Archive for the Category Schnee

 
 

Wintereinbruch im April

Ein kühler Wind weht durch die Wälder.
Wo Lenz der Bäume lindes Grün
noch unlängst ließ so hell erblüh’n,
treibt er den Schnee auf Park und Felder,
lässt Winter nun erneut einzieh’n.

Gehüllt in Schnee im Garten Bäume.
Was für die Immen schien von Wert,
von uns gereift als Obst begehrt,
des Kirschbaums zarte Blütenträume
feucht, kalt die weiße Last beschwert.

Der Vögel Lieder da verstummen.
Als sei vorbei ihr Frühlingsfest,
sie sitzen schweigend im Geäst;
Insekten, Bienen nicht mehr summen,
auch ruht der Bau am neuen Nest.

Das sei April, die Kapriolen
hab häufig er gezeigt, bekannt,
den Lenz bedacht mit Winters Tand.
Jedoch ich wünsch’ mir unverhohlen,
dass Frühling heimkehrt hier ins Land.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Nachrichten ARD

Aprilwetter

April, April! Der Winter will
den Frühling hier noch necken
und holt aus den Verstecken,
was er gespart im Januar,
lässt Holle schütteln aus ihr Füll.
Und nun wirkt Lenz doch sehr bizarr.

Ihr Blütenköpfchen recken,
blauäugig aus dem Schnee,
die Veilchen in die Höh’,
und auch der Tulpen stolze Schar,
sonst leuchtend hier so farbig klar,
will weißer Pelz bedecken.

So soll’s nicht bleiben! Sonne heiß‘
den Winter, zu verschwinden,
sollst alles hier entbinden
von dieser kühlen Sternenschar.
Dein Licht nun strahlend heiß hier gleiß‘,
mach‘ Frühling wieder wahr!

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Nachrichten ARD

WINTER IM NEROTAL

Die alte Linde, Schnee bedeckt,
ihr welkes Laub noch haftet an den Zweigen,
die tief herab sich dort zur Wiese neigen,
nun unter zartem Weiß versteckt;
es liegt das Tal in winterlichem Schweigen.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal am 04.12.2023

Wintereinbruch

Blick aus dem Fenster,
weißer Zauber am Morgen
Landschaft im Schneepelz.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Maike Drewing

Spätherbst

Es fegte Herbstwind durch Alleen, Straßen,
und goldne Blätter wirbelten im Tanz,
bis Regenschauer endeten dies Spaßen.
Wie bald verliert der Baum sein Kleid auch ganz,
der hier dem Viertel schenkt noch seinen Glanz.

Dann blicken blass die weißen Hausfassaden
auf ihn und sein geplündertes Geäst,
bis ihn der Raureif schmückt mit neuen Gnaden,
ihn dort in Glitzer-Zierde sehen lässt,
und Schnee ihm schenkt den Pelz zum Weihnachtsfest.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wiesbaden, Hirschgraben, Ecke Coulinstraße

Novemberblues

An meinem Fenster rinnt der Regen,
im Nebelgrau die Landschaft liegt.
Die Bäume kahl, der Blätter-Segen
ruht welk und nass auf Wiesen, Wegen,
nachdem der Herbstwind ihn gewiegt.

Was noch vor Wochen durfte prangen
so farbenfroh in goldner Pracht,
lebt in erinnerndem Verlangen;
Novemberblues, ein Klang vergangen,
stimmt ein in viel zu frühe Nacht.

Nun hoffst du auf die hellen Tage,
wenn Sonnenwende Winter bringt
der Landschaft, die dann fern der Plage
den weißen, weichen Schnee-Pelz trage,
ihr sanftes Sternen-Lied uns singt.

© Fotos und Text: Ingrid Herta Drewing,

Im Winterwald

Komm in den winterlichen Wald,
wo nun des Neuschnees weiche Fülle
zur Nacht gebracht die Schneepelz-Hülle,
die hell verleiht ihm Neugestalt!

Die Sonne schenkt ihr golden Licht,
lässt kleine, weiße Sterne flimmern
hier auf der Lichtung glänzend schimmern,
verzaubert Winters Frostgesicht.

Als träume diese kleine Welt,
umgibt mich eine sanfte Stille,
und nur durch muntrer Vögel Wille
Schnee rieselnd von den Zweigen fällt.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Ruth Funk

Wintertag

Dachgauben tragen weiße Hauben,
vom Winter zart herausgeputzt.
Die Efeuwand, jüngst erst gestutzt,
lässt schimmernd fast an Zauber glauben.

Es hat der Schnee hier über Nacht
der Stadt den hellen Glanz verliehen;
nun, da die trüben Nebel fliehen,
zeigt Sonne leuchtend ihre Pracht.

Und lässt den Wintertag erstrahlen,
da glitzernd, Diamanten gleich,
die Sternkristalle flockig weich,
Licht brechend, Regenbogen malen.

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing

Schneechaos in den USA

Bei uns mag man vom Winter träumen,
von einem Märchenland im Schnee
dem weißen Flausch an Busch und Bäumen
und Schlittschuh-Tänzen auf dem See.

Wo weit Polarluft strömt nach Süden,
auf feuchte, warme Lüfte trifft,
lässt Blizzard Leben schnell ermüden,
und Schnee lähmt alles, weißes Gift.

Da türmen meterhoch sich Wehen,
Strommasten brechen, wie gefällt,
Ganz kommt auch der Verkehr zum Stehen,
in Eis und Schnee versinkt die Welt.

Gefahrlos soll Natur erfreuen,
wir mögen ihre Milde gern
und nicht ein böses Wetter-Dräuen,
solch‘ Katastrophen seien fern!

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Fotos: Pixabay, Chikago

Schnee

Es schneit, als würde wer in Himmels Höhen,
beim Backen tüchtig Puderzucker sieben,
der sich sanft rieselnd hier im Tal lässt sehen.

Das Wetter, unlängst nasskalt, nicht zu lieben,
zeigt sich geläutert nun in Winters Zier,
auch wenn im Winde bald die Flocken stieben.

Die weiße Pracht lockt, sie gefällt auch mir;
gleicht doch der Park jetzt jenen Märchen-Träumen,
die zur Adventszeit sind uns schöne Kür.

Ein weicher Schneepelz liegt auf Büschen, Bäumen
und schmückt, was mahnend, weil vergänglich, kahl,
auch welke Blätter, die die Stämme säumen.

Erfreulich, dass der Winter nun einmal
der Jahreszeit mit Schnee entsprechen kann,
uns führt aus jenem trüben Nebelfahl,
den Blick befreit vom milchig-grauen Bann!

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing,