Archive for April 2010

 
 

Jesus,Licht der Welt

Sonne

Ein Sonnenblumenfeld in Blüte,
sich richtend auf zur Sonne hin,
von dort erwartend Kraft und Güte,
so mag der Mensch in frohem Sinn
zum Lichte sich, zu Jesus wenden,
und bitten, dass  ihn Gott behüte,
sein Leben sanft zum Guten sende.

Ingrid Herta Drewing

Seltsame Blüten

PelblütNicht nur was so kriecht und fliegt,
uns sehr oft am Herzen liegt,
dass auch Flora uns bewegt,
zeigen Gärten, die man pflegt.

Ja, sogar in seinen Räumen
mag der Mensch es nicht versäumen,
sich mit Blüten zu umgeben,
sie verschönern ihm das Leben.

Mancher hat in der Garage
seine kleine Hanfplantage,
und in Kellern, fast vergessen,
arbeiten noch Druckerpressen,
wo man Blüten, abgestimmt,
zart auf Euro-Norm hin trimmt.

Findet Polizei Erklärung
für die nachgemachte Währung,
endet schnell der Blütentraum
bei JVA im Gitterraum.

Ingrid Herta Drewing

Inspiriert von Botany

Tod

Enlros

Jäh bricht der Tod ein in des Menschen Leben,
das eben noch verheißungsvoll erblüht’,
und Dunkel legt sich lähmend auf das Streben,
die Frage nach dem Sinn wird neu bemüht.

Der Schmerz der Überlebenden, die Klage
um den geliebten Menschen, der gestorben,
sie zeigt uns nun zu deutlich, das wir vage
dies Dasein nur verstehen, kaum erworben.

Wenn kalt die Hand des Todes nach uns fasst,
wird uns bewusst, wie wertvoll dieses Leben,
einmalig uns als ein Geschenk gegeben,
und nicht, wie oft empfunden, eine Last.

Drum meidet doch den Streit um Nichtigkeiten,
beginnt einander liebend zu begleiten!

Ingrid Herta Drewing

Wald

Waldg

Wie liebte ich das Wandern in den Wäldern,

die Kühle dort, wenn heiß der Sommer war,

der Hitze Flimmern über Wiesen, Feldern,

der Himmel weit und blau wie Seide klar.

Dann schien der Wald mir eine Kathedrale,

so hoch und still der Bäume Säulenbild,

und licht gekrönt vom Sommersonnenstrahle

der Buchen grün belaubte Kuppel mild.

Und an der sprudelnd frischen Felsenquelle

fand sich ein Moos begrünter Platz zur Rast,

vortrefflich für ein Picknick diese Stelle.

Wir waren gern hier nach dem Wandern Gast.

So jung möcht’ ich noch einen Sommer träumen

und dort am Waldesrand die Zeit versäumen.

Ingrid Herta Drewing

Amselsang

Amsel

Jetzt jubeln Amseln abends in der Runde,
und singen lieblich ihre Melodien
uns Menschen schenken sie die frohe Kunde
von neuem Hoffen, hellen Harmonien.

Im Freien sitzend, still in milder Luft,
lass’ ich mich gern von ihrem Sang betören,
bis sie die Dämmerung zu Neste ruft.
Das Land wird einer kühlen Nacht gehören.

Für mich mag er beschaulich nun ausklingen
der Tag, genieße schreibend noch die Ruh.
Die Freude an des Lebens schönen Dingen
sie flüstert zärtlich mir die Worte zu.

Und sanft schrieb wohl der Amsel süßes Lied
hier dies Gedicht, beglückend mein Gemüt.

Ingrid Herta Drewing

Bierbird

Seltsame Vögel findet man seit Jahren
darunter auch bei uns den Bierebird.
Im Frühling, Sommer sieht man ihn in Scharen
in Gärten sitzen bei dem Bierenwirt.

Im Gegensatz zu seinen Fluggenossen,
die gern die Körner picken, wenn die fest,
mag er ’s als Malz, gebraut, in Maß gegossen,
weil er es durch die Kehle laufen lässt.

Hat er getrunken Gerstensaft ausgiebig,
dann kommt es leider auch recht häufig vor,
dass er laut grölend, streitsüchtig und kiebig
den andern Bierbirds haut’ die Maß auf ’s Ohr.

Doch soll’s auch zahme Exemplare geben,
die plaudern und die Maß genüsslich heben.

Ingrid Herta Drewing

Inspiriert durch „A League Of His Own“

Liebespaar

Dufti

Es turteln auf dem Dach die Ringeltauben;
das Paar sitzt dort so traut im Abendschein.
Du möchtest auch gern an die Liebe glauben,
jedoch ziehst Du es vor, allein zu sein.

Man muss wohl etwas wagen für die Liebe,
so ist die Partnerschaft nicht nur geschenkt.
Da gilt es Rücksicht, Nachsicht sanft zu üben;
man kann nicht walten, wie man es sich denkt.

Zu oft kommt’s vor, dass gar zu fest das Halten,
das Klammern einen Liebenden verwirrt.
Es fehlt die Freiheit ihm und das Entfalten,
und schließlich fühlt er, dass die Lieb’ geirrt.

Darum bedenkt, trotz zärtlichem Umfassen,
zu lieben heißt sehr oft auch los zu lassen!

Ingrid Herta Drewing

Am Strand

Meer

Ein stiller Sonntag ruht noch in den Gassen,

und Mittagssonne thront am Firmament.

Nur eine weiße Wolke zieht, verlassen

scheint dieser kleine Ort, den kaum wer kennt.

Am Strand, Kiel oben, Fischerboote liegen,

heben sich farbig ab vom hellen Sand,

wo sich die aufgespannten Netze wiegen

im leichten Winde, der hier weht aufs Land.

So einsam hab’ ich keinen Weg beschritten,

und dennoch war das Leben mir so nah.

Von allem weit entfernt, was einst durchlitten,

erschien mir dieses Erdendasein klar.

Es schenkt uns Ruhe die Besonnenheit,

die uns von Last und Sorgen sanft befreit.

Ingrid Herta Drewing

Familienausflug

Hundi

Als ich Kind war, gab es Ostern stets den Brauch
mit der Großfamilie zu spazieren,
festlich, fein gekleidet zu flanieren,
Sonntagskleidung hieß das für uns Kinder auch.

Fröhlich ging’s gemeinsam oft ins Grüne,
unser Dackel Axel liebte die Natur,
rannte hin und her, und wie ein Hüne
zog, im Maule Äste tragend, er die Spur.

Wenn er kam, so hieß es hurtig springen.
Lächelnd meinte Vater: “Ja, das hält uns fit!“
Doch mit Pumps wollt‘ dies nicht gut gelingen,
auch der Damen Nylons spielten da nicht mit.

Für uns Kinder war das Schauspiel herrlich,
wenn die Tanten sprangen hoch mit schrillem Schrei,
schimpften, was für Axel unerklärlich,
stand mit treuen Dackelaugen nur dabei.

Dann verließen wir das Waldgelände,
und im Gartenrestaurant „Zum Grauen Stein“
fand der Ausflug ein versöhnlich Ende,
Vater lud zum Schmause alle herzlich ein.

Ingrid Herta Drewing

Islands Vulkane

isivulkan

Ein Tanz auf dem Vulkan ist dieses Leben.
Nur auf der Erde merkt man’s meistens nicht;
Doch wenn die Kruste reißt, verweist ihr Beben
auf ihr in Tiefen glühendes Gesicht.

Jetzt speien wieder Islands Schichtvulkane
die Lava und die Asche lodernd aus
und alle Menschen, die dort wohnen, ahnen,
ihr Leben wird bedroht vom Feuersbraus.

So weiß der Mythos schon von Waberlohe,
besingt die Glut, der Kräfte dunkler Reif,
das Schicksalstrio Nornen  düster drohe
und auch der Midgardschlange heißer Schweif.

Wenn heute Glut und Asche drängt ans Licht,
und kilometerweit steigt hoch empor,
dann glückt das Fliegen ein paar Tage nicht,
dem Luftverkehr droht nämlich der Verzicht.
Gewinnverlust ruft das gewiss hervor.

Ingrid Herta Drewing