Novembersicht

Rasch aus Südwesten weiße Wolken fliehen,
nun da die Sonne hell im Mittag strahlt.
Der Bäume letzte Blätter tanzend ziehen
so farbenprächtig, wie sie Herbst bemalt‘.

Die Vögel, die nicht fort nach Süden zogen,
die Krähenvögel, Amseln und auch Meisen
sind zu uns in die nahe Stadt geflogen,
beendeten vor Ort ihr kurzes Reisen.

Sogar die Nilgans trotzt nun ihrem Namen,
seit ein paar Jahren ist sie hier zu Haus,
auch wenn der Graugans muntre Scharen kamen,
zum Aufbruch lockte sie kein Zug hinaus.

Sie fühlten sogar Frühling im November;
schon watschelt dort am Teich die zweite Brut.
Auch Erdbeerpflanzen fanden ihr Remember;
die Früchte, die gediehen, munden gut.

Des Jahres Wetter bringt auch dich zum Staunen,
des langen, heißen Sommers Trockenheit,
den Klimawandel kündet dir ein Raunen
auch du bist zu Veränderung bereit.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Vogelmutter

Türkentaube_n
In der Glyzinien Blütenlaube
am Mauer-Vorsprung hat
ihr Nest gebaut die Türkentaube,
beschützt es stets und wehrt dem Raube,
dass er nicht finde statt.

Beharrlich hütet sie ihr Nest
beschirmt dort alles gut.
Die kleine Taubenmutter lässt,
obwohl der Regen prasselt fest,
nicht ab von ihrer Brut.

Erträgt auch noch des Hagels Schlag,
wenn ein Gewitter grollt,
bewahrt den Nachwuchs ohne Klag‘
sogar bei dieser Wetter-Plag‘,
wo sich so mancher trollt.

Die Vogelmutter hier erfüllt
wohl ihr natürlich Los,
sie unterm Fittich Ängste stillt,
die Küken birgt und wärmt sie mild,
damit sie werden groß.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Kühler Apriltag

Gänseblümchen vor rotem Hintergrund_oDer Himmel ist heut grau verhangen,
Nordwestwind hat sich eingestellt.
Nicht achtend auf des Lenz‘ Verlangen
zeigt uns April, was schien vergangen,
dass er sich kühl und rau gefällt.

Da rüttelt Wind die Blütenbäume,
im Nest erzittert junge Brut.
Wo Sonne heiß beschien die Räume,
da ruhen jetzt die Frühlingsträume,
bis sie erneut enthüllt die Glut.

Doch schön und zahlreich Blumen sprießen,
entfalten sich in lichter Pracht.
Sogar schon Veilchen uns begrüßen,
und Gänseblümchen auf den Wiesen
verkünden deutlich Frühlings Macht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Im Grünen

Da kuschelt sich die Ringeltaube
ins Grün der großen Efeuwand
und baut ein Nest in ihrer Laube,
zupft Blatt um Blättchen mit Verstand.

Die Amsel tut ’s ihr emsig gleich
in dieser Laubenkolonie,
für viele Vögel Raum und Reich,
auch Finken finden Sympathie.

Recht fleißig nun die Sänger wirken,
erwarten bald die neue Brut.
In zartem Grün der Gruß der Birken,
mit ihnen meint’s hier Frühling gut.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsfreude

Geweckt von hellem Sonnenlicht
dies‘ Leuchten im Forsythienstrauch,
der blühend nun von Frühling spricht,
goldgelb erglänzt der Blüten Hauch.

Die Amsel hat sich eingefunden,
baut fleißig für die Brut ihr Nest.
Das Hähnchen flötet viele Stunden,
singt werbend hier zum Hochzeitsfest.

Sanft ist der Frühling eingezogen,
befreit mit milder Luft das Land,
streicht lächelnd seinen Blütenbogen
und reicht uns zart zum Tanz die Hand.

© Ingrid Herta Drewing