Trockener Sommer

Es mag der Sommer hier so licht uns grüßen,
die Sonne strahlt aus zartem Himmelblau
und trinkt den Tau, der glitzernd auf den Wiesen
dem jungen Tag zart schenkte kühle Schau.

Doch jene Schönheit trügt, es fehlt der Regen,
der die versengten Wälder neu erfrischt,
Staubteufel tanzen auf den Wanderwegen,
der Pflanzen Grünen scheint wie weggewischt.

Zu trocken ist es, und in Baches Mitte
ein Rinnsal nur, wo er sonst rauschend floss,
zu lange zählt schon Trockenheit die Schritte,
sie folgte seit April der Sonne Tross.

Vertrocknet, keine Ernte auf den Feldern.
Dem Vieh fehlt Futter, denn es gibt kaum Heu,
auch darbt das Wild in ausgedörrten Wäldern,
sucht Hilfe und verliert fast seine Scheu.

Und andern Orts ertrinkt in Regenfluten
das Land; in Indien wütet der Monsun.
Der Klimawandel zeigt, man muss sich sputen,
kann nicht mehr sorglos und bequem ausruh’n,
sondern muss endlich nun das Rechte tun!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Beschaulicher Wintertag

wintersterne_oDer himmelblaue Wintertag,
verbrämt von goldnem Sonnenlicht.
Ein Wetter so, wie ich es mag,
auch wenn der Frost fasst ins Gesicht.

Da ist die Luft so rein und klar,
kein Smog fängt uns im Nebelgrau.
Doch Glatteis gibt es hie und da
und nötigt uns zur Straßenschau.

Am Vogelhäuschen grüßen Gäste,
sie zwitschern, fliegen ein und aus,
als feierten sie frohe Feste
gemeinsam in dem kleinen Haus.

Ich stehe, schaue ihnen zu
und lob den Tag, der mir gefällt,
genieße die Natur in Ruh‘
in meines Gartens Winterwelt.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Sommermorgen

Recht kühl gibt sich der Sommermorgen.
Die Wiesen träumen noch, und Tau
glänzt dort, wo nachts geruht, geborgen,
der Blumen sanfte Blütenschau.

Es hat der Sonne helles Strahlen
die Wassertröpfchen aufgeweckt,
lässt Prismen hier brillieren,malen;
ein Glitzern,Funkeln alles deckt.

Doch bald schon löst sich das Geschmeide
im warmen Schein des Lichtes auf.
Die Wiese wird der Schafe Weide,
der Hirtenhund beginnt den Lauf.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Sommermorgen-Idylle

Die Ringeltauben gurren im Duett;
ein Sommermorgen hebt die lichten Flügel,
und strahlend aus der Wolken weißem Bett
lugt lächelnd nun die Sonne übern Hügel.

Ein neuer Tag schlägt seine Saiten an.
Das Leben regt sich und beginnt zu schwingen;
und jeder Vogel, der noch singen kann,
lässt schallend hell sein kleines Lied erklingen.

Vom Flusse her weht eine frische Brise,
vertreibt die Schwüle, macht die Luft so lind,
und barfuß auf der Wiese tanzt Luise,
spielt mit Mariechen, ihrem ersten Kind.

Als ob er selbst sich einen Wunsch erfülle,
hält fest der Maler die Idylle.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsmittag

Der Sonne gleißend Licht im Mittag steht
und wärmt mir meine wintermüden Glieder.
Von Süden eine milde Brise weht.
Die ersten Vögel üben ihre Lieder.

Beschaulich liegt der Garten in der Stille.
Am Himmel nur zwei Wattewölkchen schweben;
und ich genieße glücklich die Idylle.
Hier lächelt sich der Frühling sanft ins Leben.

© Ingrid Herta Drewing