Archive for Februar 2009

 
 

Frühlingslied

Die Melodie bringt Moll in Dur,
und hell erklingt des Frühlings Lied.
So strahlend grüßt auf weiter Flur
die Sonne,Winterfrust entflieht.

Der Vögel Sang am frühen Morgen,
Schneeglöckchen zart und milde Luft,
aus Süden wir den Frühling borgen,
erquickend der Mimosen Duft.

Nun kann es nicht mehr lange währen,
dann blühen Wiese, Wald und Feld.
Das Leben wird sich neu gebären,
und lieblich lächelt uns die Welt.

Ingrid Drewing

Refugium

So viele Worte
gewechselt,
gesagt, gehört;
immer den wachen Blick ,

das geneigte Ohr,
das freundliche Lächeln
bemühend.

Nun
die Frohsinnsmaske
an der Garderobe
abgelegt,
wo das Spiegelgesicht,
müde und grau
dir kurz begegnet
mit kritischem Blick.
Dann
nach erfrischender
Waschung
betrittst du
dein einsames
Rückzugsgebiet
und
erwachst
in der Stille.

Ingrid Drewing

Schneeglöckchen

Schneeglöckchen stehn im Garten
verschneit,noch ganz allein;

die kleinen, grünen, zarten
nähren Frühlingserwarten,
Sehnsucht nach Sonnenschein.

Doch ihre grünen Blätter,
mit Sternchen weiß betaut,
aus Schnee die Blütenblätter,
als sei’s ein Gruß ein netter
hier für des Winters Braut.

Die kühle Eisprinzessin,
die sternklar in der Nacht,
dem Winter zu gefallen,
aus ihren Zauberhallen
Kristalle mitgebracht.

Die Sonne in der Frühe
hat alle weggeküsst,
gibt strahlend sich viel Mühe,
und Schneeglöckchen, erblühend,
ist’s,als ob’s Träume wüsst‘.

Vom Lerchenlied in Lüften
und grünem Lindenbaum,
geheimnisvollen Düften,
die mit dem Frühling driften
im blütenhellen Raum.


Ingrid Drewing

Fastnachtsende

Vorbei ist jetzt das bunte Treiben,
der Übermut und Mummenschanz
.
Den Winter wollten wir vertreiben
mit Lärmen und mit wildem Tanz.

Es scheint,wir haben fast gewonnen,
er zieht nach Norden sich zurück.
Nun wird uns bald die Frühlingssonne
erwärmend führn ins Blütenglück.

Ingrid Drewing

Regenwurm

Der Regen wurmt den Regenwurm,
für ihn ist er kein Segen.
Er spült ihn aus den engen,
geliebten Erdreichgängen
in Pfützen auf den Wegen
und meistens noch bei Sturm.

Zwar hott so e klaa Wermsche
in Hesse noch e Schermsche
(angeblisch unnerm Ärmsche)
unn sitzt dann uff’m Termsche.
Unn dann kimmt doch e Stermsche,
weht dess Wermsche
middem Schermsche
unnerm Ärmsche
vom Termsche.

Ingrid Drewing

Tierische Reimereien

Tauben

Im Blätterneste saßen Tauben,
sie wussten nicht,dass nach dem Glauben
sie sind Symbol des Friedens fein;
drum hackten sie auch sehr gemein
wütend aufeinander ein.

Forelle

Eine weibliche Forelle
kannte den Strom und die Schnelle.
So sprang sie fein
über Klippe und Stein
als des Bären Nahrungsquelle

Ziege

Die Ziege,die hat einen Bart.
den möchte man ihr stutzen.
Sie findet ihn jedoch apart
zum Malen und beim Putzen.

Ingrid Drewing

Sturm

Ein regenmüder Tag ertrinkt
im Sturm, der wild die Bäume rüttelt,
den Winter aus den Zweigen schüttelt
und Dächer von den Häusern zwingt.

Ein Klappern, Heulen, lautes Rasen,
als sei ein Höllentanz in Sicht;
der Fastnachtsfreunde Papp-Hut-Nasen

wirbeln in Lüften, schmücken nicht.

Am besten bleibt , wer kann, zu Haus‘
entgeht des Sturmes Wüten,
um sicher vor Unwettergraus
die Seinen zu behüten.

Ingrid Drewing

Hyazinthe

Die Hyazinthe ,duftend, blau,
erinnert zart an Frühlingstage,
die wir, verschanzt im Winterbau,
uns sehnend, süß zu träumen wagen.

Lechzt doch das Herz nach Frühlingsmilde,
nach Leichtigkeit und warmem Licht,
doch Winter frostig führt im Schilde
das Schwert aus Eis und hält Gericht.

Gefangen noch die munt’ren Bäche
und trübgesichtig blickt der See.
Der Bäume Äste zeigen Schwäche,
ermattet jetzt durch Reif und Schnee.

Jedoch die blaue Hyazinthe
blüt duftend und verspricht sodann,
dass auch des Winters kühle Finte
den Frühling nicht besiegen kann.

Ingrid Drewing

Sonniger Wintermorgen

Der Nebel hauchte weiße Spitzen
des Raureifs zärtlich ins Geäst
der Winterbäume;strahlend blitzen
sie in der Morgensonne Fest.

Hier hell erglänzt in Unschuldsmiene
im Schneepelz neu ein Erdentag.
Erfreut entfern‘ ich die Gardine,
Blauhimmelblick,wie ich es mag.

So soll ein Wintertag beginnen,
lichthell,die Luft so klar und rein.
Ich lad ihn nun mit frohen Sinnen
als Gast heut in mein Leben ein.

Ingrid Drewing

Die Wüste wandert

Noch singen,
behütet im Dornenbett,
der Kakteen Blüten
glühend farbige Lieder
in den Himmel der Halbwüste.

Und der Palmen
stolz erhobene Kronen
widerstehen federnd
dem Wüstenwind .

Doch schon sind
gefangen
im Sandstrahl
die Dächer des Dorfes
am Rande der Düne.

Ingrid Drewing