Winterszeit

Der Winter schreibt Erbarmen
nur eisig auf die Wand,
und gibt sodann den Armen
das Schneetuch als Gewand.

Aus Tränen wirkt er Perlen
und zaubert silberweiß
am Bach den grauen Erlen
den Wurzelschuh aus Eis.

Den See lässt er erstarren,
ihm raubend seinen Spiegel;
nun muss er starr verharren,
der sonst gern aufgewiegelt.

Im Wald die stolzen Tannen,
sie knacken laut im Frost.
das Rotwild zieht von dannen,
findet nur schmale Kost.

Der Mensch,gut eingerichtet,
erträgt die Winterszeit,
ist er doch unterrichtet,
dass Frühling steht bereit.

Ingrid Drewing


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