Herbstlich

Noch weilt hier Sommer, lässt die Bäume grünen,
obwohl sich hie und da schon Blattgold zeigt,
der Herbst sich flüsternd zu den Wipfeln neigt,
und Herbstzeitlose grüßt auf Wiesenbühnen.

Die dritte Jahreszeit wird nun beginnen,
der Tag, die Nacht sind noch an Stunden gleich,
doch Vogelscharen zieh’n in Südens Reich,
um Futternot und Kälte zu entrinnen.

Uns bleibt September-Wetter noch gewogen,
der Indian-Summer-Landschaft gilt Applaus,
lockt farbenfroh in Park und Wald hinaus.

Auch wenn nun tiefer sinkt der Sonnenbogen,
die Nacht sich breitet weit am Tage aus,
genießen wir die milde Zeit zu Haus.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Oktober im Park

Herbstblätter,
golden, rot,
schweben im Wind,
bevor die Nebel steigen,
Abschieds-Tanz.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Oktober

Als sei ’s kein Abschied, nur ein Tanz dies Schweben,
der Blätter sanftes Wiegen hier im Wind,
Hinüber-Gleiten in ein neues Leben.

Im warmen Mittagslicht erglänzen Weben
aus Silberfäden, die Spätsommer spinnt,
als sei’s kein Abschied, nur ein Tanz dies Schweben.

Die Sonne herzt die Trauben-Pracht der Reben,
und lässt der Früchte Süße wohl geschwind
hinüber-gleiten in ein neues Leben.

Gekeltert wird es guten Wein ergeben,
beim Erntefest wir froh gestimmt wohl sind,
als sei’s kein Abschied, nur ein Tanz dies Schweben.

Die Müh‘ belohnt, Erfolg nach ernstem Streben,
der Weg aus einem Wirkungs-Labyrinth,
Hinüber-Gleiten in ein neues Leben.

Trotz Sommers Ende, freudiges Erbeben,
es grüßt der Frühherbst, ein Geburtstagskind.
Als sei’s kein Abschied, nur ein Tanz dies Schweben,
Hinüber-Gleiten in ein neues Leben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal, Weinberg

Herbst-Villanelle

Nur eine sanfte Spur im ew’gen Kreise,
schon spiegelt sich der Herbst im blanken See,
und Wehmut singt mir ihre Abschiedsweise.

Noch fährt der Wind hier durch die Wipfel leise,
und goldgelb glänzt, was vormals grün wie Klee,
nur eine sanfte Spur im ew’gen Kreise.

Doch all zu bald reißt Sturm dort seine Schneise,
lässt Blätter wirbeln, tanzen leicht wie Schnee,
und Wehmut singt mir ihre Abschiedsweise.

Die Kraniche beginnen ihre Reise,
sie ziehen südwärts nun in großer Höh‘,
nur eine sanfte Spur im ew’gen Kreise.

Die Krähe krächzt und bleibt, so auch die Meise.
Im Walde kämpfen Böcke, Hirsch wie Reh,
und Wehmut singt mir ihre Abschiedsweise.

Vergänglich alles Leben, das ich preise,
so sagt auch mir der Herbst einmal: „ Nun geh‘!“
Nur eine sanfte Spur im ew’gen Kreise,
und Wehmut singt mir ihre Abschiedsweise.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Herbst-Impressionen

Das Sonnengesicht
schaut blass aus des Himmels Blau,
Licht, das kaum noch wärmt.

Es singt kein Vogel;
nur ab und zu im Garten
der Elster Keckern.

Aber die Bäume,
im flammenden Blätterkleid,
feiern Herbsts Abschied.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Herbst im Park

Herbst hält seine letzte Lese;
Ernte lockt in Park und Wald,
und des Eichhörnchens Gewese,
Sammelleidenschaft-Genese
kennt noch nicht Verzicht und Halt..

Aus dem Stachelbett, dem grünen,
purzeln Bucheckern heraus,
und die Tau benetzten Bühnen
dürfen auch Kastanien dienen
kurze Zeit als irdisch‘ Haus.

Welk die Blätter Wege säumen.
Unlängst tanzten sie im Wind,
der sie pflückte von den Bäumen,
die bald kahl im Nebel träumen,
bis sie Raureif weiß einspinnt.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Herbstmittag

Wie mild der Wind die Wipfel will bewegen,
wie friedlich still der Tag im Mittag lebt!
Nur seidenleicht ein feiner Blattgold-Regen
in zartem Tanze aus den Bäumen schwebt!

Als ob Natur, hier feiernd, zelebriere
ein Abschiedsfest, das allem Schönen gilt,
sie sich noch einmal üppig nun erküre
die Farbenpracht, die licht die Landschaft füllt.

Sterntalermärchen, lind die Blätter schweben,
ich schau hinauf, als führ’ ich himmelwärts,
und fühle mich verzaubert, leicht mein Leben
an diesem himmelblauen Tag im Herbst.

© Foto u.Text:  Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Oktober-Bild

Farbige Vielfalt,
leuchtende Blätter im Park.
Maler Herbst ist da.

© Foto u. Text :Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Herbstlicht

Wenn die Blätter schweben, fallen,
zieht’s mich in den Park hinaus,
mag, bevor die Nebel wallen,
Herbstes Schönheit kosten aus.

Eine wahre Augenweide
schenken mir dort Busch und Baum,
wie natürliches Geschmeide
wirkt das Laub, ein goldner Traum.

Freudig seh‘ ich dieses Leuchten,
wenn das Licht in Wipfeln schwingt
und nach Tau und Regenfeuchtem
farbenfrohe Töne singt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Am Warmen Damm

Herbst

H errlich mild schenkt er uns Tage,
E rnteklänge, reich erfüllt,
R eife Früchte, Gauklersage,
B lüht und grüßt sein farbig Bild.
S chweben dürfen Blätter, tragen
T räume zärtlich ins Gefild.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing