Sommermittag

Der Ventilator schnurrt sein Lied
und dreht sich schnell im Kreise.
Ein leichter Wind durch ’s Zimmer zieht,
ein Wohllaut, der die Hitze flieht
zur Mittagszeit, ganz leise.

Es liegt die Katze dösend dort
am Rand der Balustrade,
und Stille herrscht, du hörst kein Wort,
kein Vogelsang erklingt am Ort
der Sonnenstrahlparade.

Auch du hältst deine Siesta nun,
ermüdet von der Hitze.
Die Füße, die, befreit von Schuhen,
im kühlen Bad ganz locker ruhen,
sie müssen jetzt nicht flitzen.

So zwingt der Sonne gleißend’ Licht
dich auch zum Innehalten.
Das Leben mag nun Wuseln nicht.
Für eine Weile fordert Pflicht:
„Lass jetzt die Ruhe walten!“

Ingrid Herta Drewing


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