Archive for Mai 2022

 
 

Die Nixe im Mondlicht

Des Mondes Licht lag schimmernd auf dem See
und lud die Nixen ein zum Wellentanze.
Ihr zärtlich’ Flüstern drang sanft in die Höh’;
Sie wiegten lieblich sich im Silberglanze.

Ein Jüngling, der verträumt am Ufer saß,
sah dies verwundert, glaubt’, er sei von Sinnen.
Der Wassernixen Königin im Gras
reicht’ ihm die Hand, den Reigen zu beginnen.

Er folgte ihr, dem Zauber hingegeben,
und tanzte in der Vollmondfrühlingsnacht.
Ihm war, als würde er auf Wolken schweben,
bis er im hellen Sonnenlicht erwacht’.

Ein Traum! Er lächelte; jedoch bei Mondenlicht
sucht er zuweilen noch der Nixe lieb’ Gesicht.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Die Neroberg-Bahn

Nostalgisch und schön,
umweltfreundliches Gefährt,
lockt in den Frühling.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Krähe im Park

Die stolze Krähe,
nicht beim Picknick mit andern,
posiert als Denkmal.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Mai-Morgen

Maien-Licht, ein sonnig Strahlen
lugt ins Fenster, küsst mich wach,
lässt den Frühlingstag schon prahlen,
warm sich in den Morgen malen;
herzt die Tauben auf dem Dach.

Mich mag ’s auch nach draußen ziehen
in den klaren, grünen Mai,
aus der Wohnung Enge fliehen
dorthin, wo die Bäume blühen,
mich lebendig fühlen, frei.

Und der Vögel helle Lieder,
Amsel-Solo-Melodie,
sie verzaubern mich nun wieder,
auch Lavendel, Veilchen, Flieder
schenken duftend Harmonie.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Maienliebe

Die Pflanzen grünen, und an vielen Brücken
wächst auch die Zahl der Schlösser nun rasant.
Die Paare geben sie als Treue-Pfand
der wahren Liebe, die sie darf beglücken.

So manches Schloss hängt fest hier noch nach Jahren,
obwohl die Liebestreu längst korrodiert.
Wie auch ein Herz in Rinde, Baum floriert,
erzählt von trauter Zweisamkeit der Paare.

Nicht jede Liebe, die im Mai erwacht
und Hoffnung in zwei junge Herzen pflanzt,
besteht des Lebens wilden, kühnen Tanz.
Zu früh zeigt oft der Winter seine Macht.

Jedoch der Liebe schöner Augenblick
bleibt doch bewahrt und zeigt: Es gibt das Glück!

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Magischer Augenblick

Ja, Tage gibt es, die sich zart entfalten,
wie Rosenblüten sich im Licht bereiten.
Die Sonne wird am Himmel leuchtend walten,
im Abendrot erglühen, sinkend gleiten.

Den Sternen-Mantel darf die Nacht ausbreiten.
Des Mondes Silber fließt auf Stadt und Land,
mag sanft die Schwäne auf dem See geleiten,
und Weiden träumen dort an Ufers Rand.

Da wähnst auch du dich jenseits aller Zeiten,
gebannt von diesem schönen Augenblick,
und deine Seele fühlt die stillen Weiten
des wunderbaren Lebens, irdisch‘ Glück.

Du hörst dein Herz, folgst nicht dem Takt der Uhr,
verzaubert schaust du: Schön ist die Natur!

© Foto u. Text:  Ingrid Herta Drewing

Frühlingsflausen

Könnt’ ich meinen Traum besingen,
und die Sterne in der Nacht
würden mit im Takte schwingen
hell in ihrer Strahlen Pracht.

So das Dunkel ganz verdrängen,
das dem All zur Nacht entsteigt,
Blütenlieder, Engel sängen,
und der Mond ein Ständchen geigt.

Aber alles sind nur Flausen
einer lichten Maiennacht,
die in Fliederbäumen hausen,
wo ein Frühlingskobold lacht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wunsch

Blaues Stückchen Himmelsglück,
hier im Spiegel eingefangen.
Frühlings lichter, zarter Blick
nährt im Grünen das Verlangen,
unser Leben hier auf Erden
möge auch so friedlich werden.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Frühlings Zauber

Ein leises Wispern, Flüstern in den Birken;
sanft kost der Frühlingswind das zarte Grün.
Des Maien Sonne leuchtet, strahlt, ihr Wirken
lässt Wiesen, Büsche, Bäume schön erblüh’n.

Der Flieder duftet; abertausend Kerzen
trägt die Kastanie, zeigt ihr Blütenlicht.
Vorbei April mit seinen Wetterscherzen!
Jetzt grüßt der Tag mit lächelndem Gesicht.

All überall spürst du des Frühlings Schwingen.
Vom Dach erschallt der Amsel Melodie,
erfreut dir Seele, Sinn mit ihrem Klingen.
Die Frühlingswelt hüllt dich in Harmonie.

Es schenkt Natur erneut die Hoffnungs-Lieder,
und du erliegst dem Zauber gerne wieder.

©  Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Hortensien

War heiß der Sommer, standen sie, verblichen
wie alte Kittelschürzen, blühend da,
im Vorgarten wie Wächter, die nicht wichen
und trotzten mutig jeglicher Gefahr.

Mit grünen, festen Blätterhänden
empfingen sie das grelle Sonnenlicht
und trieben aus nach Regen Blütenstände
in zartem Blau und Rosa, ein Gedicht.

Hortensien-Büsche, meiner Kindheit Freude,
ihr blühtet noch im grauen Trümmerland,
wo ihr nicht wurdet jenes Krieges Beute.
Als Teil der heilen Welt ich euch dort fand.

Ein Lichtblick in der düstren Nachkriegszeit.
Auch heute noch steht blühend ihr bereit.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,