Silvester-Feuerwerk

Es hortete drei Jahr Max Möller
zu Hause in Massen die Böller.
Heut sollte es krachen,
doch war ’s nicht zum Lachen,
denn sie explodierten viel schneller.

Wie brannte das Feuerwerk schön;
doch konnte es Max nicht mehr seh’n.
Vom Notdienst geborgen,
erwacht‘ er am Morgen
mit Brandwunden auf Station Zehn.

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto: Pixabay

Karls Silvester-Ausflug

Unlängst wird vom Böllerkrach
im umfriedeten Gehege
Ransi-Karl im Grabe wach,
räkelt sich und meint dann: „ Ach,
jetzt beschreit‘ ich neue Wege!

Werde all dem üblen Zores,
das mich stört in meiner Ruh‘,
nun mal tüchtig lehren Mores,
dass sie ihren Kokolores
dann vergessen wohl im Nu!“

Und er birgt schnell sein Skelett,
das zu lautstark ihm tat plappern,
in das Tuch, das sehr adrett
wer um ’s Kreuz gewunden nett;
Karl bekämpft nun so sein Klappern.

„Gruseln soll ’s die lauten Leute,
wenn ich schaurig auf sie treff,
Grablicht-Glut, die brauch‘ ich heute;
geisterhaft werd‘ wilde Meute
ich erschrecken im FF.“

Das Lokal „ Zur letzten Träne“,
fällt ihm auf durch laut Geschrei,
sonst der Trauernden Domäne,
schießt man feurig heut‘ Fontäne
zur Silvesterknallerei.

Als ein Bursche, der gewitzt,
neu Raketen starten will,
stürzt sich Karl, heran geflitzt,
plötzlich auf ihn wie ein Blitz,
untermalt ’s mit viel Gebrüll.
Schreckensbleich sucht der das Weite,
rennt so schnell er irgend kann,
meint, der Teufel ihn begleite.
Karl weicht ihm nicht von der Seite,
macht sich klappernd an ihn ran.

„ Gnade, gnade!“, fleht der, jammert.
Schließlich geht doch Karl drauf ein,
sagt dem Kerl, der an ihm klammert:
„ Nur wenn still du gehst zur Kammer
und lässt ganz das Böllern sein!“

„ Ja“, beteuert der Belehrte,
„ich werd ’s auch nie wieder tun!“
„Und ich hoff ’s, denn wenn ich ’s hörte,
vielleicht jemand sich beschwerte,
komm ich wieder, werd nicht ruh’n!“

Wem Karl sonst noch ist erschienen
dort in der Silvesternacht,
wen er ließ das Lärmen sühnen
auf diversen Erdenbühnen,
wo er ’s Jahresend verbracht,
kann ich leider nicht berichten,
müsste mir das gar erdichten.

Silvester in der Stadt

Böller hallen durch die Straßen.
Zu Silvester dies‘ Komplott
der Dämonen, die vergaßen,
dass das Knallen ohne Maßen
ist nur teurer, übler Trott.

Fackeltanz der Pyromanen;
jährlich immer wieder neu
schicken sie des Feuers Fahnen
und Raketen auf die Bahnen,
lärmen, zündeln ohne Scheu.

Keine Rücksicht, man lässt’s krachen,
fragt nicht nach, ob Not und Leid
Menschen, Tiere trifft; zum Lachen
wär’s, Gedanken sich zu machen.
Jetzt herrscht für sie Kracher-Zeit.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Feuerspiel

Sylvester-Böller,
die Pyromanen bilden
selbst die Dämonen,
die sie verjagen wollen.
Achtloses,kindisches Spiel!.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Silvester

Es endet das Jahr,
verhüllt in Regenschleier
das schüttere Haar.

Böller gegen Dämonen
zünden ewig Gestrige.

© Ingrid Herta Drewing,2013