Herbstsignal

Hell strahlt der Sommer,
aber der Krähen Krächzen
erinnert an Herbst.

© Ingrid Herta Drewing

Winters Ankunft

Nun fröstelt auch der Tag; es schleicht der Winter
sich heimlich,  von Nordosten kommend,  ein.
Die Blätter, Herbstes farbenfrohe Kinder,
verwelken, Raureif hüllt sie glitzernd ein.

Der Bäume, Büsche filigrane Äste,
verzaubert, sind kristallen überzogen;
es feiern Nebel und der Frost hier Feste,
vor Winter sich verneigend, wohl gewogen.

Wo sonst das Dach mit roten Ziegeln strahlt,
zeigt sich das alte Haus mit weißem Haupt,
und Rauch, den sein Kamin ins Blaue malt,
ein zartes Kräuseln, das die Kälte klaubt.

Die Krähe sitzt dort, postuliert:“ Krah, krah,
wer’s noch nicht weiß: Der Winter, der ist da!“

© Ingrid Herta Drewing

November

Schwarzbefrackte kahle Bäume
stehen nass in den Alleen.
Nebel löscht die Farbenträume
schweigend im Vorübergehn.

Und die Häuser, müd und leise,
ducken sich im Nebelhauch.
Einsam klingt der Krähen Weise,
überm Dache kriecht der Rauch.

© Ingrid Herta Drewing

Einsam

Nebliger Morgen.
Der Krähe krächzender Ruf
bleibt ohne Antwort.

© Ingrid Herta Drewing