Närrischer Winter

Der Winter kam zurück, die kalte Luft,
sie lässt mich frösteln, zieht die Haut zusammen.
Vorbei die erste Milde, Frühlingsduft.
Es wärmen, züngelnd im Kamin, die Flammen.

Im Zwiebellook wag’ ich mich nur ins Freie,
gerüstet für die Wetterkapriolen,
die täglich sich verändern stets auf ’s Neue,
als müssten sie sich erst Erleuchtung holen.

So wechselnd, wie der Winter sich gebärdet,
passt er recht gut zur „fünften Jahreszeit“.*
Die Narren feiern Fastnacht ungefährdet,
geschützt von Frohsinn, Wein und Narrenkleid.

Und alle lebensfeindlichen Dämonen
vertreiben sie. Hier darf bald Frühling wohnen.

© Ingrid Herta Drewing
* Das ist hier am Rhein die Fastnachtszeit

Tiere im Winter

Nun ruht so weiß und still die Welt,
der Himmel Schnee verhangen.
Es liegen Wiesen, Wald und Feld
im Winter fest gefangen.

Das Leben hat sich gut versteckt,
scheint zaghaft nur zu luren.
Doch Hase, Reh ziehn aufgeweckt.
Ich seh’ im Schnee die Spuren.

Sie suchen Futter, das nur karg
Natur für sie hält noch bereit.
Der Frost, er treibt es gar zu arg,
für Tiere eine harte Zeit.

Drum wollen wir sie sorgsam hegen.
Der Futterplatz am Waldesrand
wird reich bestückt. Der Weihnachtssegen
beglücke Mensch und Tier im Land!

Ingrid Herta Drewing