Archive for the Category Licht

 
 

Ewiges Licht

Noch immer leuchtet hell aus dunklen Fernen
das Licht von Sternen, die schon lang verglüht,
wie eine Blume, deren Bild schön blüht,
erinnernd an die Rose, liebend’ Lernen.

Im Wechselspiel von Tag und Nacht schenkt Leben
uns vieles, das sich wandelnd offenbart
auf liebliche, auch bittersüße Art,
lässt uns als Gäste irdisch hier verweben.

Als sei der Tod kein Ende, und das Sein
es dauere und sei vergessen nicht
in einem immer währenden Verzicht.

Ein Hoffen auch, dass der Gestirne Schein
uns gebe die Gewissheit, Zuversicht,
die Kraft der Liebe durch das ew’ge Licht.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay

Beim Lesen der Nachrichten

Oh nein, ich will mich nicht gewöhnen
an dieses Leid, die Kriegsberichte,
Sprachhülsen, die die Not verhöhnen,
den Hedonismus krass verschönen
und Empathie im Keim vernichten.

Nicht tumb den Autokraten frönen,
sich unterwürfig einzurichten,
als Echo Propaganda-Tönen
und deren hasserfülltem Dröhnen
willfährig handelnd beizupflichten.

Postfaktisch, an den Fake gewöhnen,
darauf kann ich getrost verzichten,
muss nicht die Folgen fürchten, stöhnen.
Wahrhaftigkeit und auch Versöhnen,
das Leben friedlich neu belichten,
nicht nur mit Versen im Gedicht!

© Skizze u. Text: Ingrid Herta Drewing

Leben

Es ist das Leben etwas Wunderbares,
wie es fast aus dem Nichts erscheint, erglüht;
im dunklen All sich zeigt als Schönes, Rares,
das uns auf dieser Erde hell erblüht.

Aus kleinsten Zellen, Wellen, dies Erbeben,
ein Schwingen, das sich abstimmt, ständig übt,
organisch sich vereint, ein schön Verweben,
doch beim Erneuern auch durch Tod getrübt.

Wir nennen’s Schöpfung, als Geschenk gegeben,
sind dennoch auch ein Teil davon wohl nur,
wir, die in Hybris unbedacht oft streben
nach Herrschaft hier im Kreislauf der Natur.

Doch zogen wir nicht auf die große Uhr,
sind hier im Spiel nur eine zarte Spur.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbsttag

Hochnebel hält den Tag gefangen
und taucht das Tal in trübes Licht,
wo kürzlich noch die Amseln sangen,
und lieblich ihre Lieder klangen,
nun Krähen krächzen von Verzicht.

Des Mittags aber, welch ein Prangen,
erstrahlt in goldner Sonne Glut
was dicht im Nebel war verhangen;
und Maler Herbst stillt das Verlangen
nach Farbenspiel in warmer Flut.

Da mag Gewissheit man erlangen,
dass hier das Leben wirkt, und nicht
Vergänglichkeit nur droht mit Bangen;
hell leuchtend Strahlen doch durchdrangen
das Grau und schenken Licht und Sicht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wandel

Jetzt enden früh des Tages lichte Stunden,
da nun der Sonnenbogen tiefer sinkt;
auch haben Kraniche sich eingefunden
zum Zug nach Süden, wo die Wärme winkt.

Wir bleiben hier, obwohl oft Nebel wallen,
genießen froh des Laubes Farbenspiel,
auch Indian-Summer-Träume uns gefallen,
bevor Spätsommer ändert ’s Domizil.

Der Himmel klar, und Herbstes Farbenpracht
wird täglich uns zur schönen Augenweide,
bis Wirbelwinde zeigen ihre Macht,
den Bäumen rauben goldnes Blattgeschmeide.

Im Spätherbst, nassbefrackt in der Allee
die Bäume kahl, in Nebel eingehüllt.
Doch bald im weichen Pelz, dem ersten Schnee,
ihr weißes Wintermärchen sich erfüllt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Lotos und Licht

Lotosblüte zart,
schließt deine Blütenblätter
mit schwindendem Licht.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Eric Hildebrandt

Erinnerung

Erinnerung schenkt mir den goldnen Rahmen;
vertraute Bilder leuchten auf, ihr Schein
verschwistert sich mit Klängen klar und rein,
verweben Augenblicke, Orte, Namen
erneut mir in mein kleines menschlich’Sein.

Als trügen sie Gewissheit aus den Träumen,
dass doch trotz Wandel etwas gültig steht,
sich nicht erweist als nichtig, obsolet
und jenseits der Vergänglichkeit in Räumen
ein Hauch von Ewigkeit mich sanft umweht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Amselgesang

Kleine Amsel, dort im Grünen
thronst du, singst dein helles Lied.
Frühling schenkt dir seine Bühnen;
und ich lausch den lieblich-kühnen
Solos, froh wird mein Gemüt.

Abends hör’ ich, früh am Morgen
deine schöne Melodie,
und ihr Klang vertreibt die Sorgen,
fühl’ mich frühlings-leicht geborgen,
Wohlgefühl in Harmonie.

Als erwache mir mein Leben
hier aus dunklem Traum und Weh,
dürfe neu im Licht erbeben,
von Gesang und Duft umgeben,
Blütenpracht, so weit ich seh’.

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Video: Von Sarah Funk, meiner Enkeltochter

FRÜHLINGSHOFFEN

3bc0bafb-1104-469f-a1a7-f2a1c434fcde

(Video „Amselgesang“ von Sarah Funk)

Es dringen Frühlings zarte Klänge
so lieblich mir in Seele, Sinn.
Vorbei des Winters Fröste, Zwänge,
der fahlen Nebel müde Enge!
Nun schenkt uns Licht den Farb-Gewinn.

All überall erwachen Blüten,
erhellen Wiese, Busch und Baum.
Wo kürzlich war noch Sturmes Wüten,
singt Lenz das „Hohe Lied“ der Mythen,
verwebt hier neu des Lebens Traum.

Da trägt auch mich ein stilles Hoffen,
schenkt sanft der Freude warmes Licht
und wehrt dem Leid, das uns betroffen;
ich wähn’ des Friedens Pforten offen
und schau nach vorn mit Zuversicht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Frühling

Es zeigt der Frühling hier im Tal
schon farbenfroh Gesicht,
die Krokus-Grüppchen, reich an Zahl,
ein blühendes Gedicht.

Wo unlängst noch der Winter fahl
getrübt die weite Sicht,
lässt Lenz dem Blick die freie Wahl,
schenkt uns sein Blütenlicht.

All überall erwacht das Leben,
der Amsel lieblich Lied
darf zärtlich in den Lüften schweben,
beglückt auch mein Gemüt.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing