Ewiges Licht

Noch immer leuchtet hell aus dunklen Fernen
das Licht von Sternen, die schon lang verglüht,
wie eine Blume, deren Bild schön blüht,
erinnernd an die Rose, liebend’ Lernen.

Im Wechselspiel von Tag und Nacht schenkt Leben
uns vieles, das sich wandelnd offenbart
auf liebliche, auch bittersüße Art,
lässt uns als Gäste irdisch hier verweben.

Als sei der Tod kein Ende, und das Sein
es dauere und sei vergessen nicht
in einem immer währenden Verzicht.

Ein Hoffen auch, dass der Gestirne Schein
uns gebe die Gewissheit, Zuversicht,
die Kraft der Liebe durch das ew’ge Licht.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay

Im Garten

Pfingstrosen blühen üppig im Garten,
neigen zur Sonne ihr Blumengesicht,
die Blätterhände, grün glänzend im Licht,
müssen nicht erst noch den Festtag abwarten.

Sie schenken sich hin in lieblichen Düften;
Immen besuchen dies gastlich Revier,
stimmen sich ein auf die blühende Zier
hier nun in des Maien mild warmen Lüften.

Auch Dreimaster-Blumen darf ich erblicken,
einst aus Amerikas Süden bestellt;
ihr königsblau’ Leuchten den Tag hier erhellt.

Von Floras Schönheit lass ich mich beglücken,
stehe, bestaune, was mir so gefällt,
und danke Gott für das Leben der Welt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Auf der Terrasse

Fremdling im Norden,
der kleine Olivenbaum
schenkt südlichen Flair.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Gruß des Südens

Zitronenbäumchen
wächst der Sonne entgegen,
trägt Blüte und Frucht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Erstaunlich


Ein Hund, der in der Straße Mitte
in tiefem Schlafe ruhte,
ward nicht von Fahrern,
wie’s hier Sitte
geweckt durch Hupgetute.

In großem Bogen um das Tier
lenkten sie ihre Wagen,
wechselten fraglos ihr Revier
und hatten keine Klagen.

In Bhutan war’s, wo dies geschah;
erstaunt sah ich das Bild.
Der Mensch ist der Natur dort nah,
sein Glaube stimmt ihn mild.

In uns’rem Land erwacht schon Freude,
wenn mal für Menschen wird gestoppt.
Wie oft fühlt man sich fast als Beute,
von wilden Fahrern arg gefoppt.

Gelassenheit, lehrt die Geschichte,
ist ganz gewiss ein guter Rat;
die Hektik macht sonst das zunichte,
was man als Mensch zu schützen hat.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Ölbild unsres Dackels „Axel“,
das unser Vater 1974 gemalt hat

Maimorgen

Im kühlen Ostwind
ziehen die Wolkenschiffe
am Blauhimmel hin.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Vogeltränke

Die Elstern keckern, fliegen munter
von Dach zu Dach und Baum zu Baum;
im Stoßflug stürmen sie hinunter,
ich seh’ ihr weiß Gefieder kaum,
das hell den schmalen Leib verziert,
von dunklen Federn leicht flankiert.

Im Garten auf dem grünen Rasen
zieh’n sie zur Vogeltränke hin;
sie schreiten, als ob sie vergaßen,
dass Schnelligkeit des Fliegens Sinn.
Genüsslich dort am Wasser-Rund
befüllen sie den Schnabel-Mund.

Dieweil zwei große Ringeltauben
sich wartend in der Näh’ postiert;
sie blicken hin vom Dach der Laube,
wer noch zur Tränke da spaziert,
Dann sind sie schließlich auch gewillt
zu trinken, bis ihr Durst gestillt.

Blaumeisen, Amseln, Drosseln, Finken,
Rotkehlchen, ab und zu ein Star
sind morgens, abends dort und trinken,
besonders, wenn’s zu trocken war.
Ich sorg mit Wasser dann für Fülle,
erfreue mich an der Idylle.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Brombeere

Stachelloser Strauch,
ob er nach zarten Blüten
dennoch Früchte trägt?

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Mauersegler

Sie sind zurück und bringen aus dem Süden
die Wärme mit, die Milde hier im Mai,
wenn sie in schnellen Flügen, nimmermüden,
verkünden, dass Frühsommer nahe sei.

Ich sehe, wie sie hoch am Himmel gleiten,
ein Bild, das mir seit Kindheit schon vertraut,
mich hier im Norden nun auch darf begleiten,
Erinnerungen, die ich schön erschaut’.

Als trügen sie den Sommer auf den Schwingen,
ist’s mir, die ich ihr Rufen hab’ gehört,
Kontraste zu der Amseln lieblich’ Singen,
das mich im Lenz so zärtlich, sanft betört.

Die Sommervögel, die im Blauen schweben,
beglücken jetzt auch hier mein neues Leben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Frühlingshoffnung

Ein Frühlingsmorgen öffnet seine Pforten,
und hell ertönt der Vögel Lobgesang.
Es grünt und blüht im Tal an allen Orten,
anheimelnd, lieblich wirken Duft und Klang.

Da darf ich Kriege, Leid und Not vergessen
und alles, was uns fürchten lässt zur Zeit;
es keimt die Hoffnung, menschliches Ermessen,
dass Friede naht, die Freude im Geleit.

Natur schenkt schön im Wachsen Sicht und Sinn;
im Licht der Sonne feiert nun das Leben;
so sei beschieden uns auch Neubeginn,
dem Frieden in der Welt gelt’ alles Streben

Auf Erden gütig miteinander walten,
nachhaltig unser Leben zu gestalten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing