Archive for the Category Adventszeit

 
 

Nebliges Wetter

Dezember graut noch, seine Nebel hüllen
die kahlen Bäume ein in den Alleen;
als müsse er gar Trauertage füllen,
bemäntelt frostig feucht er Park und See.

Am frühen Abend fremde Schatten huschen,
da schätz’ ich mein gemütliches Zuhause;
schlupf’ nach der Ankunft schnell in warme Puschen
und gönne mir gesüßten Tee zur Jause.

Adventszeit ist ’s, gewährt ein Innehalten,
von Hektik fern, kein stressgewohnter Wille
vermag Beschauliches mir fernzuhalten;
beglückt genieße ich nun Muße, Stille.

Vorweihnachtsfreude schenkt ein gut Geleit,
auch wenn unwirtlich’ Wetter wirkt zur Zeit.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Adventskranz-Ballade

Es hatte Paul Ernst Anton Schanz
sich schön gebastelt einen Kranz
aus duftend grünen, jungen Fichten.
Sie sollten es nun festlich richten,
geschmückt mit roten Kerzen,vier,
für den Advent als Zimmers Zier.


Und jeden Sonntag im Advent,
für Paul nun neu ein Kerzchen brennt.
Auch knistert’s wohlig im Kamin,
wo feurig rot die Scheite glüh’n.
Versonnen sitzt er am Klavier
mit seiner Katze und trinkt Bier.


Wie schön der Kerzen Licht heut‘ brennt!
Er merkt’s nicht mehr, ist eingepennt,
liegt auf der Couch, lang ausgestreckt.
Der Schlaf kam schnell, nicht zugedeckt,
schnarcht er dort,tief in Morpheus‘ Armen,
sägt Wälder ab, ’s ist zum Erbarmen!


Doch friert er nicht, kennt keinen Harm;
drei Kerzenflammen strahlen warm,
verströmen hier ihr lauschig‘ Licht.
Der Kranz steht auf dem Tisch,ganz dicht,
wo jetzt des Schläfers beide Füße
sich nähern, um sie zu begrüßen.


Schon stößt er mit dem Fuß, wie dumm,
die dritte Kerze an und um.
Es fließt das Wachs, die Katze rennt,
sie sieht den Kranz, der hellauf brennt,
ruft laut den Paul, sie kläglich maunzt,
doch dieser regt sich kaum und raunzt.


Da endlich, als, zu heiß bedrängt,
sein linker Fuß nun Feuer fängt,
erwacht er aus der Lethargie,
zumal die Katze schreit wie nie.
Flugs springt er auf, erkennt, dass Feuer
schon speit die Flammen ungeheuer.


Zum Glück sind eine Brandschutzdecke,
ein Feuerlöscher in der Ecke,
womit den Brand er schließlich hemmt,
bis ganz das Feuer eingedämmt.
Die Katze sitzt jetzt still am Fenster
und scheut des Rauches Rest-Gespenster.


Verrußt das Zimmer, schwarz der Tisch,
was kürzlich noch roch waldesfrisch,
das müffelt nun verkohlt, verbrannt,
Paul Ernst, der jetzt klar bei Verstand,
räumt auf und wirft den Asche-Dreck
schnell auf den Müll, damit er weg.


Dann streichelt er die Katze, blass
vom Schreck gezeichnet, weiß wohl, dass
sie ihn, den Leichtsinn so geplättet,
durch ihre Wachsamkeit gerettet.
“ Ja“,sagt er sich,“ so manches Tier
erweist sich schlauer oft als wir.“


© Foto Und Text: Ingrid Herta Drewing

Weihnachtswichtel

(Für Kinder)

Weihnachtswichtel emsig sind,
wollen Kinder froh beglücken,
und sie hämmern, nähen, stricken,
bauen, reparieren, sticken;
stets bedacht, dass nicht ein Kind
sie erspäht mit seinen Blicken.

Peter glaubt, er sei gewitzt,
könne sie bei Nacht belauschen,
wie sie miteinander plauschen,
sich mit Weihnachtspunsch berauschen,
hätte zu gern was stibitzt,
würd‘ ihr Werkzeug mal vertauschen.

Er versteckt sich flugs im Schrank,
hört alsbald auch so ein Raunen,
kleiner Wichte frohe Launen,
und ihr Lachen lässt ihn staunen,
wie sie albern auf der Bank
sich bewerfen gar mit Daunen.

Einer spricht dann: „Ach, wie schade,
wenn wir hier nur auf den Stühlen
tollen, tanzen, albern, wühlen,
gibt’s für Peter nichts zum Spielen!
Doch die Arbeit wird uns fade,
wenn ein Mensch mag nach uns schielen!“

Peter hört ’s und wird ganz blass.
Wird er wirklich müssen darben?
Keine schönen Weihnachtsgaben,
Süßigkeiten, sich zu laben?
Mutig ruft der Junge, dass
er doch nichts gesehen habe.

Was die Wichtel dann gemacht,
das weiß nun auch Peter kaum.
Er wacht auf aus seinem Traum,
ist recht froh, dass dies‘ nur Schaum,
was er hörte in der Nacht.
Überm Bett jedoch schwebt sacht
einer Daunenfeder Flaum.

Peter sieht’s und hofft bedacht,
dass doch unterm Weihnachtsbaum
ein Geschenk auch ihn anlacht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Adventswunsch

Adventszeit, frohe Lieder hören,
ein freudig Leuchten, Hoffen sehen,
einander achten und verstehen.

Doch täglich zeigen Tod, Zerstören,
dass immer noch in vielen Kriegen
die falschen Mächte wollen siegen.

Gebet, fast flehendes Beschwören,
es möge dieses Morden enden,
sich alles hin zum Guten wenden
und endlich Friede stetig währen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

ADVENT

A nkunft Christi, wir erwarten,
D ass der Glaube werd‘ erhellt.
V or dem Kindlein, diesem zarten,
E ine Friede unsre Welt,
N eu im Mensch-Sein sich zu üben,
T reu, einander helfend, lieben!

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Zeit der Sterne

Kürzlich wurde mein Buch ZEIT DER STERNE veröffentlicht, ein poetischer Begleiter durch die Adventszeit, die bald beginnt.

ISBN 978-3-758418-23-5 / 8.99 €

ZEIT DER STERNE lädt in Gedichten und Geschichten dazu ein, in die stimmungsvolle Advent-Weihnacht-und Winterzeit einzutauchen.
Beschauliche Texte für Erwachsene, aber auch Gedichte, die besonders Kinder ansprechen, lassen in vielen unterschiedlichen poetischen Formen die Facetten dieser besonderen Zeit anschaulich werden. Motive unsrer Tradition (Hirten, Krippe, Drei Weise aus dem Morgenland, Sankt Nikolaus etc.) dürfen da nicht fehlen.
Schwarzweiß-Fotos illustrieren die Texte.

Adventszeit

Zu Hause geborgen
Würzig duftet die Tanne,
Strohsterne im Grün

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,

Schnee

Es schneit, als würde wer in Himmels Höhen,
beim Backen tüchtig Puderzucker sieben,
der sich sanft rieselnd hier im Tal lässt sehen.

Das Wetter, unlängst nasskalt, nicht zu lieben,
zeigt sich geläutert nun in Winters Zier,
auch wenn im Winde bald die Flocken stieben.

Die weiße Pracht lockt, sie gefällt auch mir;
gleicht doch der Park jetzt jenen Märchen-Träumen,
die zur Adventszeit sind uns schöne Kür.

Ein weicher Schneepelz liegt auf Büschen, Bäumen
und schmückt, was mahnend, weil vergänglich, kahl,
auch welke Blätter, die die Stämme säumen.

Erfreulich, dass der Winter nun einmal
der Jahreszeit mit Schnee entsprechen kann,
uns führt aus jenem trüben Nebelfahl,
den Blick befreit vom milchig-grauen Bann!

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing,

Winters Gruß

Heut kam der Winter kurz mal reingeschneit,
den Markt mit seinen Sternchen zu begleiten,
wo Lilien-Lichter, Weihnachtsbaum bereit,
uns  Freuden der Adventszeit nun bereiten.

Des Domes Türme schien er zu umhüllen
mit seinen weißen Schleiern in der Höh‘,
im Winde wirbelte die Flocken-Fülle,
verzierte blaue Buden flugs mit Schnee.

Dem alten Karussell, das in gewohnter Weise
nostalgisch und beharrlich Runden dreht,
warf Schnee-Kristalle kühn er in die Kreise,
rief :“Ja, ich bin noch da, wie ihr hier seht!“

Gewiss, wir hatten ihn schon abgeschrieben,
denn letztes Jahr blieb er uns gänzlich fern,
obwohl wir diese Stimmung hier doch lieben,
wenn auch zur Weihnacht glitzern seine Stern‘.

© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Rituale

Wie jedes Jahr folgt man dem alten Brauch,
schmückt Markt und Straßen hell mit Leuchtgirlanden
und Tannenbäumen, Sternverzierung auch,
Adventszeit-Zauber hier in unsren Landen.

Als könne man nun dadurch Frieden finden,
der immer noch so rar in dieser Welt,
wo die Despoten töten, Kräfte binden,
dem Guten wehren, das sie nicht bestellt‘.

Doch heilsam für die Seele scheint zu sein,
wenn etwas Schönes unsrem Blick gefällt.
Wie gern man glaubt, adventlich zeig‘ sich rein,
was wir ersehnen, was am Leben hält.

Trotz Leid und Krieg bewahren wir den Glauben
an Liebe, Hoffnung, Sieg der Friedenstauben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing