Archive for Juni 2023

 
 

Sommermittag

Flirrende Hitze,
und auf der Balustrade
dort im Hof
ruht die Katze,
auch ich mag’s schattig.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen

Dämmern, Silberlicht.
Der Ringeltaube Rufen,
sehnsuchtsvoll,
dringt durch’s Fenster,
lockt mich in den Tag.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Frühsommer-Abend

Wie sich der Himmel an die Erde schmiegt!
Am Horizont der Abendröte Kosen,
dort wo der Mauersegler schwebt und fliegt.
Ein leichter Wind der Bäume Wipfel wiegt
und schenkt auf dem Balkon mir Duft der Rosen.

Von fern der Abendglocken Gruß erklingt;
da mag auch ich beschaulich innehalten
und fühlen, wie der Tag hier sanft ausschwingt.
Die Amsel schön ihr Abschiedsständchen singt,
und Blumen ihre Blütenköpfchen falten.

Die Venus hat ihr Leuchten schon entfacht,
das blaue Samt-Tuch darf die Nacht ausbreiten,
besticken mit der Sterne goldner Pracht.
Mein Teelicht auf dem Tischchen brennt nun sacht,
wird mich noch in der Sommernacht begleiten.

© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing

Auf dem Balkon

Der Juni ist gekommen,
des frühen Sommers Zeit;
was kühl noch war beklommen,
hat Wärme nun befreit.

Ein Zimmer hier im Freien,
das ist jetzt sehr gefragt,
wo Pflanzen grün gedeihen
und blühen Tag für Tag.

Ja, den Balkon ich hüte!
In frischer Luft und Licht
erfreut mich jeder Blüte
zart’‚ liebliches Gesicht.

Und muntrer Vögel Singen
erklingt in hellem Chor.
Die Melodien schwingen
sich himmelhoch empor.

Ich schau hinaus und träume
im Sommer, der so lind.
Die Wipfel alter Bäume
wiegt zärtlich leicht der Wind.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing, 2013

Lim-Klim-Bim

( zur Vorgabe von 6 Begriffen)

Verdingungsverordnung in Baden
galt exklusiv für ’nen Saftladen.
Wer kam vom Parnass,
durft‘ trinken vom Fass
und dichten Wunschbrunnen-Tiraden.

Einst filmte in L.A. die Molly
bewaffnet mit ’nem Einkaufstrolley.
Dabei musst‘ sie eilen
durch zwölf Häuserzeilen
und rief laut, sie such‘ Wood aus Holly.

©  Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay

BLICK VOM TURM

Gedicht zu 6 Begriffen: Verdingungsordnung, Einkaufstrolley, Saftladen, Wunschbrunnen, Häuserzeile, Parnass

Menschen, klein, durch Häuserzeilen
mit dem Einkaufstrolley eilen,
gleichen Ameisen auf Reisen,
die Verdingungsordnung preisen;
wimmeln, drängen dicht wie Maden
nun zum Kauf vor dem Saftladen,
der als „Wunschbrunnen“ benannt,
Schnäppchen-Truhe ist bekannt.

Hoch vom Turm, im Traum-Parnass,
sieht ’s der Dichter, findet ’s krass,
sagt sich : „So was lass ich bleiben,
übe lieber mich im Schreiben! “

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto: Pixabay

Juni auf dem Balkon

Zu früh verblichen Rosen,
die schön im Mai erblüht‘,
mit ihres Duftes Kosen
beglückten mein Gemüt.

Die Frucht nahm ich vom Zweige,
hoff‘, dass sie neu treibt aus,
schenkt Knospen, blüht inmitten
im dorn- bewachten Haus.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommermond

So golden sah ich ihn bisher noch nie,
den Mond so groß und rund zur Nacht erglänzen,
als klinge aus dem Reich der Phantasie
ein lieblich‘ Lied, und dessen Melodie
die Elfen locke lind zu sanften Tänzen.

Als wirke er so nah nun mit Magie,
sonst fern und kühl nur der Trabant der Erde,
fast unscheinbar in unsrer Galaxie,
ihm hier ein zarter Zauber Macht verlieh,
dass wundersam die Sommernacht noch werde.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen

Im Silber-Schimmer liegt der Morgen,
und kleine Sänger lockt das Licht,
zu singen, weil der Tag anbricht.
Sie, nächtens noch im Nest geborgen,
genießen von den Wipfeln Sicht.

Das Tal erwacht, Auroras Grüße
am Himmel rosafarben strahlen;
sanft mag die Sonne noch hier malen,
gewährt dem Sommertag die Süße,
befreit die Welt aus allem Fahlen.

Sie trinkt den Tau von Wald und Wiesen
und küsst die Gräser, Blüten wach,
Sumpfdotterblumen dort am Bach.
In ihrem Golde lässt sie grüßen
die Ringeltaube auf dem Dach.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,