Archive for März 2010

 
 

Osterhase ante Portas

DSCI0002Nicht nur in Läden im Regal
lockt schon das Ostereiermahl.

Es seien auch so manche Hasen
gesichtet worden auf dem Rasen,
bepackt mit Körben auf dem Rücken,
dem Huhn abschwatzend Ei und Küken.

Und einer hätte sich, man staune,
beschwipst , in einer Hoppellaune,
geschwungen auf den Baum in Hatz,
am Nest gemeldet bei Herrn Spatz.

Begeistert von  XXL- Eiern,
wollt’ er sie haben für das Feiern.
Jedoch Fritz Spatz, er lehrt’ ihn Mores,
sagt’, dies sei alles Kokolores.

Die Sperling’ als bedrohte Art,
sie wüssten um des Nachwuchs’ Part.
Er trolle sich und solle rennen,
sonst lern’ er Spatzenpower kennen.

Wie, wann und ob der Has’ gegangen,
ob er vom Ast fiel gar im Bangen,
das kann ich hier nun nicht berichten.
Das ist ’ne andere Geschichte.

Ingrid Herta Drewing

Foto von Ingmar Drewings Zeichnung Nr.124

(www.drewing.de)

Winter-Interim

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Ein blasser Morgen grüßt mich aus dem Spiegel,
und sinnend blick ich auf das müde Land.
Vor Tagen zeigte noch des Winters Siegel
hier prächtig weiß und glänzend seine Hand.

Nun hat der Tauwind mild entfernt die Hülle;
graubraun und fahl wirkt noch das Erdenbild.
Doch ahn’ ich, dass hier bald des Frühlings Fülle
in Blütenzier aus allen Knospen quillt.

So wachsen Sehnen, Freude im Erwarten,
und lieblich grüßt der helle Vogelsang,
erzählt vom Frühlingsglück in Wald und Garten.
Das Leben rüstet sich zum Neuanfang.

Uns kann beflügeln auch dies zart Beginnen;
wir schauen hoffend auf mit allen Sinnen.

Ingrid Herta Drewing

Big Spender

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.Sinnend und fast hingerissen

kost sie da den Money- Man.

Der lehnt hölzern in den Kissen,

sagt nicht feurig „Yes, we can!“

Als Big-Spender-Lust-Objekt

ist der Mann vielleicht verschreckt.

Ingrid Herta Drewing

Kosmos

GalaxDu zauberst
im Sternenmantel
der Liebe
Silbermond
und Sonnengold
in die schwarze Nacht.
und
die blauäugige Erde,
zart in Nebel gehüllt,
bergend den Tag,
der flüchtig
die Seiten wechselt,
tanzt,
sich neigend,
um die Sonne.

© Ingrid Herta Drewing

Romanze

sinasapfel

Ein zarter Duft, Orangenblüten,
drang lieblich aus dem nahen Garten.
Ich kam, du standest dort, zu warten;
vor Freude unsre Wangen glühten.

Und hier in der Agave Schatten,
die einzig jetzt in Blüte stand,
fragtest Du freundlich:“ Sie gestatten?“
und nahmst so zärtlich meine Hand.

Wir tanzten in die Sternennacht,
am Meer nur leises Wellenrauschen.
Wir durften unsrer Liebe lauschen,
die uns entführte sanft bedacht.

Ingrid Herta Drewing

Winters Rückkehr

Sonnig0

Und der Narzissen Sterne sind erloschen;

zu früh erblüht, hat sie der Frost erfasst.

Der Winter, der den Frühling arg verdroschen,

kam jüngst zurück, spielt ungebeten Gast.

Behäbig  hat er sich hier ausgebreitet,

mit Schnee die Blumenbeete zugedeckt.

Auch auf dem See er frostig wieder gleitet.

Die Wasservögel flüchten aufgeschreckt.

Der Narren Kampf galt zwar seinen Dämonen,

jedoch vergebens war ihr Winterkrieg.

Er wird hier noch ein Weilchen trotzend thronen,

bis endlich Frühlings Tauwind bringt den Sieg.

Dann können wir, erquickt von Frühlingssonne,

uns wohlig freuen an der Blüten Wonne.

Ingrid Herta Drewing

Sprichwörter-Gerangel

Not kennt keine Morgenstund’,
Dem Glücklichen Gebot.
Hochmut kommt,
hat Gold im Mund.
Vor dem Fall
sind viele Hunde.
Keine Stunde,
schlägt
des Hasen Tod.

Wer andern eine Grube gräbt,
ist noch kein Meister.
Lüge mit Weile,
vom Himmel gefallen,
Eile.
Der blinde Übermut
hat kurze Beine,
ist der einäugige König,
fällt selbst hinein,
tut es selten gut.

Ingrid Herta Drewing