Regentag

Der Regen spielt in d-Moll nun sein Lied,

und Sonnensehnsucht wohnt im Herzen.

In F-Dur klingen seufzend Terzen,

dein Blick das Grau des Wolkenhimmels flieht.


Erträumst dir Palmen, südliche Gestade

und Sternennächte, wo in mildem Wind

zu zweit du nächtens pflegst die Promenade,

um dann des Tags am Strand zu liegen lind.


Tauchst ein ins Blau der schimmernden Lagune,

wähnst dich im Paradies, so weiß der Sand,

wo ab und zu ein Fischer mit Harpune

die Fische fängt, Naturkind braun gebrannt.


Doch Regen prasselt dir in deine Träume,

naht sich doch ein Gewitter, der Monsun

erfasst die Bucht, es biegen sich die Bäume,

dein Paradies verwüstet ein Taifun.


Wachst auf, hast’s gut, im Regen hier zu sitzen,

geborgen unterm Schirm auf dem Balkon.

An solchen Tagen brauchst du nicht zu schwitzen,

und dir fliegt deine Habe nicht davon!

Ingrid Drewing


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