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Hiroshima
| Hiroshima, nicht, der dich höhnte aus den Lüften mit ferngelenktem Tod , der nicht, Hiroshima! Nicht, der dich anspie, Nicht der, nicht einer, * |
Anmerkungen von Ingrid Drewing zum Gedicht:
Fast ein Menschenleben ist es her, der Atombombenabwurf auf Hiroshima, und noch immer bewegen die Bilder von damals.
Erschreckend ist es, dass das Thema “ Atombombe“ noch immer traurige Aktualität besitzt, wenn man bedenkt, wer alles noch Atombomben besitzt. Beängstigend ist es auch, wenn man sieht, wie durch Fehleinschätzungen, Stolz und Machtstreben, kühles Kalkulieren diese Katastrophe damals ihren Lauf nahm.
Vom Glück
Man muss so vieles, was es gibt, nicht haben.
Zufriedenheit schenkt uns das wahre Glück,
sich freuen können an den kleinen Gaben
und lächelnd schenken einen lieben Blick.
Den Nächsten, der uns braucht, wohl zu verstehen,
weit öffnen unsre Seele, Herz und Sinn;
mit wachem Blick durch dieses Leben gehen
und nicht nur ständig wittern Geld, Gewinn.
Was uns beglückt, ist meist‘ nicht zu bezahlen.
Es schenkt sich uns, macht tief im Innern reich.
Das Raffen, Gieren führt zu Seelenqualen,
treibt auch in Trübsal, führt ins Abseits gleich.
So freue dich an dem, was dir gegeben.
Die Gottesgaben leuchten, die Natur
lässt täglich so viel Schönes dich erleben.
Du musst den Blick dafür bewahren nur.
Ingrid Herta Drewing
Zeiterscheinung
Jetzt kommt die Zeit, da Männer grillen,
und Frauen im Bikini gehen,
mit großen, schwarzen Sonnenbrillen
begeistert in die Gegend sehen.
Verbrannter Fleischgeruch, der über
den hellen, grünen Gärten schwebt.
Gelächter brandet laut herüber,
man trinkt beschwingt sein Bier und lebt.
Am Lagerfeuer wie die Ahnen
versammelt sich die traute Schar,
und digital wähnt der Schamane
den Börsenkurs fürs Beutejahr.
Ingrid Herta Drewing
Grenzen des Wachstums
Es treibt ein Todesteppich auf dem Meere,
zäh, klebrig , braun im Golf von Mexiko,
ein Unfall zwar und dennoch eine Lehre:
Wir schlagen uns allmählich selbst KO
Wir wollen Wachstum, sollten uns beschränken;
denn wie wir wachsen, trägt ’s die Erde nicht.
Ressourcenschutz, wir müssen doch bedenken:
Die Art erhalten, heißt zugleich Verzicht.
Nur eine Erde hat für uns das All,
mag auch noch eine sein bei fernen Sternen.
Die Zeit ist da, wir hätten nun zu lernen:
Nachhaltigkeit ist unser Rettungsfall.
Lasst uns dies Paradies des Lebens schützen;
das wird auch unsren Kindeskindern nützen!
Ingrid Herta Drewing
Sonnenuntergang
Jetzt neigt der Tag sich seinem Ende
und feiert Sonnenuntergang,
verschenkt sein Licht in roten Bränden,
zündet den Himmel zärtlich an.
Die Sonne sinkt in tiefer Glut,
durchdringt dies Feuerfirmament
und taucht das Tal in warme Flut,
bis sie der Berge Schatten trennt.
Doch grüßt sie uns noch eine Weile,
hält gütig hoch die Rosenhand,
bis dann die Nacht naht ohne Eile
mit ihrem blauen Sternenband.
Ingrid Herta Drewing
Die Amseln und der Kater

Im Nest, dort in dem Apfelbaum,
da hegen Amseln ihre Jungen.
Sie rasten und sie ruhen kaum,
dem Fiepsen folgend,nun gezwungen.
Dem Kater ist dies nicht entgangen,
es lockt ihn an dies Vogelnest.
Sich eins der Amselchen zu fangen,
das wäre ihm ein wahres Fest.
So schleicht er heimlich in der Nähe
und lauert auf der kleinen Brut,
um dann, wenn niemand ihn so sähe,
zu kühlen sich sein Mütchen gut.
Jedoch die Amseleltern, helle,
entdecken ihn dort unterm Strauch,
sind zeternd nun sogleich zur Stelle
und lautstark zeigen sie’s ihm auch.
Wild flatternd, lauthals schimpfend, wüten
sie fast schon eine Stunde dort.
Und es gelingt ihr Kinderhüten,
entnervt trollt sich der Kater fort.
Dies zeigt, wenn Schwache standhaft bleiben,
gemeinsam sie den Feind vertreiben.
Ingrid Herta Drewing
Begegnung

Ich hätte mir der Sonne Gold ins Haar geflochten.
Doch Nacht war, als dein lieber Mund
dem meinen zeigte, dass wir zwei uns mochten;
einander lieben war noch nicht die Stund.
Nur einmal durften wir uns so begegnen,
zwei Wanderer in Einsamkeit.
Wir wussten, Rosen würden uns nicht regnen,
auch trugen wir zu stolz das Dornenkleid.
Und dennoch fiel es schwer, als das Verlassen
uns zwang, getrennt den Weg zu gehen.
Ein letzter Blick, ein zärtliches Umfassen,
wir sollten uns nie wieder sehen.
Ingrid Herta Drewing
Mauerblümchen
Im Schatten einer Mauer
wuchs zart ein Blümelein.
Es lag dort auf der Lauer
nach hellem Sonnenschein.
Und da zu seinem Glücke
entstand ein großer Riss,
und durch der Mauer Lücke
traf es ein Strahl gewiss.
Das Blümchen wuchs zur Blume
und schoss ganz hoch hinaus.
Das Ende seines Ruhmes:
Man rupft ’s als Unkraut aus.
Ingrid Herta Drewing
Netzliebe
Internettes Lächeln,
Herztwitter
In der virtuellen Umarmung
wächst Mut
zur Liebe,
bis
der PC abstürzt.
Ingrid Herta Drewing


