Beschauliche Nacht

Heller Lichter Kranz
lädt ein in die Sommernacht
rund um den Aasee.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto  Aasee in Münster) :Laura Funk

Im Intercity unterwegs

Großstadtbahnhof,
geschäftiges Treiben, Menschengetümmel
Pendlerströme, Reisende, Kofferparade,
Willkommen und Abschied,
Fernweh, Abfahrtssignal

Der ICE fährt dahin.
Im Abteilfenster der Landschaftsfilm:
Sommerbilder,
Vororte, Eigenheime,
Schrebergärten hinter dem Bahndamm,
Gartenzwerge, gepflegte Beete,
ab und zu ein Kirschbaum,
Gartenhäuschen, Hollywoodschaukel,
Plastik-Planschbecken
Kletterrosen an der Pforte,
zwei Räder lehnen am Zaun.
Auf dem Gartenweg ein Mann mit Dackel.

Der Zug rauscht vorbei.
Buchenhaine, Birkenwälder,
ausgedehnte, grüne Weiden,
grasende, gefleckte Kühe.
Ein kleines Flüsschen,
auf der Brücke winkende Kinder.

Blühende Ginsterbüsche huschen ins Bild.
Heuballen, drapiert auf abgemähten Wiesen,
und immer wieder flimmern vor dem Auge
knallgelbe Rapsfelder, fast endlos erscheinend,
riesige Teppiche über die Landschaft geworfen.
Endlich rote Dächer, Labsal des Blickes!

Manche Orte
laden ein zum Verweilen.
ein kleiner Bahnhof, verwaist;
noch trägt er, fast trotzig,
den Namen seiner Station.
in ausgeblichener Schrift.
Der Zug rast vorüber,
und die Gräser
zwischen den Steinen
erzittern im Fahrtwind.

Keine Zeit für das Kleine,
den erbaulichen Augenblick.
So viele Stationen!
So wenig Halt!

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto:Pixabay

Sehnsucht nach Frieden

Im Blau des Himmels weiße Wölkchen ziehen,
ein Tag so friedlich hier, fast wie bestellt;
dies wünsche ich mir für die ganze Welt,
auf dass kein Wesen muss vor Kriegen fliehen.

Wo jetzt fast täglich herrschen Kummer, Not,
was vielen Kindern, Eltern Leiden bringt,
weil Autokraten-Macht in Kriege zwingt,
mit ferngelenkten Bomben schickt den Tod.

Dort sollten endlich alle Waffen schweigen,
damit das Leben hell bestimm’ den Tag,
nur kleine Sorgen seien Alltags Plag.

Das täglich‘ Brot für alle, ohne Klag,
der Mensch in Frieden lebe, wie er’s mag
und Freude schenk’ erneut der Klang der Geigen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Trockener Sommer

Leider noch immer aktuell!

Es mag der Sommer hier so licht uns grüßen,
die Sonne strahlt aus zartem Himmelblau
und trinkt den Tau, der glitzernd auf den Wiesen
dem jungen Tag zart schenkte kühle Schau.

Doch jene Schönheit trügt, es fehlt der Regen,
der die versengten Wälder neu erfrischt,
Staubteufel tanzen auf den Wanderwegen,
der Pflanzen Grünen scheint wie weggewischt.

Zu trocken ist es, und in Baches Mitte
ein Rinnsal nur, wo er sonst rauschend floss,
zu lange zählt schon Trockenheit die Schritte,
sie folgte seit April der Sonne Tross.

Vertrocknet, kaum noch Ernte auf den Feldern.
Dem Vieh fehlt Futter, denn zu rar ist Heu,
auch darbt das Wild in ausgedörrten Wäldern,
sucht Hilfe und verliert fast seine Scheu.

Und andern Orts ertrinkt in Regenfluten
das Land; in Indien wütet der Monsun.
Der Klimawandel zeigt, man muss sich sputen,
kann nicht mehr sorglos und bequem ausruh’n,
sondern muss endlich nun das Rechte tun!

©  Text: Ingrid Herta Drewing, 2018

Foto:Pixabay

Spätsommer

Ein Hauch von Herbst grüßt schon am Morgen,
obwohl August von Sommer spricht,
der Himmel blau, im Sonnenlicht
erscheint die kleine Welt geborgen.

Doch kühl ist’s, und die Fensterscheiben
des Wintergartens feucht benetzt,
die Wiese, reich von Tau besetzt,
lässt Pflanzen blühend hier noch bleiben.

Des Sommers Feuer scheint zu schwelen,
wohl temperiert der Tag dann sei;
im Indian-Summer-Konterfei
zeigt Landschaft ihre Farbjuwelen.

So sendet Herbst hier schon Signale:
es zogen jüngst die Schwalben fort .
Der dritten Jahreszeit Spirale
beginnt zu drehen sich vor Ort.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Mitte August

Goldruten blühen, lösen ab Verbenen,
auch Hagebutten glänzen rot in Pracht!
Mir ist ’s, als würde Herbst am Hoftor lehnen,
um nachzuschauen, was der Sommer macht.

Der herrscht mit Hitze, sonnt uns, wie besessen,
verbrennt der Büsche Bäume Laubgesicht,
als solle man das Grünen hier vergessen,
bevor der Herbst mit seinen Farben spricht.

Nur dort auf der Terrasse Südens Träume,
der Oleander, die Olive grüßt,
mit drallen Früchten steh’n Zitronenbäume
und weißen Blüten, wenn man wenig gießt.

Empfehlung an den Herbst, er möge warten,
bis er sein Fähnchen schwingen darf im Garten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

KINDHEIT

Heute wurde mein Buch „KINDHEIT, Gedichte und Geschichten“ veröffentlicht.

Es ist unter der ISBN 9783565000326 

für 10.99 online und im Buchhandel vor Ort ab Montag auf Bestellung erhältlich.

„In Gedichten und Geschichten, die zum T.eil durch Fotos und Zeichnungen untermalt werden, widmet sich das Buch dem Thema „Kindheit“.

In vier Kapiteln wird es anschaulich, wobei die ersten

beiden Teile nur aus Gedichten bestehen. Hier gibt es

aber auch Erzählgedichte.

I besinnliches

lässt Grundsätzliches aufscheinen.

Welche Eindrücke, Ereignisse und Emotionen die Autorin mit „Kind sein“, „Kindheit „ und „Kindern“ verbindet, wird in Gedichten erfasst.( Die Rolle der Eltern wird einbezogen).

Ii jahreszeiten und feste

zeigt in vielfältigen Bildern auf, wie Kinder die Natur

und kulturelle Gegebenheiten erleben, wobei die

christlichen Feste in ihrer Bedeutung für Kinder in

unserem Kulturkreis nicht fehlen; Schwerpunkt, Advent-und Weihnachtszeit.

Iii zum schmunzeln

greift „Kindermund“und humorvolle Erlebnisse mit

Kindern auf, in Gedichten als auch in Geschichten.

Iv Kindheit in Kriegs-und Nachkriegszeit

erzählt vom Leben der Kinder in extremen Situationen.

Es sind überwiegend autobiographische Geschichten.

Die Autorin, inzwischen 82 Jahre alt, schildert einige ihrer Kindheitserlebnisse aus dieser Zeit, auch in Gedichten.“

Bruch des Völkerrechts

Den Weg zum Frieden, den man einst beschritten,
verlassen wurde er im Wahn der Macht;
nur Not und Tod ward vielen da gebracht,
kalt ignoriert, was Menschen so erlitten.

Aus Großmannssucht mit Kernkraftwaffen Stärke,
von Autokraten taktisch eingesetzt,
das Völkerrecht missachtet und verletzt,
noch machtgeil preisend kriminelle Werke.

Was Menschen lieb und heilig, zu zerstören,
entblöden sie sich nicht in ihrem Wahn,
sie sich historisch schon als Helden sah’n.

Als könne ihnen gar die Welt gehören,
ist Volks-Vernichtung ihr perfider Plan.
Doch auch Despoten-Untergang wird nah’n!

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay

Jäger auf Samtpfoten

Auf Beutesuche
tigert dort Nachbars Katze
durch meinen Garten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommermittag

Im zarten Blau gleich Schleiern Cirrus-Weben,
ein milder Sommertag, fast wie bestellt;
ich sitz’ in meiner kleinen Gartenwelt,
genieß’ beschirmt die Ruhe, die gegeben.

Mir ist’s, als schliefe träumend schön das Leben,
sogar die Katze ruht nun gerne aus,
liegt schnurrend dort vor unsrem Gartenhaus,
wo sie verfolgte des Kohlweißlings Schweben.

Hier, wo sonst Mauersegler ohn’ Ermüden
auf ihrem Beutezug den Tag belebt,
sich Bienensummen aus den Beeten hebt.

Die schnellen Vögel zogen schon nach Süden,
von kühlen Regentagen wohl bewegt,
obwohl sie sonst Insektenfang gepflegt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing