Die Verwandlung des Frosches

Und hoffend sprangst du munter auf die Stufen,
wähltest den breiten Weg zum Festtagssaal.
Von Ferne tönte warnend noch ein Rufen,
die Mahnung, dies sei nicht die rechte Wahl.

Ersehnend Wandlung, endlich ein Erlösen,
befreit zu sein von dunklem Zauberbann,
entfliehend aus der Macht des Ruinösen
ins Leben, das die Liebe schenken kann.

Ach hoffnungsgrünes, kleines Froschgesicht,
wie kämpftest du, welch sehnendes Verlangen!
Sie blickte dich befremdet an, dein Bangen,
dein klopfend Herz, sie sah und fühlt’ es nicht.

Doch als Fortunas Abscheu dich verwarf,
du dich dort wieder fandest an der Wand,
erwachten klar, dich heilend, messerscharf
erkannt, Selbstwertgefühl und dein Verstand.

© Ingrid Herta Drewing