Archive for the Category Limerick

 
 

Tierische Limericks

Amanda, die Weinbergschnecke,
kriecht oft in die Rebenhecke.
Im Herbst liebt sie’s Rauben
vergorener Trauben,
und liegt berauscht in der Ecke.

Pieksie, recht eitel und Igel,
sah neulich mal in den Spiegel;
statt stachlig zu hocken,
wünscht er sich nun Locken
mit einem Dauerwell-Siegel.

Drei Frösche aus Wimpfen am See,
die quakten auf Hessisch, wie schee!
Sie suchten ’ne Bühn‘,
wo sie, Rot-Rot-Grün,
verabschieden Volker Bouffier.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Lasterhaft

Zwei Männer, schon in den Jahren,
wo man durch langes Erfahren
den Alkohol kennt,
die sahn ihr Talent,
betrunken Auto zu fahren.

Der Laster wurde genommen
und alles schien recht verschwommen,
die Autos im Stau
und zwei, die ganz blau
vor ihnen hell blinkend glommen.

„ Guck,Jan,ich sag dir’s ganz offen,
die ham wohl zu viel gesoffen;
denn so leuchtend blau
wird doch keine Sau,
hab so was noch nie getroffen!“

„ Sepp, du hast Recht,nur nicht schüchtern;
halt mal, zum Glück sind wir nüchtern!
Ich trink nochen Bier
und dann gehen wir
die Brüder draußen einschüchtern!“

Die Zwei mit Laster im Laster
mussten berappen viel Zaster.
Beleidigt als Bullen,
versoffene Schnullen,
sah Polizei sie als Knaster.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Fuchs und Luchs am Buchsbaum

(eine Fabel in Limerick-Form)

Jan Rosti, ein ganz schlauer Fuchs,
einst wettete mit Eitel Luchs,
behauptet‘, sein Auge
als besseres tauge,
könnt‘ schätzen Blattanzahl des Buchs.

Dem Sieger gehöre die Gans,
die Eitel gefangen mit Glanz,
sie vereinbarten’s; Fuchs
zeigte listig den Buchs,
vollführte im Geist schon ’nen Tanz.

Er nannte als Zahl Zwanzigtausend.
Luchs zählte die Blätter, sich grausend.
Fuchs schlich ohne ein Wort
mit der Gans heimlich fort,
genüsslich die Beute dann schmausend.

Drum nimm dich vor Füchsen in Acht!
Sei da auch auf List stets bedacht!
Lass dich nicht verleiten,
in Wetten zu streiten,
sonst wirst du am Ende verlacht!

© Ingrid Herta Drewing

Tierische Limericks

Ein Hippo, sehr modebewusst,
zum Shoppen stieg jüngst aus dem Fluss,
wollt‘ kaufen sich Kleider,
doch fand ’s keine, leider.
Jetzt frisst es zu viel wegen Frust.

Ein flotter Läufer, Herr Hase,
trug stets sehr hoch seine Nase,
bis er, selbst vergessen,
begann einzunässen.
Er war zu schwach auf der Blase.

Die Ente, die gerne noch gestern
am Teiche getratscht mit den Schwestern,
war dann doch verdutzt
als ihr Ruf beschmutzt.
Nun lässt sie doch lieber das Lästern.

© Ingrid Herta Drewing

Limerick- Allerlei

Steuerflucht

Es haben viel Promis bereits
den Wohnsitz gewählt in der Schweiz.
So sparen sie Steuern,
obwohl sie beteuern,
sie hätt‘ nur die Landschaft gereizt.

Dissonanz

Es war mal ein altes Fagott,
das liebte den Jazz nicht so flott.
Da sprach die Trompete,
recht etepetete:
Jetzt lass doch endlich den Trott!

Unbelehrbar

Es warnte ein Eber die Sauen
vor Schlachthöfen, grässlichem Grauen.
Sie hielten’s für Faxen,
nun sind ihre Haxen
beim Wiesenwirt anzuschauen.

© Ingrid Herta Drewing

Männerallüren

Komposition BlaurotEin junger Frisör aus Leyden
hasste es, Haare zu schneiden.
Drum warb er für Glatzen
statt Vollhaarmatratzen,
verkaufte dann Tücher aus Seide.

En Macho aus Flamm an der Luhe
stahl einem Mafioso die Schuhe.
Die fand er so chic,
doch es brachte kein Glück.
Nun liegt er tot in der Truhe.

Ein Dichter aus Osterode
schrieb fröhlich an Ostern ne Ode.
Er fand sie nicht gut,
warf sie in die Flut
(des Reimes wegen) die Bode.

Ingrid Herta Drewing