Archive for the Category Licht

 
 

Neubeginn

Dem Welken einer Rosenblüte
folgt neues Leben, nicht der Tod;
alsbald es licht wie Feuer loht:
Die Frucht, der Hagebutten Güte,
sie leuchtet glänzend, glatt und rot.

Die Samen ruhen sanft geborgen
und warten auf den fernen Tag,
der sie zum Keimen wecken mag,
sie wachsen lässt in einen Morgen
als Rose schön in Hecke, Hag.

Das Leben reicht die Staffel weiter,
was still vergeht, erneut erglüht,
im Licht so farbenfroh erblüht.
Der Tod ist wohl nur Wegbereiter,
und Phönix aus der Asche flieht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Märzmorgen

Noch im Nebel
der Forsythien Gesänge,
Frühlings Signale,
die uns Sonne und Hoffnung
leuchtend in den Tag tragen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Im Park

Goldene Forsythien-Spitzen,
Frühlings Boten, lieb vertraut,
leuchtend an den Zweigen blitzen,
heute hab‘ ich sie erschaut.

Sie, die trotz der Kälte zeigen,
Winters Tage sind gezählt,
starten ihren Blüten-Reigen,
der im Licht das Leben wählt.

Und im Park, dort unter Bäumen
Teppiche in sattem Blau:
Zilla, ihre Blüten säumen
dicht an dicht der Stämme Grau.

Zart erwacht dies neue Leben,
wachsend hier auf lichter Spur,
bald des Frühlings Lieder weben
klingend sich in Wald und Flur.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Eurydices Antwort

Dein Lied, Orfeu, das in sanften Tönen
der Sonne Licht in meinen Morgen bringt,
erweckt die Freude, schenkt die wunderschönen,
erträumten Bilder, und die Seele singt.

Dem Vogel gleich erhebt sie ihre Schwingen,
erbebt und fliegt im Glück der Harmonie
in Sphären dieser Welt, die himmlisch klingen,
lebendig, eine Liebessinfonie.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Anmerkungen zum Gedicht:
In dem wundervollen Film ORFEU NEGRO von Marcel Camus
singt Orfeu auf einem Hügel über Rio de Janeiro
bei Sonnenaufgang ein wunderschönes Lied, das er sich ausgedacht hat, und gewinnt Eurydices Liebe.
In diesem Film, der zur Karnevalszeit spielt, wird das Motiv von Orpheus und Eurydike abgewandelt verarbeitet.Dieser
Film inspirierte mich zu diesem Gedicht

Lichtgeschenk

Nun nach der Wintersonnenwende
wächst mit dem Tagen hier das Licht.
Zwar neigt das Jahr sich auch zum Ende,
doch dass der Glaube Frieden spende,
uns Weihnachtsfreude schön verspricht.

An Heiligabend strahlen Kerzen,
des Lichterbaumes warmer Glanz,
und Kinderaugen, frohe Herzen,
Familienglück, ein fröhlich Scherzen,
und manche lockt es gar zum Tanz.

Wir lieben dieses Ritual,
das uns von Kindheit an vertraut.
gemeinsam hier beim Festtagsmahl
vergisst man gern, was Alltags schal,
wenn man auf seine Lieben schaut.

Die Liebe, die in Christi Worten
wahrhaftig, göttlich uns erscheint,
schenkt vielen Menschen allerorten
Gewissheit, dass des Himmels Pforten
geöffnet sind, uns Liebe eint.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Märchen

Die Märchen, die wir lieben,
das Leben nimmt sie fort;
und alles, was geblieben,
ist der Erinnerung Hort.

Doch auch das stille Hoffen,
es werde eines wahr;
die Pforte ist noch offen,
das Kind in uns sieht’s klar.

Noch immer wacht es schauend,
beglückt, wenn Zauber winkt
und uns, dem Guten trauend,
ein Märchenschluss gelingt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen

Noch träumt der Tag, auf grünen Fluren
glänzt feucht im ersten Licht der Tau.
Der Sonne sanfte Strahlen-Spuren
beleuchten nun die Baumkonturen,
auch zeigt sich zart ein himmlisch Blau.

Der Sehnsuchtsruf der Ringeltaube
erschallt, weckt Schläfer weit und breit.
Die Antwort kommt vom dem Dach der Gaube.
Der Täuberich fliegt hin zur Laube;
dort schweigen sie vereint zu zweit.

Schon bald ertönt ein helles Klingen;
die Amsel stimmt ihr Solo an.
Erfreut hör‘ ich sie lieblich singen;
ein Sommertag beginnt zu schwingen,
beglückt mit warmem Schein sodann.

© Text u.Bild: Ingrid Herta Drewing,

Mai-Versprechen

Von goldnem Sonnenlicht umflossen
dies’ Grünen in den Büschen, Bäumen!
Das Leben wächst, erklimmt die Sprossen
zu immer neuen Zauberträumen.

So mag ein Erdentag beginnen,
beschirmt von Himmels hellem Blau,
und ich erleb’ mit allen Sinnen
des Maien Pracht, die Blütenschau.

Lass mich von Licht und Duft betören,
der Frühlingsvögel süßem Lied.
Das Leben darf auch dir gehören,
so flüstert ’s zärtlich ins Gemüt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Mai-Morgen

Maien-Licht, ein sonnig Strahlen
lugt ins Fenster, küsst mich wach,
lässt den Frühlingstag schon prahlen,
warm sich in den Morgen malen;
herzt die Tauben auf dem Dach.

Mich mag ’s auch nach draußen ziehen
in den klaren, grünen Mai,
aus der Wohnung Enge fliehen
dorthin, wo die Bäume blühen,
mich lebendig fühlen, frei.

Und der Vögel helle Lieder,
Amsel-Solo-Melodie,
sie verzaubern mich nun wieder,
auch Lavendel, Veilchen, Flieder
schenken duftend Harmonie.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Magischer Augenblick

Ja, Tage gibt es, die sich zart entfalten,
wie Rosenblüten sich im Licht bereiten.
Die Sonne wird am Himmel leuchtend walten,
im Abendrot erglühen, sinkend gleiten.

Den Sternen-Mantel darf die Nacht ausbreiten.
Des Mondes Silber fließt auf Stadt und Land,
mag sanft die Schwäne auf dem See geleiten,
und Weiden träumen dort an Ufers Rand.

Da wähnst auch du dich jenseits aller Zeiten,
gebannt von diesem schönen Augenblick,
und deine Seele fühlt die stillen Weiten
des wunderbaren Lebens, irdisch‘ Glück.

Du hörst dein Herz, folgst nicht dem Takt der Uhr,
verzaubert schaust du: Schön ist die Natur!

© Foto u. Text:  Ingrid Herta Drewing