten Maler über Nacht
hier ihre Kunst ins Grün gebracht,
darf sie sich leuchtend zeigen.

Der Frühling feiert nun im Tal
sein Fest.Ein Blühen, Grünen
beglückt den Blick. Von Mal zu Mal
glänzt schöner seiner Pflanzen Wahl
auf sonnenheller Bühne.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Nerotal

Gänseblümchenwiese

Als sei sie ganz von Schnee bedeckt,
glänzt strahlend weiß die Wiese.
Im Gänseblümchenkleid versteckt,
was sonst sie grünen ließe.

Millionen kleiner Blütensterne
sich hin zur Sonne recken,
die jetzt am Mittag aus der Ferne
sie gleißend mag entdecken.

An diesem Tag, so Licht erfüllt,
kein Wölkchen schwebt im Blauen,
scheint uns der Frühling wohl gewillt,
sein Reich hier auszubauen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Am Warmen Damm