Mutters Geburtstag

Heut ist dein Geburtstag;
ich stehe am Grab
und denke an dich,
wie lieb ich dich hab.

Dein Singen und Scherzen
trotz Krieg, Leid und Not
vertrieb alle Schmerzen
und was uns gedroht.

Ich trag‘ dich im Herzen,
du lebst noch in mir.
Geboren im Märzen
kam Frühling mit dir.

©  Ingrid Herta Drewing,

Mutti und Hertelchen

In Erinnerung an meine liebe Mutter

M utter, hast mit Liebe, Güte
U ns verstanden; mit Geduld
T age, Nächte, uns behütet,
T rugst uns niemals nach die Schuld.
E hren woll’n wir dich, gedenken,
R osen bringen, bei dir sein,
T reu dir unsre Liebe schenken,
A llerliebstes Muttilein,
G lück ist es, dein Kind zu sein!

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Klage einer Mutter

Zur Erinnerung an die Todesopfer an der Berliner Mauer
Peter Fechter, achtzehn Jahre alt, wurde im August 1962
beim Fluchtversuch über die Mauer in Berlin-Mitte, Zimmerstraße,
in der Nähe des Checkpoint Charlie von DDR-Grenzern
angeschossen und verblutete auf dem Todesstreifen vor den
Augen vieler Menschen.

Nimm hin die Blüten und den Schnee!
Sie zeigen mir das Weiß der Trauer,
und selbst die Schwäne auf dem See
erinnern mich an jene Mauer,
die tausend Tode für ihn barg.

Die Hoffnung, Freiheit zu gewinnen,
verlockte ihn zu seiner Flucht.
Er war so jung und wollt’ entrinnen
aus jenes engen Zwanges Schlucht,
um neu sein Leben zu beginnen.

Mein müdes Herz, erstarrt im Weh;
noch hör’ ich die geliebte Stimme:
„Wir sehn uns wieder, tschüss, ich geh’,
denk du nur nicht an alles Schlimme,
es wird nicht kommen gar so arg!“

Nimm hin die Blüten und den Schnee!
Sie zeigen nur das Weiß der Trauer,
es singen Schwäne auf dem See
das Lied von jener Todesmauer,
dort wo mit ihm mein Leben starb.

© Ingrid Herta Drewing

Hertelchens Geburtstag

Heut dein Geburtstag lässt mich an dich denken.
Ich sehe vor mir oft dein lieb’ Gesicht.
Du konntest so viel Herzensgüte schenken,
mein Hertelchen, ja, ich vergess’ dich nicht.

So viele Jahre sind ins Land gegangen,
nachdem der Tod mir dich und Mutti nahm,
und noch hält eure Liebe mich umfangen,
die ich so reichlich stets von euch bekam.

Als hätte ich zwei Mütter, ist’s gewesen.
Du warst mir Patin, ich für dich dein Kind;
geschwisterlich habt ihr, ihr lieben Wesen,
gemeinsam jeder Not gewehrt und lind

konnte ich meine Kindheit so erleben.
Ich danke euch für das, was ihr gegeben.

© Foto u. Gedicht : Ingrid Herta Drewing

Hommage

Dieses zärtliche Gänseblümchenlächeln
begrüßte mich immer am Morgen
und vertrieb die Sorgenfalten
aus des Alltags Gesicht.

Halb volle Gläser sahst du,
wenn andere Leere predigten,
erzähltest vom Frosch, der überlebte,
weil er sich im Sahnefass nicht aufgab,
unermüdlich strampelte, kämpfte
und dann vom Butterberg aus
in die Freiheit sprang.

Die kleinen Lebensweisheiten
in Fabeln, Märchen und Sprichwörtern
und diese Heiterkeit, die Sonne
in den trüben Tag zauberte,
sogar Schmerzen vertreiben konnte.

Immer auf der Spur des Lebens,
eigenes Leid unter dem Mantel
der Hoffnung verbergend,
im Licht der Freude.

© Ingrid Herta Drewing

Hertelchens Geburtstag

Heut dein Geburtstag lässt mich an dich denken.
Ich sehe vor mir oft dein lieb’ Gesicht.
Du konntest so viel Herzensgüte schenken,
mein Hertelchen, und ich vergess’ dich nicht.

So viele Jahre sind ins Land gegangen,
nachdem der Tod mir dich und Mutti nahm,
und noch hält eure Liebe mich umfangen,
die doch so reichlich ich von euch bekam.

Als hätte ich zwei Mütter, ist’s gewesen.
Du warst mir Patin, ich für dich dein Kind;
geschwisterlich habt ihr, ihr lieben Wesen,
gemeinsam jeder Not gewehrt und lind

konnte ich meine Kindheit so erleben.
Ich danke euch für das, was ihr gegeben.

© Ingrid Herta Drewing

Opelbad

Nostalgisch schön, hier auf dem Berg gelegen,
schenkst du mir Urlaubsfreude, klaren Blick.
Ich schau‘ ins Tal und fühl‘ des Sommers Segen,
seh‘ weit nach vorn und gerne auch zurück.

Von goldnen Tagen magst du mir erzählen,
sahst mich als Kind, als Mädchen, junge Frau,
als Mutter dort mit meinen Kindern wählen
den Freizeitspaß, die Rutsche hoch im Blau.

Nun sind’s die Enkel schon, die mich begleiten
zu dir, du stattlich‘ Schwimmbad in der Höh‘.
Am Walde liegend, Bäume dich geleiten,
bist du so attraktiv wie eh und je.

Ich lass‘ mich froh von deinem Flair einladen,
genieß‘ das Panorama, mein Wiesbaden.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing, 2018

Opelbad

Nostalgisch schön, hier auf dem Berg gelegen,
schenkst du mir Urlaubsfreude, klaren Blick.
Ich schau‘ ins Tal und fühl‘ des Sommers Segen,
seh‘ weit nach vorn und gerne auch zurück.

Von goldnen Tagen magst du mir erzählen,
sahst mich als Kind, als Mädchen, junge Frau,
als Mutter dort mit meinen Kindern wählen
den Freizeitspaß, die Rutsche hoch im Blau.

Nun sind’s die Enkel schon, die mich begleiten
zu dir, du stattlich‘ Schwimmbad in der Höh‘.
Am Walde liegend, Bäume dich geleiten,
bist du so attraktiv wie eh und je.

Ich lass‘ mich froh von deinem Flair einladen,
genieß‘ das Panorama, mein Wiesbaden.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Klage einer Mutter

Zur Erinnerung an die Todesopfer an der Berliner Mauer

Peter Fechter, achtzehn Jahre alt, wurde im August 1962
beim Fluchtversuch über die Mauer in Berlin-Mitte, Zimmerstraße,
in der Nähe des Checkpoint Charlie von DDR-Grenzern
angeschossen und verblutete auf dem Todesstreifen vor den
Augen vieler Menschen.

Nimm hin die Blüten und den Schnee!
Sie zeigen mir das Weiß der Trauer,
und selbst die Schwäne auf dem See
erinnern mich an jene Mauer,
die tausend Tode für ihn barg.

Die Hoffnung, Freiheit zu gewinnen,
verlockte ihn zu seiner Flucht.
Er war so jung und wollt’ entrinnen
aus jenes engen Zwanges Schlucht,
um neu sein Leben zu beginnen.

Mein müdes Herz, erstarrt im Weh;
noch hör’ ich die geliebte Stimme:
„Wir sehn uns wieder, tschüss, ich geh’,
denk du nur nicht an alles Schlimme,
es wird nicht kommen gar so arg!“

Nimm hin die Blüten und den Schnee!
Sie zeigen nur das Weiß der Trauer,
es singen Schwäne auf dem See
das Lied von jener Todesmauer,
dort wo mit ihm mein Leben starb.

© Ingrid Herta Drewing

Vogelmutter

Türkentaube_n
In der Glyzinien Blütenlaube
am Mauer-Vorsprung hat
ihr Nest gebaut die Türkentaube,
beschützt es stets und wehrt dem Raube,
dass er nicht finde statt.

Beharrlich hütet sie ihr Nest
beschirmt dort alles gut.
Die kleine Taubenmutter lässt,
obwohl der Regen prasselt fest,
nicht ab von ihrer Brut.

Erträgt auch noch des Hagels Schlag,
wenn ein Gewitter grollt,
bewahrt den Nachwuchs ohne Klag‘
sogar bei dieser Wetter-Plag‘,
wo sich so mancher trollt.

Die Vogelmutter hier erfüllt
wohl ihr natürlich Los,
sie unterm Fittich Ängste stillt,
die Küken birgt und wärmt sie mild,
damit sie werden groß.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing