Spätherbst-Tage

Der Nebel hält den Tag gefangen,
verhüllt den Weg in Park und Wald,
Den Bäumen, deren leuchtend Prangen
noch unlängst fern von Kälte, Bangen,
verleiht er Raureifs Frost-Gewand.

Nur hin und wieder einer Krähe
verloren Rufen dringt durch ’s Grau.
Sie weilt nun in der Städte Nähe,
auf dass sie Futter dort erspähe;
zu hören ist ihr Krächzen rau.

Doch all das soll mich nicht besiegen,
noch trüben mir mein froh Gesicht.
Auch mag ich nicht nach Süden fliegen,
um dort am Strand im Sand zu liegen,
mich freut nun der Adventszeit Licht.

Beschaulich mag ich es begrüßen,
bei Tannenduft und Kerzenschein
Musik, Gedichte zu genießen,
den Tag gemütlich zu beschließen,
und Tee, auch Glühwein munden fein.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Warten auf Sankt Nikolaus

Es fällt der Schnee in dicken Flocken
wild wirbeln, stieben sie um’s Haus.
Am Fenster Jan und Tine hocken,
Sie warten auf Sankt Nikolaus.

Sie haben am Kamin die Socken
gut sichtbar für ihn aufgehängt.
Nun fürchten sie, er komm‘ ins Stocken,
im Sturm vom Wege abgedrängt.

„Lasst uns die Kerze hier anzünden,
damit sie weise ihm den Weg!“,
rät Mutter, „ dann wird er euch finden,
dieweil ihr euch zum Schlafen legt!“

Schon strahlt das Licht in weite Ferne,
beruhigt geh’n Tine, Jan zu Bett
und träumen von dem Weihnachtssterne,
der stets den Weg gewiesen hätt‘.

Und als sie dann erwacht am Morgen,
die Sonne hell vom Himmel lacht,
sind ganz vergangen Vortags Sorgen,
Sankt Nikolaus hat sie bedacht.

Nicht nur die prall gefüllten Socken
mit Plätzchen, Nüssen, Äpfeln hier,
auch Puppenkind und Lego locken:
„ Komm, liebes Kind, und spiel mit mir!“

© Foto u.Gedicht: Ingrid Herta Drewing

Erster Weihnachtsfeiertag

Es grüßt die Landschaft frühlingsgrün,
wirkt dennoch fast verstellt.
Am Hang die Nebel aufwärts zieh’n,
verschleiern hier die Welt.

Ich wünschte mir zur Weihnacht Schnee,
den Winter klar und kalt,
wenn Sonnenglanz aus Himmels Höh‘
aufglitzern lässt den Wald.

Statt dessen künden Sturm und Regen
uns an ein graues Bild.
Die Wetterwünsche, die wir hegen,
sie bleiben unerfüllt.

Mag es auch wild jetzt draußen dräuen,
zu Hause stört ’s uns nicht,
weil wir gesellig uns erfreuen
bei Punsch und Kerzenlicht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Erster Weihnachtsfeiertag

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Es grüßt die Landschaft frühlingsgrün,
wirkt dennoch fast verstellt.
Am Hang die Nebel aufwärts zieh’n,
verschleiern hier die Welt.

Ich wünschte mir zur Weihnacht Schnee,
den Winter klar und kalt,
wenn Sonnenglanz aus Himmels Höh‘
aufglitzern lässt den Wald.

Statt dessen künden Sturm und Regen
uns an ein graues Bild.
Die Wetterwünsche, die wir hegen,
sie bleiben unerfüllt.

Mag es auch wild jetzt draußen dräuen,
zu Hause stört ’s uns nicht,
weil wir gesellig uns erfreuen
bei Punsch und Kerzenlicht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Adventskranz-Ballade

Es hatte Paul Ernst Anton Schanz
sich schön gebastelt einen Kranz
aus duftend grünen,jungen Fichten.
Sie sollten es nun festlich richten,
geschmückt mit roten Kerzen,vier,
für den Advent als Zimmers Zier.

Und jeden Sonntag im Advent,
für Paul nun neu ein Kerzchen brennt.
Auch knistert’s wohlig im Kamin,
wo feurig rot die Scheite glüh’n.
Versonnen sitzt er am Klavier
mit seiner Katze und trinkt Bier.

Wie schön der Kerzen Licht heut‘ brennt!
Er merkt’s nicht mehr, ist eingepennt,
liegt auf der Couch, lang ausgestreckt.
Der Schlaf kam schnell, nicht zugedeckt,
schnarcht er dort,tief in Morpheus‘ Armen,
sägt Wälder ab, ’s ist zum Erbarmen!

Doch friert er nicht,kennt keinen Harm;
vier Kerzenflammen strahlen warm,
verströmen hier ihr lauschig‘ Licht.
Der Kranz steht auf dem Tisch,ganz dicht,
wo jetzt des Schläfers beide Füße
sich nähern, um sie zu begrüßen.

Schon stößt er mit dem Fuß, wie dumm,
die vierte Kerze an und um.
Es fließt das Wachs, die Katze rennt,
sie sieht den Kranz, der hellauf brennt,
ruft laut den Paul, sie kläglich maunzt,
doch dieser regt sich kaum und raunzt.

Da endlich, als, zu heiß bedrängt,
sein linker Fuß nun Feuer fängt,
erwacht er aus der Lethargie,
zumal die Katze schreit wie nie.
Flugs springt er auf,erkennt, dass Feuer
schon speit die Flammen ungeheuer.

Zum Glück sind eine Brandschutzdecke,
ein Feuerlöscher in der Ecke,
womit den Brand er schließlich hemmt,
bis ganz das Feuer eingedämmt.
Die Katze sitzt jetzt still am Fenster
und scheut des Rauches Rest-Gespenster.

Verrußt das Zimmer, schwarz der Tisch,
was kürzlich noch roch waldesfrisch,
das müffelt nun verkohlt, verbrannt,
Paul Ernst, der jetzt klar bei Verstand,
räumt auf und wirft den Asche-Dreck
schnell auf den Müll, damit er weg.

Dann streichelt er die Katze, blass
vom Schreck gezeichnet, weiß wohl, dass
sie ihn, den Leichtsinn so geplättet,
durch ihre Wachsamkeit gerettet.
“ Ja“,sagt er sich,“ so manches Tier
erweist sich schlauer oft als wir.“

© Ingrid Herta Drewing,2015

Blumenfreude

An grauen Tagen hilft ein Hauch von Blüten,
der grünen Pflanzen Flor, ein Kerzenlicht,
dass wir die gute Stimmung uns behüten,
die uns die Freude in das Leben flicht.

So schenken uns im Winter Gärtner schon
Narzissen, Tulpen, Duft der Hyazinthen,
Mimosen, Südens Sonnen-Frühlings-Lohn.
Wir dürfen sie in unsren Tag einbinden.

Mag es auch draußen regnen, stürmen, toben,
wir dieses Wetter, das uns graut, beklagen,
lässt sich zu Haus im Blütenbilde loben
die Hoffnung doch in wohligem Behagen.

So hält uns auch im Winter die Natur
in ihrem lichten Kleid auf heller Spur.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Adventszeit-Morgen

Der Morgen neblig, und der Tag
zeigt heute nur ein trüb‘ Erwachen.
Damit das Leben mir behag‘,
werd‘ ich mir selbst mein Licht entfachen.

Im Stövchen warm das Teelicht brennt,
auch strahlt der zweiten Kerze Schein.
Beschaulich, wie ’s Adventszeit kennt,
stimm‘ ich mich auf mein Tagwerk ein.

Genieße froh die Wärme, Licht,
den heißen Tee, mag wohlig träumen,
bevor des Alltags ernste Pflicht
erfüllt sein will in klaren Räumen.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Teestunde

Nasskalter Herbsttag
dümpelt im Nebel dahin,
Krähenruf erstirbt.

Milchgraue Dichte
wabert um das kleine Haus,
löscht alle Farben.

Aber im Stövchen
glüht leuchtend warm das Teelicht,
schenkt Geborgenheit.

© Ingrid Herta Drewing