Floras Geschenke

Am 19.Mai wurde mein Taschenbuch
FLORAS GESCHENKE
veröffentlicht.
Es überreicht Menschen, die Poesie mögen, einen
Strauß vielfältiger Gedichte zu Blumen und Pflanzen, wie wir sie während der verschiedenen Jahreszeiten in unserem Land in Garten, Park und Wald finden dürfen oder auf dem Balkon hegen.

Jede Jahreszeit wird mit einem Akrostichon eingeführt, das inhaltlich Merkmale, die ihr eigen sind in gereimten Verszeilen aufscheinen lässt. Die Autorin bedient sich formal nicht nur des Schatzes, wie wir ihn aus der Überlieferung kennen ( Sonette dürfen da nicht fehlen), sondern hat auch ungereimte Gedichtsformen gewählt. Haiku und Senryu in deutscher Version bieten sich da neben traditioneller Natur-und Erlebnislyrik an.

Schwarz-Weiß- Fotos ergänzen die Texte.

ISBN 9783757550127 / 8.99€

FLORAS GESCHENKE ist im Buchhandel vor Ort, aber auch online bestellbar.

Das Buch eignet sich gut als kleines Mitbringel oder als „ Blumengeschenk“, das man in einem Brief versenden kann.
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Sommerstimmung

Nun wärmen uns des Sommers milde Hände,
vorbei sind Dauerregen, graues Matt.
Die Pflanzen wachsen üppig im Gelände,
als ob das Sprießen hier kein Ende fände,
Kastanien, Eichen, Buchen grünen satt.

Im Feld so reich die Sonnenblumen blühen,
sie recken sich und bilden stolz Spalier.
Der Sonne golden sie entgegen glühen,
als sollten sie hier hell vor Freude sprühen,
das Leben setzen schön auf ihr Panier.

Da geh‘ ich froh gestimmt durch Park und Garten,
darf mich erfreuen an der Blüten Zier.
Des Morgens schon dies‘ wohlige Erwarten,
dass Amseln, Meisen ihre Lieder starten
und schenken mir den Klang als Elixier.

© Bild u. Text: Ingrid Herta Drewing

 

Herbstmorgen 2020

Der Regen pflückt die Blätter von den Bäumen,
die unlängst doch so farbenfroh geglüht,
sogar dem Wind noch sprachen von Versäumen,
der sie lud ein, im Reigen-Tanz zu träumen,
zu schweben, wirbeln in der Lüfte Lied.

Dein Blick hinaus trifft auf den trüben Morgen;
im Nebelgrau zeigt sich die kleine Welt.
Das Wetter passt zu den Corona-Sorgen;
du bleibst zu Hause, fühlst dich dort geborgen,
wo Wärme dich umgibt, umfangen hält.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Eichhörnchen im Herbst

Der Herbsttag blickt noch schläfrig ins Gelände,
nur trüb erscheint das frühe Morgenlicht.
Des Nebels Grau verweigert Sonnensicht;
jedoch Eichhörnchen wuselt schon behände
und folgt flugs seiner Futter-Sammelpflicht.

Der Walnussbaum, die Buche und die Eiche,
auch dort im Park so mancher Haselstrauch
begrüßen es im feuchten Nebelhauch,
verschenken ihre Früchte hier im Reiche,
wo sie das rote Kätzchen gern aufklaubt.

Bemüht darum, die Schätze zu bewahren,
sucht es sich heimlich Orte weit und breit,
vergräbt den Vorrat für die Winterzeit.
Dort wachsen manchmal Bäume mit den Jahren
als grünes Glück seiner Vergesslichkeit.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Frühsommertage

Es schreiten die Junitage
jetzt freudig im blauen Gewand,
als habe die Lustansage
der Sonne die Wolken verbannt.

Der Wald grüßt in lindem Grünen.
Die Wiese, ein wogendes Feld,
beherbergt blühende Bühnen,
von Klatschmohnfeuern erhellt.

Auch Frühlingsvögel noch singen,
die Brut wird jetzt flügge und lebt,
darf in die Lüfte sich schwingen,
wo leicht sie hier himmelhoch schwebt.

Es glänzen die klaren Tage,
beglücken mit wachsendem Licht,
bis an Johannis die Sage
von Schwinden und Sonnwende spricht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Frühsommerträume

Ein sanfter Wind, ein Flüstern, leise,
das hier im Licht des Mittags singt,
als spiele Pan die leichte Weise,
die in den hohen Wipfeln schwingt.

Fast zeitlos, weiß zwei Wölkchen schweben
im blauen Himmelsmeer dahin,
als trügen sie zwei reine Leben,
ein zärtlich‘ Paar im Liebessinn.

Ich sitz‘ im Schatten alter Bäume,
genieß des Sommers weiten Blick,
zieh‘ sinnend mit, verwebe Träume
mit meinem irdischen Geschick.

Fühl‘ mich umarmt, es schenkt Natur
mir nun den Raum zum Innehalten,
und gerne folge ich der Spur
hin zu poetischem Gestalten.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Im Kurpark

Im knospenden Geäste thront
vertraut ein Halsbandsittichpaar.
Vom Sonnenschein so warm belohnt,
nimmt es den Winter kaum noch wahr.

Der weite Himmel, klar und blau,
lässt schon von Frühling träumen,
lockt hoch hinauf zur Wipfelschau
in Kurparks kahlen Bäumen.

Ein Sonnentag, so Licht erfüllt,
verleiht der Hoffnung Flügel,
dass bald der Frühling, unverhüllt,
ergreife zart die Zügel .

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Kurpark

Endlich Regen

Kaum hätte ich es je geglaubt,
dass ich mich so könnt‘ freuen,
wenn grau die Wolken dräuen.
Doch Regen wäscht, was hier verstaubt,
darf Trockenheit verbleuen.

Der Bach, der durstig trocken lag,
strömt plätschernd durchs Gelände,
als ob er sprudelnd fände
nun erst den Weg, der ihm behag‘
zu seinem Mündungsende.

Die Bäume, die hier schon im Park
die Blätter, Borken schoren,
matt wirkten wie verloren,
sie zeigen sich erneut nun stark
zum Grünen auserkoren.

Vorbei der Hitze Einerlei,
ob Berg, ob Tal und Klüfte;
des Sommers milde Düfte
auch dich jetzt lassen atmen frei,
und Wind erfrischt die Lüfte!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Sommer-Idylle

Unter der hohen Bäume
grünem und schattigem Dach
weile ich und versäume
nicht mehr die sanften Träume
hier in des Sommers Gemach.

Sehe die Schwalben schweben
hoch in himmlischem Blau,
so, als sollt‘ dieses Leben
sich dem Lichte verweben
dort in tollkühner Schau.

Milder Duft der Reseden
hüllt mich hier wohlig ein,
jetzt schenkt dies‘ kleine Eden,
fern der Sorgen und Reden,
mir ein beschauliches Sein.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Erneuerung

Version 3

Es schenkt der Mai den Bäumen
dies‘ helle, zarte Grün,
die Zweige aufzuzäumen,
die nun aus Knospenträumen
erwacht in Frühlings Blüh’n.

Und dort in ihren Kronen
wiegt Wind so manches Nest,
wo muntre Sänger wohnen
und singen, froh belohnen
des jungen Lebens Fest.

Auch mich erfasst ein Freuen
und nimmt mich zärtlich ein.
Was mich ließ zagen, scheuen,
verblasst, ich wag‘ den neuen
beherzten Schritt ins Sein.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018