Sommermorgengeflüster

Ein Sommermorgen blinzelt ins Gelände.
Noch bergen sich die Vögel im Gefieder,
bevor sie munter ihre ersten Lieder
hoch in des Himmels blauen Äther senden.

Nun, da sich Nacht und Tag im Lichte scheiden,
des Abschieds Tränen, Tau ganz leise fällt,
erwacht aus tiefem Schlaf die kleine Welt,
um farbig sich im Sonnenschein zu kleiden.

Da jauchzt die Lerche, und der Blüten Düfte,
so auch dies‘ lieblich Lied im Lindenbaum,
der Hummeln, Immen süßer Honigtraum,
erfüllen nun die milden, warmen Lüfte.

Du, an des Tages Schwelle noch entrückt,
genießt die Gunst der Stunde hier beglückt.

© Ingrid Herta Drewing, 2013

Sommermorgen – Bilder

Sommermorgen,
Stoßtrupps der Mauersegler
in der Häuserschlucht
schwirren auf Insektenjagd
sirrend pfeifend vorüber.

Seine Melodie
flötet hell der Amselhahn,
begrüßt den Morgen.

Auf der Antenne
Ringeltaubengeschwister,
gurrender Rundfunk.

Hellblauer Himmel,
und stetig fliegen südwärts
die Silbervögel.

© Ingrid Herta Drewing, 2013

Beschaulicher Sommermorgen

Sanft rötet sich der Horizont im Osten
und frühe Vögel grüßen froh den Tag.
Als Morgenwachen sind sie auf dem Posten
und singen, zwitschern hell in Feld und Hag.

Vom Fluss herüber trägt ein leichter Wind
Motorgeräusche, Schiffe, die nun fahren,
nachdem sie zeitig schon gestartet sind
vom Hafen-Kai, wo sie zum Löschen waren.

Ich sitz‘ auf der Terrasse still am Tisch,
mag auch den Sonnenaufgang jetzt begrüßen,
die Tasse Tee hier trinken; ganz für mich
darf ich dies‘ Tagen hier beschaulich grüßen.

Schau nun gelassen in den neuen Tag
und sorg‘ mich nicht, was er noch bringen mag.

© Ingrid Herta Drewing, 2013

Sommermorgen-Idylle

Ein Sommertag im Sonnenkleide
erglänzt in Wiese, Wald und Feld,
und blauer Himmel schirmt die Welt.
Der Tau licht funkelt; sein Geschmeide
aus Perlen Pflanzen wohl gefällt.

Der Lerche dient ’s zum Morgentrunke,
bevor sie sich in Höhen schwingt,
ihr Lied hell in die Lüfte singt.
Die Frösche und im Teich die Unke
still schweigen, hören wie ’s erklingt.

Auch du erfährst es, hingerissen,
wie alles hier sich neu erhebt,
im Lichte krabbelt, läuft, fliegt, schwebt;
die Erde, trunken noch von Küssen
des Morgens, nun erwacht und lebt.

© Ingrid Herta Drewing

Sommertag

Die kleine Wolke,
am blauen Himmel schwebend,
weiß, weich wie Watte.

Wasserperlenschmuck
am filigranen Leinhalm,
vergängliche Zier.

Oleanderbusch,
Blütenrausch, rosafarben,
ein Südsommertraum.

© Ingrid Herta Drewing

Tagesbeginn

Ich lieb’ den Sommermorgen, sitz’ im Schatten,
in seidig’ weicher Luft auf dem Balkon,
genieß’ mein kleines Paradies, die satten,
hellfrohen Farben, Duft, der Blüten Lohn.

Und blick’ ins Grüne; dort der kleine Garten
schenkt Vögeln und dem Eichhorn Lebensraum.
An Sträuchern locken Beeren, viele Arten,
und auch die Frucht am Apfel-Pflaumenbaum.

Hoch an der Pforte sich die Rosen ranken,
die rot in ihrer zarten Pracht erblüht’.
Da wird mir leicht das Herz, und Gramgedanken
betrüben nun nicht mehr mein froh’ Gemüt.

Gelassen grüße ich des Tags Beginnen,
erleb’ die Sommerzeit mit allen Sinnen.

© Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen

Der Sonne Gesicht
blickt hell strahlend in das Tal,
Sommererwartung.

Grün rankt sich empor
die Kapuzinerkresse,
trägt rote Blüten.

Ein kühler Morgen,
doch hoch am Himmel
schweben die Schwalben.

© Ingrid Herta Drewing