Archive for Februar 2010

 
 

Schnee

DSCI0017Es tanzt und stiebt in hellen Flocken,
herab, herab vom Himmel fällt
der Schnee und lässt kein Fleckchen trocken;
dick zugedeckt wird nun die Welt.

Die Erde, die der Frost verschlossen,
wird schnell in weiches Weiß gehüllt.
Wo unlängst noch der Bach geflossen,
sein eisig Bett jetzt Schnee auffüllt.

Die Bäume, Raureif überzogen,
im Winterpelz stehn sie vermummt.
Die Vogelschar längst ausgeflogen,
der Park verlassen und verstummt.

Kein Laut zu hören, um mich Stille,
als habe wer den Klang verbannt
und zeige, dass des Winters Wille
allein beherrsche nun das Land.

Ingrid Herta Drewing

Der Rosenkavalier

DSCI0001

Und meiner Liebe Rosenlied

erfüllt mich tief, so dass ich dir,

hier klopfend nun an deiner Tür,

da heiß mein Herz für dich erglüht,

mich dir voll Freude schenke!

Rosen

Rote Rosen

Ich liebe dich

So schenke ich mich

Dir

IHD

Kommentar

zu Ingmar Drewings

Zeichnung Nr.102(drewing.de)

Lauschangriff

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Ja so ein großer Lauschangriff,

der findet flugs auch wache Ohren;

Spion erhält den letzten Schliff

und Wiesen werden Flüster- Foren.

IHD

Kommentar zum Foto der Zeichnung Nr 101

von Ingmar Drewings“Meadow“

(www.drewing.de)

Schmetterlingsohren

DSCI0005Im Lande unsrer Erdenträume
gab es ein Reich der reinen Töne.
Sie klangen dort in Wiesenräumen,
wo Kelchmembranen Stängel krönen.

Kein Ohrenpaar blieb da am Kopfe,
geeint, gleich einem Schmetterling,
zog weg der Muschelsinn vom Schopfe,
flog hin, wo ihn der Klang umfing.

Ob diese Ohren nur geliehen?
Die Antwort fehlt, man ist wohl taub.
So manchen mag Gehörsinn fliehen,
wenn er gefrönt dem Disco-Staub.

Ingrid Herta Drewing

Kind sein

Imibau

Kind sein heute, ist doch schwer.

Oft lässt man ihm kaum den Raum,

wo es spielend, ohne Wehr,

kann erleben seinen Traum.

Wo es geht, Automobile

grenzen ein die kleine Welt,

Luft voll Feinstaub, Abgasschwüle;

sehr oft Husten es befällt.

In den Medien, aufgesetzt

zeigt man ihm ein Kinderbild,

das Erwachsne eingeschätzt,

irreal, falsch, trendy-wild.

Viele Eltern, Angst besessen,

was die Zukunft bringen mag,

sind dabei, fast zu vergessen,

was ein Kind braucht, wirklich mag.

Schon im Kleinkindalter hetzen

sie es, fest verplant die Stunden,

woll’n es an den Rechner setzen,

lassen es nicht ungebunden.

Spielend seine Welt entdecken,

Tiere, Wiesen, Wald und Feld,

sich im hohen Gras verstecken,

laufen, tollen, wie ’s gefällt.

Gebt dem Kind die Kindheit wieder,

mag es seine Wunder sehn.

Liebt es, singt mit ihm die Lieder,

zeigt ihm die Natur, die schön!

Ingrid Herta Drewing

Lernmotivation

Herzchen

Männer und Frauen sind sehr verschieden

(dies macht den Reiz ja aus).

Kleine Jungen, die Mädchen einst mieden,

geraten als Männer schnell aus dem Haus,

wenn eine Schöne sie flott umgarnt,

auch wenn sie bereits jemand vorgewarnt.


Frauen sind Mütter, Geliebte und Vamp,

Männer sind häufig in Liebe ein Tramp.

Nur selten gibt’s Treue ein Leben lang;

schon immer lockte Sirenen Gesang.


Dann gehen die meisten, schwach, in die Fänge.

Zu Hause wittern sie Öde und Enge,

auch wenn ihre Traute engelsgleich ist.

Der Mann liebt das Wandern, und er vergisst,

wie heiß er geliebt einst die eigene Frau.


Sie weiß es noch immer und spürt nun genau,

dass für ihn, der sich treu einst gebärdet als Held,

Treue, Vertrauen nun gar nichts mehr zählt.

Das schmerzt sie, doch heute zieht frau oft den Schluss,

dass sie dann halt ganz ohne ihn leben muss.


Darum ist es gut, sie hat früh schon erkannt:

Sei selbstständig, lerne, dann hast du’s in der Hand,

brauchst nicht hilflos zu kriechen,

wenn er dich verschmäht,

denn du hast für eigene Ernte gesät.

Ingrid Herta Drewing

Nebliger Wintermorgen

Verschleiert liegend, tief in Schlaf versunken,

fast ausgestorben scheint die kleine Stadt.

Sonst quicklebendig, nun, so nebeltrunken,

sie sich ganz still zurückgenommen hat.

Ich gehe sinnend, auf den Zauber wartend,

der sie aus diesem Winterschlaf erweckt,

hoff’, dass sie, sonnig in den Tag dann startend,

den hellen Glanz des Lebens neu entdeckt.

Der Sonne Strahlen, spielend in Facetten,

seh’ ich vor mir, hör’ froher Kinder Sang.

Die Träume, die mich aus dem Grauen retten,

verwandelt  Phantasie in sanften Klang.

Darf lauschen einer Amsel Jubilieren

und weiß: Bald wird der Frühling hier brillieren.

Ingrid Herta Drewing

Frühlingsgruß

Schnöckchen

Es taut, und zarte Blumengrüße
schickt uns der Frühling in die Welt.
Schneeglöckchen, noch im Schnee die Füße,
das Blütenköpfchen zart erhellt.

So keimt die Hoffnung im Erschauen,
dass Sonne strahlend Stellung hält,
uns warm befreit aus Winters Klauen,
dem Frühling überlässt das Feld.

Schon bald erklingen frohe Lieder
der Vögel in den hellen Tag,
und milde Luft beglückt uns wieder,
schenkt Lebensfreude, wie man’s mag.

Ingrud Herta Drewing

Liebe

Duftrose

Ja, Liebe, dir zu widersprechen,

ist uns versagt, du hast die Kraft,

das stärkste Bollwerk sanft zu brechen,

und heilst, wo tief die Wunde klafft.

Du meisterst kühn den Sturm der Meere,

und Eis schmilzt hin in deiner Glut.

Du überbrückst der Wüste Leere

und lenkst in Bahnen wilde Flut.

Wo du in deinem Rosenkleide

die dunkle Erde zart berührst,

erblüht sie grünend, fern dem Leide,

und wird ins helle Licht geführt.

Ingrid Herta Drewing

Vollmondaversion

DSCI0001

Ach, Mond,
du Störenfried der Nacht,
nun lass mich endlich schlafen,
grüß Sterne und entfern‘ dich sacht
zu Mondkalb oder Schafen.

Ich möchte nämlich endlich ruhn,
drum stört mich sehr dein Licht,
denn du zeigst mir seit Stunden nun
dein rundes Mondgesicht.

Du willst nicht weichen?
Also gut,verlass nun ich das Zimmer
werd müde aus dem Bett mich schleichen.
Hauptsach‘,ich seh dich nimmer.

Doch was ist das?
Jetzt jault der Hund ,
es ist ja nicht zu glauben.
Mondsüchtig ist das Tier wohl und
wird nun den Schlaf mir rauben.

Jetzt reicht’s ,ich schalte an das Licht;
mache die Nacht zum Tage.
Wir sehen so das Mondlicht nicht.
Vorbei ist nun die Plage.

Ingrid Herta Drewing