Leben und Vergänglichkeit

Die Lieder der Hortensien sind verklungen,
und Blüten stehen bleich im Sonnenschein
in Vorgärten, als hab‘ sie wer gezwungen
hier in verblasstes Kittelschürzensein.

Wie vieles, was so prächtig, muss vergehen,
verlässt nach der Vollendung schönen Schein!
Wir ahnen es, das Leben lehrt Verstehen,
auch uns holt dieses Schicksal einmal ein.

Die Rosen schmücken Früchte, Hagebutten.
Ihr Leuchten rot noch im November strahlt,
wenn auf dem Friedhof wachsen Grabesputten
und Nebel löschen, was der Herbst bemalt.

Da bleibt die Hoffnung, dass auch unser Leben
sich neu durch unsre Kinder darf verweben.

© Ingrid Herta Drewing,2016


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