Schneeglöckchen

Schneeglöckchen stehn im Garten
verschneit,noch ganz allein;

die kleinen, grünen, zarten
nähren Frühlingserwarten,
Sehnsucht nach Sonnenschein.

Doch ihre grünen Blätter,
mit Sternchen weiß betaut,
aus Schnee die Blütenblätter,
als sei’s ein Gruß ein netter
hier für des Winters Braut.

Die kühle Eisprinzessin,
die sternklar in der Nacht,
dem Winter zu gefallen,
aus ihren Zauberhallen
Kristalle mitgebracht.

Die Sonne in der Frühe
hat alle weggeküsst,
gibt strahlend sich viel Mühe,
und Schneeglöckchen, erblühend,
ist’s,als ob’s Träume wüsst‘.

Vom Lerchenlied in Lüften
und grünem Lindenbaum,
geheimnisvollen Düften,
die mit dem Frühling driften
im blütenhellen Raum.


Ingrid Drewing


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