Archive for Dezember 2009

 
 

Jahresende-Geflüster

Es tropft die Zeit ins Regenfass,

erzählt dir in Synkopen

so hier und da, so dies und das

aus vielen Lebensproben.

Sougameer

Ein Jahr ist wieder fast vorbei,

stellst du ernüchtert fest

und siehst dein alternd’ Konterfei,

das dich ermahnt, den Rest


des Lebens gütlich zu genießen,

bewusst zu sehn, erfüllt,

nicht schwimmend mit den Wassern fließen

und standhaft, klar, gewillt,


dem Felsen gleich, die Brandung brechen,

auf dass sie löse sich in Schaum,

damit dies Leben als Versprechen

mehr sein darf als ein dumpfer Traum.

Ingrid Herta Drewing

Weihnachtssterne

Rotstern

Am Kaufhaus die Sterne,
ein gleißendes Licht ,
auf Kauflust vor Weihnacht
ist Handel erpicht.

Doch bimmelt und dröhnt es
dem Käufer ins Ohr
„Hoch oben schwebt jubelnd
der Engelein Chor.“

Ob sie wirklich jubeln,
denk ich im Gedränge ,
und Schweiß rinnt herab mir
in qualvoller Enge.

Es klingen die Kassen
süßer als Glocken,
wenn höflich Verkäufer
uns Euros entlocken.

Doch gestresst eile ich
aus dem Kaufhaus hinaus,
dies Kling-Klang-Klung-Chaos,
das halt‘ ich nicht aus.

Jetzt such‘ ich in Stille
am Himmel den Stern,
und höre die Glocken
sanft läuten von fern.

Ingrid Herta Drewing

3.Hirtenlied

4adventZeit der strahlenden Sterne ,
gebärend im Dunkel das Licht.
Ein Klingen lockte von ferne
wir ahnten, wussten es nicht.

Den Engel, der uns erschienen,
als wir am Feuer gewacht,
sah’n wir mit ängstlichen Mienen,
er stand in flammender Pracht.

Er sprach von Freude und Frieden
für uns und alle Armen.
Der Heiland, er sei hienieden,
Erlösung sein Erbarmen.

Wir fanden, wie verhießen,
im Stall bei Esel und Rind
und Engeln , die es priesen,
das kleine Christuskind.

Dies Kind lässt uns erschauen
der Liebe hellen Schein
und schenkt uns Gottvertrauen.
Wir sind nicht mehr allein.

Ingrid Herta Drewing

Gedichte für Schulkinder

Sandburg

’ne Sandburg hatten wir gebaut,

der Sven, ich und der Peter.

Als wir sie dann so angeschaut,

kommt doch so ’n doofer Köter

und pieselt in den Wassergraben.

Das Wasser wollten wir nicht haben.


Der langweilige Freund

Der Nils, der gibt jetzt ständig an,

weil er ’nen Laptop hat,

und lässt auch keinen andern ran.

Das finde ich so matt!


Wir wollten doch gemeinsam spielen

und gute Freunde sein.

Doch er kann nur auf ’s Display schielen

und igelt sich ganz ein.


Ich lass’ ihn halt, wenn er nicht will,

spiel’ mit dem Jürgen Ball.

Vielleicht wird’s ihm dann doch zu still?

So ist das nicht mein Fall.

Ingrid Herta Drewing

Der falsche Nikolaus

kopie-nilausMein Onkel war der Nikolaus,
das hab’ ich gleich gesehen;
denn an der Tür zu unserm Haus
wollt’ Schnuffi zu ihm gehen.
Er wedelte froh mit dem Schwanz.
Das macht er nur bei Onkel Hans.

Ich habe aber so getan,
als hätt’ ich nichts geahnt.
Nur als der Niko-Onkel mich
mit ernstem Blick ermahnt’
und zu mir sagte: „Besser dich!“,
da musste ich doch schmunzeln
und Onkel Hans die Stirne runzeln.

Ich wollt’ ja den Erwachsenen
die Freude nicht verderben
und außerdem find’ ich es schön,
so ein Geschenk zu erben.
Der wirkliche Sankt Nikolaus,
der kommt nur nachts heimlich ins Haus.
Das weiß ich, denn ich kenn’ mich aus.

Ingrid Herta Drewing

Kindergedichte

Pusteblume

Ich pflück mir eine Pusteblume,

die pust’ ich an ganz doll.

Und viele Schirmchen fliegen dann

hoch in die Luft.

Wie toll!


Schmetterling


Ich male einen Schmetterling,

hellblau mit einem gelben Fleck.

Und wenn ich ihm ein Küsschen geb’,

macht’s pling, verzaubert fliegt er weg.


Eichhörnchen


Was raschelt dort im Haselstrauch?

Es ist der Herbst, der haust hier auch,

wirft reife Nüsse runter.

Das Eichhörnchen wird munter.

Sieh!

Es hat schon die Nuss gefunden,

springt auf den Baum,

ist flugs verschwunden!


Ingrid Herta Drewing

Winter

schneeversteck1

Am Berg, im Tal, an Busch und Baum
zeigt nun der Winter seine Spuren.
Alles versinkt in weißem Traum,
es scheint, als schwiegen alle Uhren.

So zeitlos still ruht nun das Land,
sanft hat der Schnee es zugedeckt.
Mir ist, als habe eine Hand
sich, alles segnend, ausgestreckt.

Und wiege nun die Welt in Träumen
in diesem weichen Sternenbett,
bis sie in Frühlings hellen Räumen
ein fröhliches Erwachen hätt’.

Ingrid Herta Drewing

Hirten-Lied

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Nun kommt die gnadenreiche Zeit

der Freude und der frohen Feste.

Vergessen sei nun Zank und Streit,

besinnen wir uns auf das Beste!

Die Liebe, die die Herzen findet,

verscheuche Sorgen, Last und Not,

damit die Freude nun verbindet,

was sonst von Argwohn ist bedroht!


Gemeinsam in die Zukunft schauen,

bewahren diese eine Welt,

mit Herz und Sinn auf Gott vertrauen,

der uns als Hüter hat bestellt.

Ingrid Herta Drewing

Winterabend

leuchschnee1

Über schneebedeckte Felder

trübe Nebelschleier ziehen,

hüllen ein die weißen Wälder,

die dem Tagesglanz entfliehen.


Kalt und feucht die Abendluft,

gehst allein durch die Allee,

träumst von Wärme, Glühweinduft

in dem Gasthaus dort am See.


Du kehrst ein, der Schein der Kerzen

wärmt dich wohlig hier im Licht.

und der Menschen Lachen, Scherzen

lässt dir ’s leichter sein im Herzen,

fühlst nun fast geborgen dich.

Ingrid Herta Drewing

Liebessonett

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In deinen Augen hab ich sie gefunden.

In deinen Armen wiegte mich ihr Traum.

Sie trug auf Schwingen uns aus Zeit und Raum,

die Liebe, die uns beide tief verbunden.


Sie war das Licht in unsrem neuen Leben.

Ihr Glanz erstrahlte glühend, sonnenhell,

ließ uns auf Wolken liebestrunken schweben.

Wir schöpften zärtlich aus des Glückes Quell.


Schon viele Jahre sind ins Land gegangen,

das Rosenbild, mit Trauerflor behangen,

erinnert süß noch immer, wie es war.


Wird sanft mich auf dem letzten Weg begleiten;

ich find’ dich wieder, Liebe wird mich leiten.

Ihr Licht, es leuchtet kraftvoll noch und klar.

Ingrid Herta Drewing