Spätsommerversprechen

l Noch streicheln uns des Sommers goldne Hände.
An hellen Tagen in der Mittagszeit
streift er recht übermütig durchs Gelände,
küsst Rosenknospen, hilft ins Blütenkleid.

Er mag die kleine Welt nicht schon verlassen,
die Wälder, Wiesen, Gärten sind ihm gut;
er will hier blühen und noch reifen lassen
in seiner warmen , milden Sonnenglut.

Lässt Bienen Pollen flugs in Waben tragen,
den Trauben hilft er prall und süß zu sein,
erleichtert Liebenden das Sehnsuchtssagen,
lädt sie zur Bootsfahrt auf dem Flusse ein.

Dort schenkt er dann, auch den verwöhnten Blicken
sein Liebespfand im Sonnenuntergang,
den Rosenhimmel, und verspricht im Glücke
die Wiederkehr ein Sommerleben lang.

Ingrid Drewing


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