Vor Sonnenaufgang

Wie ich sie liebe, diese Stille,
wenn Tag und Nacht einander grüßen,
bevor der Sonne goldne Fülle
sich strahlend wird ins Tal ergießen!

Ein Dämmern, zarter Wimpern-Schlag,
und sanft erblickt die kleine Welt
im Morgenlicht den jungen Tag.
Die Lerche singt, steigt hoch im Feld.

Schon bald erklingen tausend Stimmen
in einem hellen Jubelchor.
Das Leben will sich freudig trimmen
und steht erwartungsvoll am Tor.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Schöner Herbstmorgen

maronen
Das Tal erwacht; noch nebeltrunken
im Sonnenlicht die Baumkonturen.
Der Nebel, der als Tau gesunken,
liegt kühl auf Wald-und Wiesenfluren.

Die Elstern und die schwarzen Krähen
schon krächzen lauthals im Geäst.
Das Eichhörnchen flieht ihre Nähe,
nascht Nüsse und vergräbt den Rest.

Auch mancher Mensch folgt
Sammelträumen,
liest auf Maronen, nicht zu knapp,
die von den Esskastanienbäumen
jetzt fallen raschelnd hier herab.

Genießt beglückt der Sonne Strahlen,
das Leuchten dieser Blattgoldwelt,
die hier des Herbstes Kunst, sein Malen,
als Farbenspiel ins Licht gestellt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2016

Frühlingsmorgen am See

Ein Nebellied, still ruhend liegt der See.
Der Wind, er fächelt, flüstert in den Bäumen;
und rosig,lugend über Berges Höh’,
mag Sonne lächelnd nun den Tag erträumen.
 
Die Wiese ward von Tau zart wach geküsst.
Es glitzern, funkeln, schillern viele Perlen.
Das Vogelvolk, das freudig zwitschert, ist
geflogen in die Wipfel grüner Erlen.

Und bald erfüllt der Sonne goldnes Strahlen
das Tal; in lichtem Blau blinkt auf der See,
des Himmels Spiegel, wo zwei Wölkchen malen
sich sanft ins klare Bild, so weiß wie Schnee.
 
 Andächtig stehst du, fühlst mit allen Sinnen
des Frühlingstages liebliches Beginnen.

© Ingrid Herta Drewing

Sonnenaufgang im Winter

Über den Hügel
lugt milchig-weiß die Sonne
hinab in das Tal.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Morgenstunde

Den Tag im Morgenlichte hier begrüßen
die frühen Vögel froh in Park und Feld.
Der Sonne goldne Strahlen sich ergießen,
Fassaden wärmend, die ihr Licht erhellt.

Die Stadt erwacht, die ersten Autos fahren,
allmählich schickt sich an des Alltags Lauf.
Die Händler ordnen auf dem Markt die Waren
und bieten Regionales an zum Kauf.

Die Frühaufsteher drehen ihre Runde;
auch hält der Bäcker Brötchen frisch bereit,
und mancher Morgenmuffel folgt dem Hunde,
der bellend sagt, es sei schon Gassizeit.

Die Kinder lachen auf dem Weg zur Schule,
an Haltestellen Warten auf den Bus.
Der Rentner, der beschaulich sitzt im Stuhle,
genießt auf dem Balkon sein Ruhe-Plus.

So pendelt sich ein Sommertag nun ein
und schenkt dem Leben hier ein friedlich Sein.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Morgenrot

Noch netzt der kühle Tau die Wiesen.
Im Osten zeigt sich Sonne rot,
erklimmt die Berge, Morgengrüße
schickt in den Himmel sie so süße,
und Wölkchen leuchten zart umloht.

Im Licht beginnt der Tag zu schwingen.
Die frühen Vögel heben an
ihr helles Lied hier darzubringen,
und lieblich weckt ihr muntres Singen
im Tal auch Groß und Klein sodann.

Da regt geschäftig sich das Leben.
Es ruft die Pflicht;der Mensch nun geht,
beginnt sein Tagwerk, weiß, sein Streben
und Wirken, all sein sorgsam‘ Weben
hilft, dass sein Dasein gut besteht.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Sonnenaufgang

Im Morgentau die Wiesen,
die lieb gewohnte Stätte,
der Zinnen Silhouette
im Sonnenlicht dich grüßen.

Dir ist, als ob wer hätte
die Stadt ins Licht gestellt,
die dir nun neu gefällt
in Frühlings Perlenkette.

© Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen-Idylle

Die Ringeltauben gurren im Duett;
ein Sommermorgen hebt die lichten Flügel,
und strahlend aus der Wolken weißem Bett
lugt lächelnd nun die Sonne übern Hügel.

Ein neuer Tag schlägt seine Saiten an.
Das Leben regt sich und beginnt zu schwingen;
und jeder Vogel, der noch singen kann,
lässt schallend hell sein kleines Lied erklingen.

Vom Flusse her weht eine frische Brise,
vertreibt die Schwüle, macht die Luft so lind,
und barfuß auf der Wiese tanzt Luise,
spielt mit Mariechen, ihrem ersten Kind.

Als ob er selbst sich einen Wunsch erfülle,
hält fest der Maler die Idylle.

© Ingrid Herta Drewing

Tagesbeginn

Es stimmt die Amsel an ihr Sonnenlied;
ein heller Sommermorgen ist erwacht,
und hoch in Himmels Blau im Tanze zieht
der Mauersegler Schar, dort schwebend sacht.

Das warme Sonnengold erreicht die Dächer.
Allmählich fließt’s herab, weckt Hausfassaden,
wo weit geöffnet Fenster sich auffächern,
um kühle Morgenfrische einzuladen.

Vom Licht gelockt, sitz‘ ich auf der Terrasse,
erlebe froh dies‘ stimmungsvolle Tagen,
genieße meinen Frühstückstee gelassen,
bevor ich mich befass‘ mit ernsten Fragen.

Und nehm‘ es in mich auf, dies‘ Sommerbild,
das mich beglückt, mit neuer Kraft erfüllt.

© Ingrid Herta Drewing, 2013

Sommermorgengeflüster

Ein Sommermorgen blinzelt ins Gelände.
Noch bergen sich die Vögel im Gefieder,
bevor sie munter ihre ersten Lieder
hoch in des Himmels blauen Äther senden.

Nun, da sich Nacht und Tag im Lichte scheiden,
des Abschieds Tränen, Tau ganz leise fällt,
erwacht aus tiefem Schlaf die kleine Welt,
um farbig sich im Sonnenschein zu kleiden.

Da jauchzt die Lerche, und der Blüten Düfte,
so auch dies‘ lieblich Lied im Lindenbaum,
der Hummeln, Immen süßer Honigtraum,
erfüllen nun die milden, warmen Lüfte.

Du, an des Tages Schwelle noch entrückt,
genießt die Gunst der Stunde hier beglückt.

© Ingrid Herta Drewing, 2013