Archive for Januar 2010

 
 

Winterspaziergang

Wispaz

Gedämpft sind meine Schritte,
sanft rieselnd fällt der Schnee.
Wie eine stumme Bitte
liegt eiserstarrt der See.

Durch einen Vorhang schreite
ich einsam in der Stille ,
empfinde diese Weite
beglückt als Teil der Fülle

Des Lebens, das im Träumen
nun sammelt neue Kraft
und bald in Frühlings Räumen
erneuernd sich erschafft.

Ingrid Herta Drewing

Die drei Weisen

DSCI0006Am blauschwarzen Himmel
ein leuchtender Stern,
der zeigte den Weg
einst den Weisen.
Beschwerlich war es,
sie kamen von fern,
dem Heiland Ehr‘ zu erweisen.

Sie suchten den König
und fanden ein Kind,
hilflos und klein,
dort im Stall,
in einer Krippe
bei Esel und Rind,
und es roch nach Mist überall.

Auch arme Hirten
mit Schafen und Hund
hatten sich fromm eingefunden.
Sie führten Einen,
der Mann war blind,
seine Hände
von Dornen zerschunden.

Des Kindes Mutter,
der Vater,  so schlicht,
wachten treu bei dem Kinde,
in Lumpen gehüllt,
bei spärlichem Licht,
durch die Ritzen heulten die Winde.

Jedoch die Weisen
traten heran,
überreichten in Demut die Gaben,
Weihrauch und Myrrhe
dem göttlichen Kind,
Ehre dem liebreichen Knaben.

Maria und Josef,
das traute Paar,
blickten beglückt in die Runde.
Von Frieden sang freudig der Engel Schar.
Sie priesen die göttliche Stunde ,
und die Weisen
erkannten die Kunde.

Ingrid Herta Drewing

Fernbeziehung

Abschied
tut weh,
beißt ins Herz,
schnürt die Kehle zu,
Tränen

Wiedersehen,
strahlende Augen,
das Herz klopft,
lachend hüpft die Seele,
Glück

Ingrid Herta Drewing

Wintertraum

Winzaub

Das Schneekind naht in weichen Puschen,

bestreut mit Sternchen weiß das Land.

Der Mond reicht seine Strahlenhand

und lässt es leicht vorüber huschen.

Es tanzt im hellen Sternenkleide,

lädt ein in seine Zaubernacht

und hat von Winters kühler Weide

die Flockenherde mitgebracht.

Das wirbelt, stiebt in wildem Tosen,

bis alles hier liegt tief verschneit.

Dann schläft das Schneekind, lässt sich kosen,

träumt in der Stille sanfter Zeit.

Ingrid Herta Drewing

Nebelmeer

Ach, dieses Wintergrau macht gar so müde.
Ich möcht’ den Nebelvorhang, diesen langen,
zur Seite ziehen, um dann unverhangen
der Sonne Licht zu sehen, Glanz im Süden.

Ich wünsche mir die klare Winterwelt,
das Blau des Himmels über weißem Schnee.
Doch alles, was ich heute draußen seh’,
wirkt als Kulisse, für den Schlaf bestellt.

Um nicht ins Nebelmeer zu tauchen, sinken,
zünde ich Kerzen an. Im warmen Licht
zu Hause träumen, Phantasie mag winken,
Musik mir klangvoll Heiterkeit verspricht.

Musik, die uns in allen Lebenslagen
wird Wohlgefühl und Freude nicht versagen

Ingrid Herta Drewing

Das neue Jahr

Brautstrauß

So zart und lebensfroh das junge Jahr

am Morgen rosig in die Zukunft blickt,

uns viel versprechend, hoffnungsvoll entzückt,

obwohl, was kommen wird, ist noch nicht klar.

Wir, die es lautstark, feuerbunt begrüßen,

erwarten manches, wollen vieles nicht,

ersehnen uns des Friedens warmes Licht,

Gesundheit, Wohlstand soll das Leben süßen.

Es gibt so vieles, was wir nicht gestalten,

wir hoffen, jenen, die jetzt herrschend walten,

verleihe Gott den Geist, gerecht zu sein.

Denn nur, wenn alle Menschen hier auf Erden

menschlich gesehen und behandelt werden,

kehrt Harmonie in dieses Leben ein.

Ingrid Herta Drewing