Wolkenbild

Hoch steht die Wolke überm Haus,

schneeweiß, so flauschig hell wie Watte.

Als lugt es aus den Federn raus,

grüßt freundlich, ziegelrot das Haus,

im Hintergrund das Blau, das satte.


Die Wolke nur für eine Weile

des Malers Blick gefangen nimmt,

dann wird sie schnell durch Windes Eile

als Zeichen einer neuen Zeile

in eine andre Form getrimmt.


Zieht weiter, würde ganz verschwinden,

gäb’s nicht dies Bild, das sie gebannt.

Ein Augenblick und ein Empfinden,

Natur und Mensch sich hier verbinden

in Kunst,ein Lebensunterpfand.

Ingrid Drewing


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