Archive for März 2009

 
 

Friedrich Schiller

schiller-kopie1

F euer der Freiheit ,
R
einer Funke ,
I nnige Freude,

E
rfrischend die Welt,
D ichter, dein Werk,

R
ufende Glocke,
I
m Zauber der Form
C
haos zerfällt,
H immlisch erhellt.


S
anfte
C
herubsgesänge,
H
eilig
I
n
L
iebe entbrannt ,
L
oben
E
lysische Klänge,
R
ühmen des Meisters Hand.

© Foto u. Text: Ingrid Drewing, 30.05.2005

Wandelsterne

Du bist das Licht in meinem Tage
und in der Nacht der helle Stern,

mein Alter-Ego ohne Frage,
dein Lächeln hab ich gar zu gern.

Du schenkst mir Träume in der Stille,
in deinen Armen ich mich find’,
geborgen in der Güte Fülle,
in Leidenschaft und Lieben lind.

Doch beide ziehn wir unsre Kreise,
Planeten gleich, auf unsrer Bahn.
Wenn wir uns treffen auf der Reise,
dann brennt der Himmel wie im Wahn.

Ingrid Drewing

Frühlingsanfang

Heut strahlt der Tag im Sonnenglück
und ruft mich aus dem Hause.
Es hieß, der Winter sei zurück;
doch war das wohl Geflause.

Ganz keck lugt jetzt das Frühlingskind
durch Winters off’ne Pforte,
die Sonne spricht so warm und lind
ihre Willkommensworte.

Und lässt die Frühlingsblumenschar
nun leuchtend hell erblühen.
Am Himmel ich Zugvögel sah
nach Norden heimwärts ziehen.

Bewohnt ist auch das Storchennest,
hier grüßt Herr Adebar.
So glaube ich, es steht doch fest :
Der Frühling, er ist da !

INngrid Drewing

Kindheit

Oh ,Kind sein , Leben im Bewegen

und Staunen , was die Welt verspricht.

Ein jeder Tag , ein Farbensegen ,

es sieht mit wachem Augenlicht.


Ja , Kind sein , wenn es wohl geborgen,

den Tag , die Stunde frei verträumt;

noch fern sind der Erwachs’nen Sorgen ,

noch keine Pflichten , die versäumt .


Vertraut mit Pflanzen und mit Tieren ,

ein Garten , hell ,die kleine Welt ,

erobert erst auf allen Vieren ,

dann aufrecht ,schauend, was gefällt.


Mit viel Geschick etwas erbauen

aus Steinen oder auf Papier ,

der eignen Kraft im Spiel vertrauen ,

mutig erkundend das Revier.


Im Reich der Phantasie obsiegen,

im Märchen und auf hoher See ;

Piraten , die auf Meeren fliegen ,

Prinzessinnen , so weiß wie Schnee.


So schön , so zart , so müsst sie währen ,

doch bleibt sie uns nur kurz , die Zeit ,

in der wir reinen Sinnes ehren ,

was uns die Schöpfung hält bereit.

Ingrid Drewing

Löwenzahnsieg

Eine grüne Sternrosette
grüßte mich heut Morgen,
Frühlings Löwenzahnstafette
brach aus Asphaltporen.

Lebensvoll das Grau verdrängend
hat er es geschafft,
sich durch enge Ritzen zwängend,
strotzend grün vor Kraft.

Was ich sah, ist mir ein Sinnbild;
es zeigt: Das Harte fällt.
Weiches auch erzielt Gewinn, mild
wohltuend in der Welt.

Ingrid Drewing

Zum Geleit

Wie dieses Boot sanft übers Wasser gleitet,

gelenkt von einem, der den Kurs wohl kennt.

So mag dein Leben, liebevoll geleitet,

den Weg erspüren, der vom Ziel noch trennt.

Mein Gott ,du aller Anfang und auch Ende,

dir darf ein zweifelnd Menschenkind vertrauen,

halte es fest in deinen Händen,

lass es in deiner Gnade Himmel schauen.

Ingrid Drewing

Meer,Surfers Sehnsucht

Oh du, mein Meer ,in deinen Weiten
verirrt und findet sich mein Blick!
Des Lebens Sinnbild, die Gezeiten,
abebbend, flutend , mir bereiten
den Spiegel für mein Lebensglück.

In deinen wilden Wasserwogen,
die stürzen in der Brandung Schaum,
sind wir Wind surfend weit gezogen,
den Vögeln gleich so leicht geflogen ,
als sei das Leben nur ein Traum.

Schenktest den Sturm als Abenteuer.
Unbändig trotzten wir der Wut
Mit jugendlicher Kraft und Feuer,
auch wenn uns vieles nicht geheuer;
der Leichtsinn forderte den Mut.

Jetzt bin ich älter und erfahren,
schau dich mit Sehnsuchtsaugen an,
wie du zum Himmel reichst, dem klaren,
den ich als Mensch in meinen Jahren
andächtig nur erschauen kann.

Ingrid Drewing

Verlorene Liebe

Manche zarte Frühlingsliebe
währt nur einen Sommer lang.
Herbstlich welken grüne Triebe,
Nebel wird zum Farbenfang.

Dich traf im Herbst ich, ahnungslos,
zog mit dir in den Süden.
Dort waren Lieb und Wärme groß
im Glück ,das uns beschieden.

Dann nahte Winter, brach das Licht
und auch die Rose rot.
Die Nachtigall sang von Verzicht,
das Käuzchen gar von Tod.

Doch blieb mir hell dein liebes Bild,
gehegt mit allen Sinnen.
Ich trag es stets im Herzen mild,
mag auch die Zeit verrinnen.

Ingrid Drewing

Frühlingsankunft

Wie strahlend heut‘ der Sonne Licht
den Wolkenhimmel warm durchbricht,
bald klar regiert das Blau.
Wir freuen uns und zögern nicht,
wenn dieser Tag von Hoffnung spricht,
so grün grüßt uns die Au.

Am See, dort unter Weidenzweigen,
die zärtlich sich zum Ufer neigen,
sitzt traut ein Schwanenpaar,
das hier in diesem Jahr
beginnt den sanften Liebesreigen,
der lieblich ist dem Frühjahr eigen.
Der Frühling, er ist da!

Ingrid Drewing

Begegnung auf See

In silberfarb’nem Bogen

folgte er meinem Boot ,

sprang spielend aus den Wogen,

tauchte , pfeilschnelles Lot.


Ja , einer der Delphine

begleitete mich sacht ;

ich sah in seine Miene ,

mir schien’s , als ob er lacht‘.


Mein Boot , es lag , recht schnittig ,

mit Segeln gut im Wind;

doch der Delphin , unstrittig ,

schwamm so gewandt ,geschwind.


Nach etwa einer Meile

ließ er mich dann zurück ,

gebannt für eine Weile

von diesem Augenblick.


Ingrid Drewing