Aufklaren

Schillernde Farben,
Strahlen in Tropfenprismen,
Regenbogenbild.

Und Wasserpfützen
spiegeln den blauen Himmel
nach dem Gewitter.

Ingrid Herta Drewing

Am Himmel

Wie sich der Himmel über uns verändert!
Mal stieben Wolken leicht dahin im Blau,
dann die Gewittermänner, gelb umrändert,
sich türmen auf und quellen weiß ins Grau.

Und nach dem Höllentanz von Donner, Blitzen
klärt sich der Himmel wieder herrlich auf.
Die Sonne thront dort licht auf ihrem Sitze
und krönt der Regenbogen sanften Lauf.

Jetzt kann, was Flügel hat, in Lüften schweben,
nur nicht das Huhn, es muss am Boden bleiben.
Jedoch der Schwalben luftig wahres Leben
darf tanzend sich ins Himmelblaue schreiben.

Wie gern ich da auch eine Schwalbe wäre!
Doch weiß ich, dieser Wunsch greift nur ins Leere.

© Ingrid Herta Drewing

Hitzefrei

Als sei sie dort am Himmel festgeklebt,
so unbeweglich grau die Wolkendecke
sich mit der schwülen Hitze hier verwebt.
Doch wird sie bald schon ein Gewitter schrecken.

Wenn dann am Himmel grelle Feuer blitzen,
der Sturm, entfesselt, in die Bäume greift,
der Regen prasselt, dringt in alle Ritzen,
und Hagel Wiesen-Felderwogen schleift.

Dann wird auch endlich diese Hitze schwinden,
den hellen Tag schenkt uns die Sonne klar,
des Regenbogens Farben; wir verwinden,
das garstig’ Wetter, das noch vormals war.

Wir atmen frei, genießen ’s Sommerleben
und sehen hoch am Himmel Schwalben schweben.

© Ingrid Herta Drewing