Zahlenblendwerk

Du schreibst das tausendste Gedicht,
na und, netter Befund!

Wenn Qualität nicht spricht,
was nutzen dir die großen Zahlen?
Willst noch mit Jubiläen prahlen,
wie kleine Kinder, die mit Sand
die Burg gebaut, die doch als Tand
die Welle wird verschlingen.

So geht ’s mit vielen Dingen,
die nur aus Quantitäten leben
und sich dann manchmal kurz erheben.

Nur was sich Qualität verschreibt,
vielleicht auch länger bleibt.

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto: Ingmar Drewing

Im Herzen der Blume

Im Herzen der Blume schlummern die Träume,
bis sie, zart knospend im Lichte erwacht,
erscheinen in ihrer blühenden Pracht
und lieblich duftend erfüllen die Räume.

Nach lichtem Beginn ein Wachsen und Reifen,
auch Wehren zu forschem Regen und Wind,
begrüßend jedoch die Immen gelind
und Schmetterlinge, die flatternd sie streifen.

Anmutig das, was vollkommen, erstreben,
dennoch nicht scheuen die Mühe und Last,
nährt tief im Herzen der irdische Gast
innig dies Hoffen auf Liebe und Leben.

So, als sei ’s göttlich ihm vorgegeben,
sich mit dem Ewigen hier zu verweben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Olympische Spiele

Olympioniken
streben nur ein Ziel an,
eine Medaille.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Fernsehgerät, ZDF Übertragung  des Discus-Werfens, Paris, 2024

Wettkampf

Jahrelange Plag!
Trainingstage, stundenlang,
für einen Moment
Hoffnung auf Happy-End
bei Olympischen Spielen.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: IHD, Fernsehgerät, ZDF Übertragung des
Hockey-Spiels der Danas gegen Argentiniens
Damen-National-Team, Paris, 2024

 

Sommer-Villanelle

Des Sommers Milde lässt sie leicht nun schweben,
die Mauersegler hoch in Himmels Licht,
als gelte es zu preisen dieses Leben.

Im Garten Blumendüfte sich verweben,
und Immen folgen ihrer Sammelpflicht;
des Sommers Milde lässt sie leicht nun schweben.

Die Rosen stolz die Blütenköpfe heben,
entfalten zart ihr blühend’ Angesicht,
als gelte es zu preisen dieses Leben.

Dort auf der Laube darf ihr Solo geben
die Amsel, deren Sang so lieblich spricht;
in Sommers Milde hell die Töne schweben.

Auch wenn mal ein Gewitter hier mag beben
und Regen folgt aus dunkler Wolken Schicht,
gilt ’s dennoch wohl zu preisen dieses Leben!

Auch mich drängt’s da nach Leichtigkeit zu streben,
füg’ Bilder, Verse, Klänge zum Gedicht.
Des Sommers Milde lass’ sie sanft nun schweben,
als gelte es zu preisen dieses Leben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen

Im grauen Mantel
ruht der Dämmerung Stille
über Land und Meer.

Vor Sonnenaufgang,
fern von Dunkelheit und Licht,
Tag -und Nachtträume,

Sommermorgen-Dunst;
Tau, Geschenk auf den Wiesen,
glänzt im Sonnenlicht.

©  Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto: Ingmar Drewing

Sommer

Glühender Sommer,
leis’ surrt der Ventilator,
kühlt mein Ermatten.

Sanft ruht der Kater
dort auf der Balustrade
in Mittags Hitze.

Die Ringeltaube
weilt nun unterm Blätterdach
des Kiwibaumes.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

UPDATE-DESASTER

IT-Begeisterte nicht wenig staunten,
als ihre Welt die Pforten plötzlich schloss,
durch Update-Fehler Sicherheit zerfloss
und weltweit die Systeme nicht mal raunten.

Wo Vieles ist mit Vielem dicht vernetzt,
die Daten blitzschnell um den Globus eilen
in Algorithmen und Strukturen-Zeilen,
ward im Blue Screen of Death das Netz verletzt.

Da wär’ wohl sinnvoll eine Art „ Konserve“,
Plan B, wenn A erweist sich fehlerhaft,
was auch beim Analogen Vorteil schafft.

Wenn man das Investieren vorschnell strafft,
zu leicht bei Sicherheit die Lücke klafft,
Milliardenschäden droh’n ohne Reserve!

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto : Pixabay

Sommermorgen

Einsame Taube,
deinen Sehnsuchtsruf hör’ ich
hier jeden Morgen.
Wie ein dunkles Sommerlied
klingt er tief in die Weite.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommer in Wiesbaden

Ja, meine Stadt, da grünst du schön im Blauen,
das dir ein klarer Himmel hat beschert,
ein Sommermärchen zeigt sich liebenswert,
der Blick vom Berg darf weit nach Süden schauen.

Die dunklen Wolken, jene altersgrauen,
die Dauerregen brachten, nass bewehrt,
verzogen sich; wir dürfen unbeschwert,
befreit auf Licht und Wärme wohl vertrauen.

Da locken Wiese, Wald, auch Park und Garten,
der Pflanzen Pracht, dein Schwimmbad in der Höh’,
das Panorama und sein still Milieu.

Auch Feste dürfen froh in Freiluft starten
in Schiersteins Hafen, auf der Rue-Allee
und im August des Weinfests Resümee.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing