Sternschnuppen im August

Wer jetzt sein Heil am Himmel sieht
(weil dort manch Meteor verglüht),
das ihm ganz in der Stille,
was er sich wünscht, erfülle,
bezeugt, dass immer noch Dämonen
aus grauer Vorzeit in uns wohnen,
die uns entrücken, leicht erlauben
solch Überirdisches zu glauben.

Die Lichterscheinung, die dort fliegt,
ein kosmisch‘ Spiel, das Träume wiegt,
als solle es uns gelten,
den vielen Ego-Welten,
die täglich wünschend sich entfalten
und oft zerstörend, dummdreist walten,
sie zeigt, dass nichts beständig bleibt,
Materie, die in Reibung schreibt,
als Funken sich entpuppe.

Wir sind ihm völlig schnuppe!

© Text: Ingrid Herta Drewing,2018
Foto : Pixabay

Silvester in der Stadt

Böller hallen durch die Straßen.
Zu Silvester dies‘ Komplott
der Dämonen, die vergaßen,
dass das Knallen ohne Maßen
ist nur teurer, übler Trott.

Fackeltanz der Pyromanen;
jährlich immer wieder neu
schicken sie des Feuers Fahnen
und Raketen auf die Bahnen,
lärmen, zündeln ohne Scheu.

Keine Rücksicht, man lässt’s krachen,
fragt nicht nach, ob Not und Leid
Menschen, Tiere trifft; zum Lachen
wär’s, Gedanken sich zu machen.
Jetzt herrscht für sie Kracher-Zeit.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Närrischer Winter

Der Winter kam zurück, die kalte Luft,
sie lässt mich frösteln, zieht die Haut zusammen.
Vorbei die erste Milde, Frühlingsduft.
Es wärmen, züngelnd im Kamin, die Flammen.

Im Zwiebellook wag’ ich mich nur ins Freie,
gerüstet für die Wetterkapriolen,
die täglich sich verändern stets auf ’s Neue,
als müssten sie sich erst Erleuchtung holen.

So wechselnd, wie der Winter sich gebärdet,
passt er recht gut zur „fünften Jahreszeit“.*
Die Narren feiern Fastnacht ungefährdet,
geschützt von Frohsinn, Wein und Narrenkleid.

Und alle lebensfeindlichen Dämonen
vertreiben sie. Hier darf bald Frühling wohnen.

© Ingrid Herta Drewing

Närrischer Winter

Der Winter kam zurück, die kalte Luft,
sie lässt mich frösteln, zieht die Haut zusammen.
Vorbei die erste Milde, Frühlingsduft.
Es wärmen, züngelnd im Kamin, die Flammen.

Im Zwiebellook wag’ ich mich nur ins Freie,
gerüstet für die Wetterkapriolen,
die täglich sich verändern stets auf ’s Neue,
als müssten sie sich erst Erleuchtung holen.

So wechselnd, wie der Winter sich gebärdet,
passt er recht gut zur „fünften Jahreszeit“.*
Die Narren feiern Fastnacht ungefährdet,
geschützt von Frohsinn, Wein und Narrenkleid.

Und alle lebensfeindlichen Dämonen
vertreiben sie. Hier darf bald Frühling wohnen.

© Ingrid Herta Drewing
* Das ist hier am Rhein die Fastnachtszeit