Herbstnähe

Schon flüstert hier von Herbst ein kühler Morgen,
das Liebeslied der Amsel ist verklungen.
Doch Rosen blühen noch, und unverborgen
ist auch ihr süßer Duft zu mir gedrungen.

Die Krähen, die dort auf den Dächern krächzen,
erinnern uns bereits an Herbstes Lauf.
Noch ist August, man darf nach Sonne lechzen,
die auch vor Mittag trumpft hell strahlend auf.

Geraume Zeit wird hier wohl Sommer weilen
und breiten mild und warm die Arme aus.
Gereift wird er des Lebens Früchte teilen,
im Licht beschenken unser kleines Haus.

Dann mögen Herbst und kühle Nächte nahen;
wir hegen froh die Bilder, die wir sahen.

© Ingrid Herta Drewing,2013