Wunschtraum

Ach könnte ich auf Kranichs sanften Schwingen
dort in den hohen Lüften fliegen, gleiten,
und unberührt von Sorgen, Alltagsdingen
die Blicke offen in die Weite leiten!

Nicht Zäune, Mauern, noch ein Hag von Dornen
mich könnten hindern frei im Licht zu sein.
Ich zöge freudig fort, das Garn der Nornen,
es würde mich nicht weben irdisch ein.

Jedoch mein Wünschen bleibt nur bloßes Sehnen.
Der Boden hält mich, hier verwurzelt, fest
ich gleiche wohl dem Baum, an dem ich lehne,
wenn Winde streifen Wipfel und Geäst.

Doch in Gedanken reis‘ ich in die Ferne,
und meine Phantasie erreicht die Sterne.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Pixabay

Unruhe

Gespanntes Warten
auf deine gute Nachricht.
Alles ist O.K.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Skispringen

Eng stehen sie und schwenken ihre Fahnen,
die Fans von Wintersport und Schanzensprung.
So manchen Sieger will man schon erahnen,
jedoch die Windrichtung kehrt sich oft um.

Die Skispringer, sie liegen in den Lüften
und schweben sanft zu Tal in hohem Bogen,
den Körper langgestreckt und Ski bezogen,
bis sie dann landen, ohne abzudriften.

Ich schaue, staune über ihren Mut,
wie sie so leicht rasant nach unten gleiten,
und hoffe, dass ihr Absprung glückt auch gut,
damit sie richtig ihren Flug einleiten.

© Ingrid Herta Drewing, 2014