Donau und Rhein

Mutter Donau, Vater Rhein
gehen den getrennten Weg;
sie ein Schwarzwaldkind, recht fein,
stellt den Lauf südöstlich ein,
wächst heran aus Brigach, Breg.

Darf in Ulm das Münster grüßen,
bricht durch Kalkgestein sich Bahn
im Naturpark, Felsen-Riesen,
wo die wilden Wasser fließen,
mag bestaunen man im Kahn.

Niederbayern wird verlassen.
Durchbruchstal lockt die Wachau,
Burgenlandschaft, auf Terrassen
kann sich Weinbau sehen lassen,
lädt hier ein zu schöner Schau.

Und der Fluss, befreit aus Enge,
um sich südlich zu ergießen
unterwegs zu großer Länge,
lässt in Wien durch Walzer-Klänge
sich als blaue Donau grüßen.

3000 Kilometer lang
fließt sie zügig in zehn Staaten
bis sie fächert auf den Gang,
um in Deltas breitem Rang
dort im Schwarzen Meer zu baden.

Vater Rhein, ein Alpenrecke,
sich nordwestlich orientiert,
quert des Bodensee’s Strecke;
bei Schaffhausen stürzt der kecke
Fluss als Fall, bleibt unbrüskiert

Ganz nach Norden sich zu wenden,
strömt er nun von Basel aus,
mit Mäandern im Gelände
tat er Überfluten senden,
schädigte oft Mann und Maus.

Tullas Pläne, ihn zu zähmen,
bauend ein geregelt Bett,
konnten bald Gestalt annehmen,
auf gekürztem Weg zu strömen,
Deichbau zusätzlich dort rett‘!

Oberrheintal-Graben eben,
fruchtbar auch durch Klimagunst,
Randgebirge sich erheben,
und im Lee gedeihen Reben,
früh schon reifte hier die Kunst.

Alter Städte Kathedralen:
Straßburg, Speyer, Worms und Mainz
sich dort in die Landschaft malen,
Frankfurt und Wiesbaden strahlen
schön am Main und rechts des Rheins.

Westwärts fließend nach Wiesbaden
lieblich dort im Rheingau hin,
drängt ’s den Fluss zu neuen Taten,
strömt nach Norden wohl geraten
bricht der Schieferberge Sinn.

Wie der Donau Burgenland
grüßt hier auch der Mittelrhein,
zeigt sein Mittelalter-Pfand,
Weltkultur-Erbe, bekannt,
lädt dich zum Verweilen ein.

Nord und Süden zu verbinden,
schafft die Wasserstraße Rhein.
Tausende von Schiffen finden
ihren Weg, in Nordsee münden
seine Delta-Arme ein.

© Text: Ingrid Herta Drewing,

   Fotos: Pixabay

Am Rhein

Jahrtausende schon deine Wasser fließen
zur Nordsee hin, Europa-Strom, mein Rhein.
Ich sitz an deinem Ufer, halt die Füße
in deine Wellen, die mich sanft begrüßen,
lass mich auf deine kühnen Träume ein.

Erzählst vom Hochgebirge, deiner Flüsse Quellen,
von Alpenschluchten und vom Bodensee,
auch von Schaffhausen, deinen Wasserfällen,
die rauschend in die Tiefe stürzen, schnellen
ins flache Tal hinab aus großer Höh‘.

Noch klingen Lieder aus den alten Zeiten,
von tapfren Schwarzwaldflößern, rauhen Kehlen.
Die Pfälzer Weine immer noch beseelen.
Rheinhessen und der Rheingau sie begleiten;
der Römer Erbe mag man nicht verhehlen.

Und hier am Mittelrhein webt weise, leise
die Sage fein noch ihren Zaubersang.
Auf hohen Felsen Rittermacht beweisen
die Burgen den Touristen, die hier reisen,
und auf dem Schiff lockt Loreleyen-Klang.

Am Abend, wenn die Sonne glühend sinkt,
der Himmel und der Fluss in Röte glänzen,
und auch der Wein im Glase golden blinkt,
so manchem hier ein Sommermärchen winkt,
ein liebes Lächeln lädt das Glück zu Tänzen.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Biebrich, Februar 2021

Hochwasser am Rhein,
die Uferpromenade
gehört nun Schwänen.

© IHD

Die Burgen „Katz“ und „Maus“ am Rhein

Der Graf von Katzenellenbogen
fand sich in seiner Ehr‘ betrogen
durch jene Burg von „Peterseck“,
drum baut‘ er gegenüber keck
Neu-Katzenellenbogen groß.

Für’s Volk ward’s bald im Spott famos,
mit solchem Spiel kannt‘ es sich aus
und sprach nur noch von „ Katz „ und „Maus“.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Fotos: Pixabay

Sommerregen-Traum

Der Juli grüßt in grauem Kleid,
schenkt nun ausgiebig Regen.
Nicht jeder mag ’s zur Urlaubszeit;
jedoch dem Landwirt ist ’s zur Freud‘,
in Feld und Wald ein Segen.

Auch vielen, die hier noch vor Ort
des Südens Hitze meiden,
gefällt des Regens Nass im Nord,
dass Grundwasser nun steig‘ auch dort,
vorbei der Dürre Zeiten.

Die weißen Schiffe auf dem Rhein,
sie können täglich fahren,
der Wasserstand lässt ’s möglich sein,
Touristen steigen aus und ein
fast wie in früher’n Jahren.

Wenn auch Corona bald vergeht,
darf leicht dann unser Leben,
weil Maskenschutz wird obsolet,
nichts mehr sich um das Virus dreht,
sich sommerlich verweben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing, 2020

Loreley

Am Rhein, wo viele Schiffe grüßen
die alten Dome hoch und hehr,
nach Norden strömend Wasser fließen,
erzählt man sich die alte Mär.

Von einer wunderschönen Nymphe,
die auf dem Felsen „Ley“ bedacht
ihr goldnes Haar aufreizend kämmte,
einst Schiffer kirre hat gemacht.

Gebannt den Blick auf sie gerichtet,
vergaßen Fels sie und Gefahr
und kenterten im Abendlichte
mit Mann und Maus dort Jahr für Jahr.

Heut’ ist der Fels im Fluss gesprengt,
die Nymphe brav, nur noch Skulptur,
doch Heines Lied romantisch lenkt
Touristen noch auf ihre Spur.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto : Pixabay

Mittagspause am Rhein

Der Sonne Strahlen tanzen auf den Wellen,
jetzt da der Rhein im Licht des Mittags glänzt.
Du sitzt am Ufer, magst dir Wein bestellen,
den man zum Mahle freundlich dir kredenzt.

Hier darf der Sommer seine Lieder singen,
ein frischer Wind das heiße Mütchen kühlt,
flussauf, flussabwärts weiße Schiffe bringen
Touristen, und die Rheinromantik blüht.

Du weilst beschaulich, siehst die Schiffe fahren,
ein wenig Fernweh mischt sich in den Blick;
die Wellen plätschern in den Tag, den klaren,
doch Pflichten rufen dich abrupt zurück.

Wenn Vater Rhein auch noch so funkelt, blendet,
musst du nun gehen, deine Pause endet.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Pixabay
Mainz / Rheinufer

Milder Abend am Rhein

Die Sonne sinkt, schenkt Abendrot dem Hafen,
wo viele Boote wohl geborgen liegen.
Es träumt im warmen Abendschein der Rhein,
lädt am Gestade zum Verweilen ein,
als wollt‘ ein Lächeln alle Last besiegen.

Die Schiffe, die wir tags antrafen, schlafen,
am Himmel nur noch Silbervögel fliegen.
Der Wirt kredenzt uns einen Riesling fein,
in unsren Gläsern funkelt golden Wein,
dieweil im Fluss sich sanft die Wellen wiegen.

© Ingrid Herta Drewing

Am Rhein im Herbst 2018

Noch leuchtet golden, rot umrandet
der Bäume Blattgeschmeide,
und auf der Au am Flusse landet
manch matter Vogel, wie gestrandet,
sucht dort die grüne Weide.

Wo jüngst noch Kormorane flogen
auf Inseln, die der Fluss umschloss
mit seinem sanften Wellenwogen,
schlägt nun ein Kiesbett seinen Bogen
zum Ufer, Trockenheit im Tross.

Kaum auf dem Rhein noch Schiffe fahren,
so niedrig ist der Wasserstand,
zu lange Trockenheit, die klaren
und heißen Tage, die hier waren,
ihm nahmen ab ein teures Pfand.

Nun warten wir hier auf den Regen,
dass er die Bäche, Flüsse fülle,
die Quellen auch, auf seinen Wegen
für Pflanze, Tier und Mensch als Segen
die Sehnsucht nach dem Wasser stille.

© Ingrid Herta Drewing,25 10.2018

Milder Abend am Rhein

Die Sonne sinkt, schenkt Abendrot dem Hafen,
wo viele Boote wohl geborgen liegen.
Es träumt im warmen Abendschein der Rhein,
lädt am Gestade zum Verweilen ein,
als wollt‘ ein Lächeln alle Last besiegen.

Die Schiffe, die wir tags antrafen, schlafen,
am Himmel nur noch Silbervögel fliegen.
Der Wirt kredenzt uns einen Riesling fein,
in unsrem Glase funkelt golden Wein,
dieweil im Fluss sich sanft die Wellen wiegen.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Dirk Bauer